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Berichte: dieStandard “Kapitalismus, wir haben dich durchschaut!”

dieStandard „Wie die Parteien den 101. Frauentag begehen“

10. März 2012 More

Ö1: Mikl-Leitner zur Väterkarenz

Bericht vom 05.03.2012

Arnim-Ellissen Hubert (ORF)
Gleiche Chancen für beide Geschlechter – das bringt ja auch der Spezies Männer etwas. Wenn zum Beispiel die dreimonatige und bezahlte Väterkarenz verpflichtend eingeführt wird, dann würden Männer nicht mehr mitleidig angeschaut werden, wenn sie den Schreibtisch oder die Werkbank mit dem Wickeltisch vertauschen, sie würden größere Nähe zum Kind aufbauen und im Haushalt mehr Gleichberechtigung erringen. Wirtschaftsminister Mitterlehner meint auf diesen Vorschlag der Frauenministerin Heinisch-Hosek, dass die Wirtschaft darunter leiden würde und vergisst dabei auf die Frauen, die ja bisher auch schon der Wirtschaft abgehen, wenn sie in Mütterkarenz gehen. Helga Lazar hat bei seiner Parteikollegin Johanna Mikl-Leitner jetzt nachgefragt, was sie dazu sagt: Die Innenministerin hatte sich ja ebenfalls für Papa-Monate stark gemacht.

Lazar Helga (ORF)
Derzeit gibt es einen Papamonat im Anschluss an die Geburt des Kindes nur für Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes. ÖAAB-Chefin Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, ÖVP forderte am Wochenende drei Papamonate, damit Eltern nach der Geburt eines Kindes gemeinsam beim Baby sein können.

Mikl-Leitner Johanna (ÖVP)
Mir ist der Papamonat ganz, ganz wichtig, weil wir wissen, dass Väter hier bereit sind sich mehr in die Familienarbeit einzubringen und hier gilt es einfach die Rahmenbedingungen zu schaffen.

Lazar Helga (ORF)
Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek unterstützt diesen Vorschlag. Sie will die drei Papamonate aber gleich verpflichtend, denn dann müssten Arbeitgeber Väter in Karenz schicken. ÖAAB-Chefin Johanna Mikl-Leitern erteilt diesem Vorschlag eine Absage und plädiert für Wahlfreiheit.

Mikl-Leitner Johanna (ÖVP)
Mir ist es vor allem wichtig, dass die Wahlfreiheit ganz oben steht. Ich verstehe nicht, warum die SPÖ immer mit der Zwangsjacke ausrücken muss. Mir ist es hier wichtig, dass die Eltern die Möglichkeit haben parallel in Karenz gehen zu können. Das heißt, nicht nur hintereinander, sondern wenn gewünscht ist, auch nebeneinander.

Lazar Helga (ORF)
Dber die Finanzierung der drei Papamonate sind sich die beiden Ministerinnen einig: Dies könnte über das Kinderbetreuungsgeld erfolgen, so Johanna Mikl-Leitner, ÖVP.

Mikl-Leitner Johanna (ÖVP)
Mir ist es ganz wichtig, dass hier die Möglichkeit geschaffen wird, dass eben die Männer auch parallel zur Frau in Karenz gehen können und hier natürlich auch das Kinderbetreuungsgeld erhalten.

Lazar Helga (ORF)
Doch drei Papamonate wären in Zeiten der Wirtschaftskrise eine weitere Belastung der Betriebe, so Reinhold Mitterlehner, ÖVP Wirtschafts- und Familienminister heute Früh im Ö3-Journal. Seine Parteikollegin Johanna Mikl-Leitner sieht hier hingegen Kostenneutralität.

Mikl-Leitner Johanna (ÖVP)
Die Herausforderung für die Unternehmungen bleibt die gleiche, egal ob Frauen in Karenz gehen oder Männer in Karenz gehen. Und ob Männer jetzt im Anschluss in Karenz gehen nach der Frau oder parallel zur Frau, die Herausforderung bleibt die gleiche was den Ersatz während der Karenzzeit betrifft.

Lazar Helga (ORF)
Denn wenn man Männer bei der Väterarbeit dabeihaben möchte, muss man diesen Weg eben gehen, so die ÖAAB-Chefin heute.

Arnim-Ellissen Hubert (ORF)
Helga Lazar outet sich als jugendliche Höhrerin, denn wir hatte sie auch im Morgenjournal um sieben gehört.

5. März 2012 More

Ö1 : Dreimonatige Väterkarenz

Beitrag vom 05.03.2012

Arnim-Ellissen Hubert (ORF)
Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek schlägt vor, mit einer verpflichtenden und bezahlten dreimonatigen Väterkarenz Schwung in die Familienpolitik zu bringen:

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Der Papa-Monat, so wie ich ihn mir vorstelle ist durchfinanziert, nämlich über das Kinderbetreuungsgeld. Zieht ein Papa einen Monat vor bis nach der Geburt, parallel zum Mutterschutz, wir haben für zwanzig Prozent aller Väter die budgetären Maßnahmen getroffen, das heißt das ist drinnen, sind ja nicht einmal, sind ja nur fünf Prozent, die das machen, ja? Und unbezahlt drei Monate, da bin ich dagegen, dass denke ich ist auch nicht im Sinne der Kollegin Mikl-Leitner. Ich kann zum Beispiel auch sagen, „geh verpflichten drei Monate. Nimm nicht die zwei, die du kannst, sondern du musst drei gehen“. Dann hat vielleicht kein Arbeitgeber mehr das Problem, dass er sagt, „naja, ich kann ihn ja nicht lassen“, sondern dann muss er die Väter auch in Karenz schicken.

Arnim-Ellissen Hubert (ORF)
Angesprochen hat Heinisch-Hosek in der ORF-Pressestunde gestern also Familienminister Reinhold Mitterlehner, in dessen Brust allerdings nicht nur das Familienherz, sondern auch das zahlende Wirtschaftsherz pochen. Der Parteienkonflikt zwischen SPÖ-Heinisch-Hosek und ÖVP-Mitterlehner wird also im Fall der Väterkarenz zum Ressortkonflikt in der Person Mitterlehners, dessen treibende Kraft dann doch die Wirtschaft ist, Mitterlehner lehnt den Vorschlag ab:

Mitterlehner Reinhold (ÖVP)
Ich sehe schon ein Problem: die ursprünglichen Forderungen von einem Monate auszudehnen, dass ist alles andere als ein Entgegenkommen, gerade in Zeiten wie diesen, wo es konjunkturell ohnehin schwierig ist, also da glaube ich, dass die Priorität einmal im wirtschaftlichen Bereich liegen muss.

Tschandl Barbara (ORF)
Aber Herr Mitterlehner, jetzt sind Sie ja auch Familienminister. Ist es Ihnen nicht auch ein Bedürfnis, dass da den Familien etwa erleichtert wird?

Mitterlehner Reinhold (ÖVP)
Es ist wunderbar, wenn wir das Umsetzen können. Wir wollen das auch, nur es muss natürlich schon mit dem verträglich sein, was das geschehen insgesamt ist und da ist derjenige, der eher diese Maßnahme haben will eben in einem Unternehmen beschäftigt und wenn das Unternehmen ein kleinerer Betrieb ist und der Mitarbeiter dort dann ein oder drei Monate nicht da ist, ist es für den Betrieb ein Nachteil. Wir leben eben in Zeiten, wo wir nicht Sozialmaßnahmen, so wünschenswert sie scheinen mögen, ins Beliebige fortschreien können und erhöhen.

Arnim-Ellissen Hubert (ORF)
Mit dem Wirtschafts- und Familienminister hat Barbara Tschandl telefoniert.

5. März 2012 More

Hohes Haus – Geschlechtsspezifische Segregation d. Arbeitsmarktes

Hohes Haus vom 04.03.2012

Pawlicki Patrizia (ORF)
Und zu Gast bei mir im Studio ist jetzt die Unternehmensberaterin und geschäftsführende Gesellschafterin von Deloitte, Doktor Gundi Wentner, herzlich Willkommen.

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Danke. Guten Tag.

Pawlicki Patrizia (ORF)
Frau Wentner, wir haben es jetzt gerade gehört im Beitrag, das letzte Interview, war der Appell: traut euch Frauen aufzunehmen, Unternehmer. Wie schaut denn die Realität tatsächlich aus?

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Ich denke dass viele Unternehmen in Österreich sehr viele Frauen aufnehmen. Es gibt ja auch sehr viele Branchen, in denen die Mehrzahl der MitarbeiterInnen Frauen sind. Wenn wir aber in die Führungsetagen schauen, dann ist die Situation ganz anders und da trauen sich viele Unternehmen, Frauen nicht zu befördern, aber durchaus auch Frauen nicht von außen aufzunehmen und in eine Führungsposition zu holen.

Pawlicki Patrizia (ORF)
Wenn man die Einkommensschere anschaut, dann kommt einem ja auch – gerade ein paar Tage vorm Frauentag – das Gruseln. Auf welcher Stelle steht denn da jetzt Österreich in der EU in Bezug auf Differenz, das die Einkommen betrifft zwischen Mann und Frau?

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Also in der EU sind wir unter dem EU-weiten Durchschnitt, in Österreich ist der Durchschnitt ungefähr 25 Prozent Differenz, in der EU zwischen 17 und, und 20 Prozent, aber wir sind in der Gender Gap-Untersuchung des World Economic Forum, das ja jedes Jahr veröffentlicht wird an 117ter Stelle. Das ist wirklich beschämend und insgesamt, was also die Benachteiligung von Frauen oder die, oder umgekehrt, sozusagen die Einbeziehung von Frauen betrifft an 34ster Stelle.

Pawlicki Patrizia (ORF)
Das heißt, eigentlich kann man es salopp formulieren, dass in Sachen Frauen und Frauen in Vorstandsetagen Österreich eigentlich wirklich ein Entwicklungsland ist?

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Also in Sachen Frauen in Vorstandsetagen sind wir wirklich ein Entwicklungsland, da hat sich auch in den letzten 20 Jahren überhaupt nichts geändert. Das kann man auch den Frauenberichten entnehmen. Ja, also da sind wir ganz weit hinten.

Pawlicki Patrizia (ORF)
Jetzt sind sie ja spezialisiert als Gesellschafterin und Geschäftsführerin bei Deloitte gerade in diesem Bereich, Bereich Führungskräfteauswahl, Bereich Genderforschung auch, vor allem in der öffentlichen Wirtschaft. Jetzt sagen Sie, 20 Jahre ist da im Grunde nichts weiter gegangen. Wie kann denn das überhaupt sein, fragt man sich, dass so, über so lange Zeit immer nur geredet wird, auch vielleicht scheinheilig diskutiert wird um den Frauentag herum und dann nichts passiert?

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Man muss das differenzieren. Also, gerade im öffentlichen Sektor ist ja sehr viel weiter gegangen, da gibt es auch die geringsten Differenzen. Also es gibt erstens einmal eine viel höhere…

Pawlicki Patrizia (ORF)
Was das Einkommen betrifft, ja.

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Also, es gibt die geringsten Differenzen im Einkommen, also das ist fast Null und es gibt auch eine wesentlich höhere Repräsentanz von Frauen in Führungspositionen. Das zeigt, dass überall dort, wo darauf geachtet wird, wo es Gesetze gibt, an die man sich auch zu halten hat, Frauen Chancen haben.

Pawlicki Patrizia (ORF)
Aber wenn ich Sie da jetzt unterbrechen darf, wenn Sie sagen öffentlicher Sektor, da ist es viel besser. Da habe ich jetzt sofort das Bild, ja okay wundert mich nicht, weil es gibt zum Beispiel wahnsinnig viele Richterinnen, wenn ich mir aber zum Beispiel anschaue wie viele Rektorinnen es in Österreich gibt, dann ist schon wieder, ja kaum jemand zu finden.

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Das stimmt, ja, wobei die Universitäten schon wieder ein bisschen weiter weg sozusagen von der Regulierung sind und also wenn ich sage öffentlicher Sektor, meine ich wirklich die öffentliche Verwaltung.

Pawlicki Patrizia (ORF)
Was würden Sie denn, wenn Sie jetzt die Möglichkeit hätten, angenommen, es kommt das Regierungsteam zu Ihnen und sagt, „Frau Doktor Wentner, wir haben Sie jetzt im Zuge des Frauentags wieder gehört und das ist alles so interessant. Wir hätten gerne drei Punkte, die wir unbedingt umsetzen müssen in den nächsten zwölf Monaten“. Was würden Sie denn da vorschlagen?

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Ich denke, dass in Österreich immer noch die Rahmenbedingungen, Berufstätigkeit von Frauen und damit auch, nämlich Vollzeit-Berufstätigkeit von Frauen und damit auch Frauenkarriere wirklich behindern.

Pawlicki Patrizia (ORF)
Rahmenbedingungen heißt Schule, oder heißt Kinderbetreuung?

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Für mich heißt es primär Schule, natürlich auch Kleinkindbetreuung, das ist aber das Thema, worüber ja am meisten geredet wird und wo wir zumindest im städtischen Bereich auch schon gute Ganztagslösungen haben. Schule, Regelschule in Österreich ist Halbtag und wenn sie als Eltern möchten, dass ihr Kind die Matura macht, dann kann ein Elternteil nur Teilzeit berufstätig sein und das ist halt meistens die Frau, weil eben in Österreich aufgrund sehr traditioneller Rollenmodelle und einer sehr konservativen Haltung auch die unbezahlte Arbeit in der Gesellschaft einfach bei den Frauen liegt.

Pawlicki Patrizia (ORF)
Das heißt, erster Punkt, es muss die Ganztagsschule her. Wir haben gesagt, wir haben drei Punkte frei, die Regierung will von Ihnen drei Punkte – angenommen – wissen. Was sind die anderen beiden Punkte?

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Zweiter Punkt: Ich würde sehr radikal Unternehmen, die nicht ganz klar Frauenförderprogramme oder Programme vorweisen können, die also zur Verminderung oder ja, der Frauendiskriminierung führen, die auch keine Frauen in Führungspositionen haben, keine öffentlichen Förderungen mehr geben und auch keine öffentlichen Aufträge.

Pawlicki Patrizia (ORF)
Sehr gut, also keine öffentlichen Aufträge, keine Förderungen mehr für Unternehmen, die nicht Frauen paritätisch besetzen in den Vorstand und einmal die Ganztagsschule, also, ja, die Ganztagsschule. Dritter Punkt, letzter Punkt. Was ist noch wichtig?

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Letzter Punkt: Ich würde Einkommensdiskriminierung wirklich mit echt spürbaren, harten Strafen .

Pawlicki Patrizia (ORF)
Was wäre eine spürbare, echte Strafe? Wie hoch muss die Strafe sein, dass ein namhaftes Unternehmen sagt, „Na, das wollen wir uns wirklich nicht leisten“, abgesehen davon, vom schlechten Image in der Öffentlichkeit?

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Das wird wahrscheinlich von der Unternehmensgröße abhängen und so könnte man das ja vielleicht auch, auch staffeln.

Pawlicki Patrizia (ORF)
All diese Punkte, die Sie jetzt genannt haben, haben natürlich in mir gleich das Wort Zwang, Zwang, Zwang, das heißt ohne Zwang wird es nicht gehen, wachgerufen und da denkt man sofort nach Norwegen, dort gibt es ja dieses Gesetz, dass Frauen in die Aufsichtsräte müssen, Halbe Halbe, das hat auch gut gewirkt. Heißt das, wir brauchen in Wirklichkeit auch ein Gesetz, nicht nur für Frauen in die Aufsichtsräte, sondern auch Frauen, eben 50 Prozent Frauen in Vorstände zumindest. Das kann man ja einem privaten Unternehmen schwer vorschreiben, aber in allen Unternehmen, die staatsnahe sind, die dem Staat gehören?

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Ja, also das glaube ich. Und ich glaube auch, dass es eine Aufgabe der Politik ist, Rahmenbedingungen zu schaffen, die ja dann auch wieder Bewusstsein schaffen. Also es ist ja ganz klar beobachtbar, dass überall dort, wo es einfach auch gesetzliche Maßnahmen gibt, Strafen gibt, sich die Situation relativ rasch verändert.

Pawlicki Patrizia (ORF)
Wir haben ja ein Vorgespräch geführt zu unserem jetzigen Interview, gerade eben. Und da haben sie ein herrliches Zitat gesagt. Sie haben gesagt, das Problem ist auch, es gibt immer wieder noch immer dieses Vorurteil, selbst von Frauen auch vor sich hergetragen: Wenn du Karriere machst, dann bist du keine weibliche Frau mehr. Was kann man denn dagegen tun?

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Das ist wirklich eine Frage der Bewusstseinsbildung und auch eine Frage der Rollenmodelle. Also wir haben in Österreich einfach zu wenig gezeigte, positive Rollenmodelle. Und während es für Männer ja, also da gibt es ja auch einen gesellschaftlichen Druck für Männer, Karriere zu machen, deswegen trauen sich das dann Männer ja auch mehr zu, weil sie auch das Gefühl haben, sie müssen. Und für Frauen gibt es einfach den umgekehrten Druck, weil in Österreich sehr viele Menschen, Männer und Frauen…

Pawlicki Patrizia (ORF)
Spüren Sie den persönlich auch? Weil Sie sind ja eine sehr erfolgreiche Frau, Sie sind, man könnte sagen, ja, Sie haben es geschafft. Spüren Sie diesen Druck? Sie haben auch eine Tochter, spüren Sie persönlich, werden Sie mit diesem Vorurteil, „Ja, Karrierefrau kümmert sich vielleicht nicht genug um die Familie“ konfrontiert persönlich?

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Natürlich habe ich da schon sehr lustige Bemerkungen gehört, wie zum Beispiel „Na, du kannst ja deiner Mutterrolle sowieso nicht gerecht werden.“ Was wirklich eine Anmaßung ist von Menschen, die einen gar nicht so gut kennen und vielleicht nur beruflich kennen.

Pawlicki Patrizia (ORF)
Was haben Sie da persönlich gemacht, dass Sie nicht in den Bereich der Körperverletzung gekommen sind um sich zu wehren?

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Ich habe es weggeatmet.

Pawlicki Patrizia (ORF)
Weggeatmet. Ich hätte noch eine letzte Frage zum Thema Frauentag jetzt. Was sollen wir mit dem Frauentag machen, gerade als Frauen, die Ernst genommen werden wollen? Sollen wir den belassen, ist das gut? Ist das eine gute Möglichkeit, soll das irgendwann lächerlich sein, muss man das letztlich einmal als Erfolg bezeichnen, wenn man den Frauentag abschaffen kann?

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Also den Frauentag abzuschaffen, abschaffen zu können wäre ein wahnsinniger Erfolg. Ich befürchte, Sie und ich, wir werden es nicht mehr erleben und bis dahin muss man ihn belassen und einfach die Gelegenheit nutzen über die Themen, die ja ganz wichtige gesellschaftliche Themen sind, zu reden.

Pawlicki Patrizia (ORF)
Eine letzte Frage hätte ich noch an Sie. Jetzt haben wir gehört, im öffentlichen Bereich, haben Sie gesagt, ist es besser, was die Gleichberechtigung betrifft am Arbeitsplatz. Um das jetzt noch auf der anderen Seite sich die Skala anzuschauen: In welcher Branche, in welchem Bereich ist besonders viel Handlungsbedarf ganz schnell erforderlich?

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
In allen.

Pawlicki Patrizia (ORF)
In allen, ja. Dann bedanke ich mich ganz herzlich für Ihr Gespräch.

Wentner Gundi (Deloitte – Institut für Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H)
Danke sehr.

Pawlicki Patrizia (ORF)
Und wir hoffen, dass wir nicht mehr viele Frauentage feiern müssen. Danke schön, danke.

5. März 2012 More

dieStandard „Wie die Parteien den 101. Frauentag begehen“

Parteien thematisieren Teilzeit, Pflege und Internationale Vernetzung – Heinisch-Hosek öffnet am Frauentag das Frauenministerium

Wien – Zum 101. Mal wird am kommenden Donnerstag der Internationale Frauentag begangen. In Österreich fällt der Tag dieses Jahr etwas unglücklich mit einer Nationalratssitzung zusammen, in der dem Parlament das Sparpaket vorgelegt wird. Nichtsdestotrotz wird rund um den 8. März wieder bei etlichen Veranstaltungen auf Frauen-relevante Themen und Problemfelder aufmerksam gemacht. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek etwa lädt am Donnerstagnachmittag zum „Open House“ ins Ministerium.

Die Grünen rufen zur Vernetzung auf und veranstalten bereits diesen Freitag eine Diskussionsrunde mit einer Vertreterin der ukrainischen Bewegung „Femen“. Weiters am Podium erwartet werden Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig und Petra Unger von der Plattform 20.000 Frauen. Mehr…

4. März 2012 More

ZIB 13 Heinisch Hosek in der Pressestunde

04.03.2012

Fenderl Birgit (ORF)
Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek verteidigt in der ORF-Pressestunde das milliardenschwere Sparpaket der Regierung. Sie rechnet nicht damit, dass die Beamten-Gewerkschaft sich noch quer legt. Im Bereich der Kinderbetreuung kann sie sich drei Papa-Monate vorstellen – ein Vorschlag, den die Chefin des ÖVP-Arbeitnehmerbundes Johanna Mikl-Leitner heute in der Tageszeitung Österreich aufs Tapet gebracht hat.

Hartl Stefan (ORF)
Bisher hat Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek immer nur von einem Papa-Monat gesprochen. Heute kommen dazu neue Töne aus der ÖVP. In der Zeitung Österreich verlangt die Chefin des ÖVP Arbeitnehmerbundes, Johanna Mikl Leitner, sogar drei Papa-Monate. Ein Vorschlag, der bei der SPÖ-Ministerin ankommt.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Bin ich dabei. Können wir sofort morgen zu verhandeln beginnen.

Hartl Stefan (ORF)
Die drei Monate müssten aber bezahlt sein, betont Heinisch Hosek.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Unbezahlt drei Monate, da bin ich dagegen. Das denke ich, ist auch nicht im Sinne der Kollegin Mikl-Leitner. Ich glaube, das wir schauen sollten, wie können wir das durch finanzieren und das können wir über das Kinderbetreuungsgeld machen.

Hartl Stefan (ORF)
Heinisch-Hosek kann sich sogar vorstellen, die drei Papa-Monate verpflichtend zu machen. Dann hätten Firmen keinen Ausweg mehr, Vätern diese Möglichkeit zu verwehren.

4. März 2012 More

Heinisch-Hosek in der Pressestunde

04.03.2012

Schnabl Susanne (ORF)
Frau Ministerin, da kämpfen Sie in vielen Bereichen nach wie vor gegen Windmühlen. Auch in Ihrer zweiten Funktion als Ministerin im Öffentlichen Dienst kämpfen Sie – wer die Beamtengewerkschaft kennt, oft gegen Betonpflöcke, allen voran gegen den streitbaren Beamtengewerkschaftschef Fritz Neugebauer. Jetzt haben Sie Herrn Neugebauer in den Sparpaketverhandlungen immerhin einen milliardenschweren Beitrag abringen, abknöpfen können, aber was macht Sie denn so zuversichtlich? Wenn am Dienstag im Ministerrat das Paket beschlossen wird, dass es auch genau so durch das Parlament geht und das die Maßnahmen im Öffentlichen Dienst genau diese Milliardensummen auch tatsächlich abwerfen?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Da verlasse ich mich sehr auf die Sozialpartner, wir haben intensive Verhandlungen gehabt, wie Sie gerade auch betont haben, und das Wort Beton ist hier natürlich nicht von ungefähr, aber letztendlich ist es gut und richtig und wichtig, dass der Öffentliche Dienst einen großen Beitrag zu diesem Konsolidierungspaket leistet – und da verlasse ich mich auf meine Gewerkschaft, da verlasse ich mich darauf, dass das, was ausgemacht ist, natürlich auch in der parlamentarischen Verhandlung hält, und dass es genauso beschlossen wird. Immerhin sind es insgesamt doch 2,5 Milliarden Euro, die hier der Öffentliche Dienst im weitesten Dienst bringt und für dieses Sparpaket auch diesen Anteil leistet.

Schnabl Susanne (ORF)
Sie rechnen zu den 2,5 Milliarden Euro auch gewisse Verwaltungsreformen, oder wie Kritiker sagen, Reförmchen, dazu, Sie sagen, Sie sind optimistisch. Aber ganz ehrlich: Wenn man sich die Gewerkschaft auch in den letzten Tagen anhört, dann scheint das nicht so in Stein gemeißelt zu sein – als kurzen Beleg dazu hören wir uns den streitbaren Beamtengewerkschaftschef Fritz Neugebauer an, der hat nämlich unmittelbar nach der Präsentation des Sparpaketes folgendes gesagt, ob er sich nun daran halten will oder nicht:

Neugebauer Fritz (GÖD – Gewerkschaft Öffentlicher Dienst)
Der Vorschlag der Regierung, 2013 null zu machen, 2014 ein Prozent und so quasi eine Abschlagszahlung, ist ein Vorschlag, und es ist ja auch vereinbart, das wir durchaus einen anderen Vorschlag, der sich innerhalb des gesamten Budgetrahmens bewegt, durchaus machen können. Und dann gibt es natürlich einen zweiten Teil, der verschiedene verwaltungsreformatorische Aspekte, allerdings in sehr bescheidenem Ausmaß, darstellt, und über den ist noch zu verhandeln, das ist nicht zu Ende.

Schnabl Susanne (ORF)
Das klingt nicht nach uneingeschränkter Zustimmung, Frau Minister.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Also ich sage einmal, eine Nulllohnrunde und eine moderate Runde im nächsten Jahr werden 1,1 Milliarden Euro herein spülen, das ist wirklich ein großer Beitrag, den unsere Öffentlich Bediensteten hier leisten, und nachdem der Budgetpfad feststeht, gehe ich davon aus, dass das hält.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Jetzt gibt es ja von Seiten sozialdemokratischer GewerkschafterInnen immer auch das Argument, dass die Kaufkraft geschwächt werden kann, wenn eine Nulllohnrunde erfolgt – das war ja bei früheren Verhandlungen auch sehr oft das Argument. Ist das eigentlich mitbedacht und macht Ihnen das keine Sorgen?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Macht mir keine Sorgen, denn unsere Öffentlich Bediensteten können sicher sein – und das war auch in Verhandlung, das jedes Jahr ein Bieniensprung erfolgt, das heißt, es sind zweijährige Sprünge, das heißt, unsere Beamten, Beamtinnen und Vertragsbediensteten können auch – sage ich, und das sagt auch die Gewerkschaft, sonst hätten sie nicht zugestimmt – eine Nulllohnrunde verkraften. Wenn wir uns überlegen, was in anderen europäischen Ländern im Öffentlichen Dienst passiert, da werden Menschen abgebaut, da werden Gehälter gekürzt bis zu 15 Prozent, dann glaube ich, dass die Kaufkraft in Österreich für die Öffentlich Bediensteten nicht geschwächt ist, wenn sie diesen Beitrag leisten.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Im Nationalrat muss dieses Sparpaket beschlossen werden. Jetzt gibt es nicht nur von Seiten des Herrn Bundespräsidenten, sondern auch von Seiten der Klubobleute in letzter Zeit vermehrt Anzeichen, dass der Nationalrat hier ein neues Selbstbewusstsein entwickelt. Haben Sie nicht die Sorge, dass im Zuge der parlamentarischen Behandlungen dieses Sparpaket und namentlich der Teil, der Sie selbst betrifft, noch verändert werden könnte?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Diese Sorge habe ich nicht. Natürlich, das Parlament ist die gesetzgebende Körperschaft, letztendlich werden dort alle Endabstimmungen passieren, aber wir haben im Vorfeld wirklich genau diskutiert, und ich glaube schon, das all diese Vorhaben auch halten werden, denn das ist ein Beitrag zu einem riesigen Stabilitätspaket, einem, das seit der zweiten Republik nicht geschnürt wurde, und da leistet jeder seinen Beitrag, auch der Öffentliche Dienst, und da bin ich sehr zuversichtlich.

Schnabl Susanne (ORF)
Aber Frau Minister, im Nationalrat, da werden die gesetzlichen Maßnahmen geschnürt. In Sachen Nulllohnrunde und auch die moderate, nennen wir sie Mini-Lohnrunde für 2014, da haben Sie kein Gesetz in der Hand, da gibt es nichts schriftliches. Also um noch einmal auf die Frage zurückzukommen, die Gewerkschaft sagt, ändern sich die Rahmenbedingungen, zieht die Inflation an, dann müssen wir, Zitat Herr Schnedl im „Report“ am Dienstag, „nachverhandeln“. Was macht Sie so sicher?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Das ist richtig, die Nulllohnrunde, der moderate Gehaltsabschluss, werden sich nicht wieder finden in einem Gesetz und dennoch gehe ich davon aus, dass die Summen, die in diesem Stabilitätspaket jetzt eingepreist sind, halten – und daher können wir hier gar nicht weggehen davon, dass wir eine Nulllohnrunde nächstes Jahr und übernächstes Jahr, eine moderate Gehaltsrunde mit der Gewerkschaft, natürlich in Abstimmung verhandeln werden und dass es so bleiben und halten wird.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Die Nulllohnrunde wird ja auch notwendig, weil Sie für 2012 einen sehr hohen Gehaltsabschluss bei den Öffentlich Bediensteten hatten, man könnte auch sagen, einen fahrlässig hohen Abschluss mit 2,95 Prozent. Warum eigentlich kam dieser hohe Abschluss zustande, man wusste ja damals schon, welche Probleme eigentlich auf uns zukommen?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Von fahrlässig keine Rede, warum? Die Metaller haben mit 4,75 Prozent abgeschlossen – wir müssen uns die Gegebenheiten damals ja anschauen, wie war das, wie ist das zustande gekommen? Und unsere berechnete Inflationsrate für den Öffentlichen Dienst, die betrug 2,95 Prozent – und nicht mehr und nicht weniger war dann der Abschluss. Genau die Kaufkraftabgeltung betrug den Abschluss, für die kleineren Gehälter waren es über drei Prozent – für die Kaufkraft wichtig, und für die höheren Gehälter gerade einmal diese Inflationsrate. Das heißt, das ist durchaus so gewesen, dass das in Ordnung war für mich, und dann haben sich die Ereignisse überschlagen. Und daher sind wir jetzt zu diesem Schluss gekommen, das sozusagen der Öffentliche Dienst auch seinen Beitrag leistet, leisten wird – und daher nächstes Jahr eine Nulllohnrunde.

Schnabl Susanne (ORF)
Aber haben Sie sich da nicht das Verhandlungsheft aus der Hand nehmen lassen im Sinne von: Wie ernst zu nehmen ist denn die Regierung als Verhandlungspartner, wenn man den Beamten fast drei Prozent Gehaltsplus schenkt im heurigen Jahr, um es ein Monat später wieder wegzunehmen?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Das ist in Abstimmung mit der Gewerkschaft passiert, sodass beide Seiten erkannt haben, dass zu diesem großen Paket, damit wir als Österreich, als Wirtschaftsstandort, gut und gesund durch diese Krise kommen können, ein Beitrag zu leisten ist – und daher ist es auf der einen Seite so gewesen, dass wir gerade mal die Inflationsrate abgegolten haben und jetzt auf der anderen Seite die Erkenntnis da ist, auch von Seiten der Gewerkschaft: „Ja, hier machen wir mit, wir sind dabei, wir sind bereit, diesen Beitrag auch zu leisten“. Und es ist doch schön, dass wir uns hier einigen konnten!

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Jetzt ist eine weitere Maßnahme, der Aufnahmestopp im Öffentlichen Dienst, da wollen Sie ja tausend Posten, Posten einsparen. Da stellt sich erstens einmal die Frage, wenn man so viel einsparen kann, wie war denn der Öffentliche Dienst bisher organisiert, da gibt es offenbar sehr viel, sehr viel Luft, und zweitens, werden, wenn es weniger Beamte gibt, nicht auch die Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger verschlechtert?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Erstens möchte ich sagen, der Öffentliche Dienst ist bestens organisiert, obwohl wir in den letzten 10 Jahren an die zehntausend Vollzeitarbeitsplätze auch abgebaut haben. Und wir gehen diesen Weg weiter, weil es auch ein Beitrag ist, nämlich ein Beitrag im Wert von 471 Millionen Euro, den wir leisten, den der Öffentliche Dienst leistet zu diesem Konsolidierungspaket. Und diese tausend pro Jahr, das können wir schaffen. Warum können wir das schaffen? Wir haben seit vielen Jahren uns sehr stark verbessert, digitales Österreich, E-Government. Sie müssen sich vorstellen, 70 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher, die Internet benutzen, verkehren auch und haben und machen Amtswege mit unseren Einrichtungen. Das heißt, wir haben hier Verbesserungen erzielt, sodass Dinge schneller gehen, serviceorientiert passieren und sparsam sein können. Das heißt, wir verlieren nicht Leistung, sondern mit weniger Menschen können wir die gleiche Leistung bringen und sind allen Herausforderungen der Zukunft bestens gestellt.

Schnabl Susanne (ORF)
Da haben Sie, Frau Minister, aber offenbar einen Sinneswandel durchgemacht: Als der Kanzler Anfang Jänner von tausend Posten weniger, ausgenommen Exekutive, Lehrer und die Justiz, gesprochen hat, haben Sie im Morgenjournal gesagt „Das könnte ein Problem werden, hier muss man aufpassen, das nicht einseitige Belastungen und Engpässe da stehen“. Ein Monat später, auch wieder Sie, im Mittagsjournal diesmal, haben Sie gesagt „Ja, die Leistungen sind in den letzten Jahren trotz Einsparungen nicht gestiegen, nicht gesunken, Verzeihung, sondern gestiegen“. Woher dieser Sinneswandel, offenbar sind Sie auch nicht restlos überzeugt gewesen von Anfang an?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Freilich bin ich überzeugt, und wir haben Zeit gehabt und uns die Zeit auch genommen, zu schauen, wo müssen wir Ausnahmen machen. Wir wollen nicht sparen bei der Schule, bei der Bildung, wir wollen nicht sparen bei der Sicherheit und wir haben auch natürlich jetzt beschlossen, dass wir bei der Finanzpolizei, die wichtig ist zur Korruptionsbekämpfung, Ausnahmen machen. In diesem Monat hat sich herauskristallisiert, wo können wir sparen und wo dürfen wir nicht sparen? Und daher ist es kein Sinneswandel, sondern eine logische Folge, das wir jetzt sagen können: „Ja, das können wir schaffen und die Ausnahmen, die wir definiert haben, sind notwendig, um einfach das Gefüge, das System, gut aufrechterhalten zu können“.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Nun gibt es ja von Seiten der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst das Argument, das hier eigentlich ein Etikettenschwindel vollzogen wird, weil Sie nämlich sehr viele Arbeitsplätze durch Leiharbeitsfirmen besetzen lassen. Neugebauer sprach ja von 700 Planstellen, die durch Leiharbeitsfirmen zugekauft werden. Stimmen diese Zahlen eigentlich? Wie groß ist das Ausmaß von Leiharbeit im Öffentlichen Dienst?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Ich denke, es werden einige hundert Arbeitsplätze sein.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Also bis 700 könnten hinkommen bei Leiharbeit?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Könnte hinkommen, und das sind Dinge, die sich Ressorts zusätzlich geleistet haben. Aber ich sage Ihnen, dadurch, dass wir auch bei den Ermessensausgaben einsparen werden, wird es in Zukunft nicht mehr möglich sein, dass man sich das einfach auch leistet, sondern: Was haben wir jetzt gemacht, der Aufnahmestopp ist ja nur ein Punkt, wir haben mit dem Aufnahmestopp auch ein Mobilitätspaket beschlossen. Das heißt, wir schauen, dass wir intern Rotationen möglich machen, dass unsere Leute intern so wechseln können, dass, bevor wir an Neuaufnahmen denken, können wir ja bis 2014 jetzt einmal nicht, dass wir hier Wechsel möglich machen können. Das heißt, Planstellen, die frei werden, Arbeitsplätze, die frei werden, werden intern nachbesetzt.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Wechseln können oder wechseln müssen – das ist ein erheblicher Unterschied für die Bediensteten?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Das ist der dritte Punkt, ja. Aufnahmestopp allein ist zu wenig, Mobilität ist wichtig, aber auch schneller wechseln können, das heißt, wir haben auch beim Versetzungsschutz mit der Gewerkschaft, und da bin ich sehr stolz darauf, nicht gegen die Gewerkschaft, mit der Gewerkschaft diesen Versetzungsschutz lockern können – und jetzt kann es auch passieren, das jemand gegen seinen Willen in einen anderen Bereich versetzt wird, aber es ist zumutbar und das werden wir gut schaffen.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Jetzt ist Teilzeitarbeit typisch für Frauen. Diese Teilzeitarbeit hat später natürlich auch Auswirkungen auf die Pensionsbemessung. Wie sehen Sie die gegenwärtige Teilzeitdiskussion, die ja auch für den Arbeitsmarkt große Auswirkungen hat?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Fast jede zweite Frau in Österreich arbeitet Teilzeit. Auf der einen Seite hebt das die Erwerbsquote von Frauen sehr, das ist, mag auf den ersten Blick gut aussehen und das kann man auch schön-reden, aber auf den zweiten Blick wissen wir, dass Teilzeit in Österreich, sechzehn bis zwanzig Stunden, zwanzig bis fünfundzwanzig Stunden, in welchen Bereichen? In Bereichen die nicht sehr gut bezahlt sind: Handel, Gastronomie, Gesundheits- und Pflegebereiche, dort Arbeiten Frauen Teilzeit und von dieser Tätigkeit können die wenigsten leben, das heißt abhängig bleiben vom Partner. Das will ich nicht. Ich möchte gerne, dass möglichst viele Frauen die Wahl haben, die richtige Wahl haben, Vollzeit arbeiten gehen zu können, denn Sie dürfen nicht vergessen: in Österreich werden jährlich 300 Millionen Überstunden und Mehrstunden geleistet und 70 Millionen von diesen Überstunden werden nicht ausbezahlt, das sind 1,4 Milliarden Euro, die sich wiederum die Wirtschaft erspart. Das heißt das sind auch Teilzeit-arbeitende Frauen dabei, die Mehrarbeitsstunden leisten, die aber nicht bezahlt bekommen. Ja, wo kommen wir denn da hin, wenn das nicht sozusagen gerecht gelöst wird?

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Ist das ein Problem der gewerkschaftlichen Vertretung, wenn Überstunden nicht ausbezahlt werden? Dafür gibt es ja an sich Interessenvertretungen die dafür sorgen sollten eigentlich, dass das eben nicht geschieht.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Die werden sich sicherlich auch bemühen, aber Sie wissen doch sicherlich-

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Erfolglos, würde ich sagen.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Sie wissen doch auch wie groß der Druck auf dem Arbeitsmarkt ist, ja? Wenn jemand sich traut etwas zu sagen ist er entlassen und zwar auf der Stelle. Das heißt Frauen haben hier oft die schlechteren Karten und daher müssen sie hier auf der einen Seite von ihren Gewerkschaften gut vertreten sein, ja und auf der anderen Seite muss die Politik das auch aufzeigen und dazu fühle ich mich berufen und das mache ich auch.

Schnabl Susanne (ORF)
Jetzt muss Teilzeit ja nicht immer was Schlechtes sein, wenn man sich vor allem ansieht Jungfamilien – Kinderbetreuung. Dieses Problem haben wir nach wie vor in Österreich, zu wenige Plätze. Da sagt die ÖVP eigentlich das Gegenteil, obwohl man das Gleiche will: die Teilzeit aufwerten. Aber schauen wir, dass wir mehr Männer, mehr Väter in die Teilzeit bekommen. Das muss ihnen ja eigentlich recht sein, weil auch beim Kinderbetreuungsgeld, Väterkarenz sagen Sie, bitte mehr Männer sollen sich darum kümmern.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Das haben wir uns genau angeschaut. Frauen und Männer in Teilzeit – nur einmal noch kurz auf Teilzeit zurückkommend: Frauen arbeiten Teilzeit, weil sie zu wenig Kinderbetreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder haben. Sei es für die Kleinsten, aber auch für die Schulkinder. Hier arbeiten wir daran – Ganztagsschulplätze, ist wirklich wichtig und gehört ausgebaut. Bildungsvolksbegehren hat das auch angedeutet, ganz wichtig. Und auf der anderen Seite haben wir Männer – wissen Sie warum die hauptsächlich Teilzeit arbeiten? Weil sie sich weiterbilden. Das heißt Männer gehen kaum noch in Karenz, wie Sie gerade gesagt haben. Über den Schnitt, gerade einmal fünf Prozent Väter, die in Karenz gehen und da würde ich mir auch wünschen, dass der Schnitt sich hebt. Da wissen wir – ja und wenn sie dann Teilzeit arbeiten, dann weil sie einen MBA machen oder sich irgendwie weiterbilden. Das heißt, wie kriegen wir mehr Väter in Karenz? Auch das ist mein Ansinnen. Ganz wichtig: einkommensabhängiges Kindergeld. Man kann bis zu 2 000 Euro im Monat lukrieren bei dieser Variante – da machen es schon zehn Prozent Väter. Wie können wir noch mehr Väter in Karenz bekommen? Ich bin der Meinung, ein verpflichtender Papa-Monat wäre etwas Wichtiges für die Privatwirtschaft und dann würden ganz automatisch mehr Väter in die Karenz einsteigen, weil ich glaube, das Erlebnis mit dem Kleinkind – Vater-Kind – diese Bindung ist etwas ganz Wichtiges und da kriegt man Lust auf mehr.

Schnabl Susanne (ORF)
Jetzt sagen Sie, wie schon immer, ein Monat, ein Papa-Monat. Jetzt ist ihnen Ihre ÖVP-Kollegin Johanna Mikl-Leitner vom ÖAAB aber voraus: Die sagt in der morgigen Tageszeitung Österreich – machen wir doch gleich drei Monate.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Da bin ich dabei. Können wir sofort morgen zu verhandeln beginnen.

Schnabl Susanne (ORF)
Das heißt, dem steht nichts im Wege, wenn der Wirtschaftsminister noch zusagt, …

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
So ist es.

Schnabl Susanne (ORF)
… dann sollen künftig nicht nur im öffentlichen Dienst, auch in der Privatwirtschaft die Väter drei Monate unbezahlt, aber nach der Geburt in Karenz gehen können.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Unbezahlt nicht – also da scheiden sich wiederum die Geister. Denn ich sage, der Papa-Monat, so wie ich ihn mir vorstelle, ist durch finanziert, nämlich über das Kinderbetreuungsgeld. Zieht ein Papa einen Monat vor, bis kurz nach der Geburt, parallel zum Mutterschutz – wir haben für 20 Prozent aller Väter die budgetären Maßnahmen getroffen, das heißt das ist drinnen, sind ja nicht einmal fünf Prozent nur, die das machen. Und unbezahlt drei Monate, da bin ich dagegen. Das denke ich, ist auch nicht im Sinne der Kollegin Mikl-Leitner. Ich glaube, das wir schauen sollten, wie können wir das durch finanzieren und das können wir über das Kinderbetreuungsgeld machen. Ich kann zum Beispiel auch sagen: geh verpflichtend drei Monate. Nimm nicht die zwei, die du kannst, sondern du musst drei gehen. Dann hat vielleicht kein Arbeitgeber mehr das Problem, dass er sagt, na ja ich kann ihn ja nicht lassen, sondern dann muss er Väter auch in Karenz schicken.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Noch einmal zurück zu den Kinderbetreuungsplätzen. Viele der Zuseherinnen und Zuseher werden aus eigener Erfahrung wissen, wie schwierig es ist, hier geeignete Kinderbetreuungsplätze zu finden. Wie sieht eigentlich Ihr Plan aus, um dieses Problem zu lösen?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Ich glaube, da spreche ich vielen Müttern, aber auch Vätern aus der Seele, wenn ich sage, es ist ein untragbarer Zustand in Österreich, dass von Vorarlberg bis zum, bis ins Burgenland sozusagen vom Boden- bis zum Neusiedler See ganz unterschiedliche Bedingungen herrschen, wie Kinderbetreuungsplätze angeboten werden, wie lange sie offen haben, wie lange im Sommer oder während des Jahres geschlossen ist. Also da haben wir 51 Tage in Vorarlberg und 4,4 Tage in Wien. Das ist ein himmelhoher Unterschied und da hätte ich wirklich gerne, dass wir über alles einen Bundesrahmen, das heißt, dass wir Qualität für alle anbieten können und das ist natürlich, wäre natürlich mit den Ländern zu verhandeln. Da sollten die Länder über ihren eigenen Schatten springen und das Vorarlberger Kind sollte nicht anders behandelt werden als das Eisenstädter Kind.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Das ist eine Kehrseite des berühmten Föderalismus, das ist auch im Jugendschutz ähnlich und bei anderen, bei anderen Bestimmungen. Wie soll denn das gesetzlich funktionieren? Wollen Sie hier Verfassungsbestimmungen, 15a, vereinbaren? Oder wie, wie kommen wir hier zu einer Harmonisierung über ganz Österreich hinweg.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Da beste wäre eine Verfassungsbestimmung, sozusagen ein Bundesrahmengesetz für Kinderbetreuung mit Kriterien, die für alle gleich wären, wenn das zu verhandeln wäre, dann wäre ich sehr glücklich, ja.

Schnabl Susanne (ORF)
Dann würde es zum Beispiel so sein, dass es gesetzlich festgeschrieben ist. Aber da gibt es ja ein ganz anderes Problem, Frau Minister, wenn Sie sagen, wir finanzieren, wir schaffen mehr Kinderbetreuungsplätze, dann gibt es ja jetzt schon das Problem, dass man zu wenig Personal, qualifiziertes Personal dafür hat. Da beißt sich ja irgendwie die Katze in den Schwanz. Denn genau da sind wieder Jobs, Kindergartenpädagoginnen, also Frauen, die schlecht bezahlt werden. Wie wolllen Sie denn dieses Problem lösen? Oder ganz ehrlich: kann der Staat überhaupt genug qualifiziert betreute Plätze schaffen?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Das glaube ich schon, wenn wir dieses Berufsbild sehr attraktiv beschreiben. Auch für Männer zugänglicher, oder es wäre ja zugänglich, nur wenige Männer ergreifen diese berufe. Wenn wir hier ordentlich werben dafür, dass das Zukunftsberufe sind, dass wir auch Geld zur Verfügung stellen, auch den Bundesländern für die Ausbildung dieser Leute und das können wir. Es gibt a einen wunderschönen Vorschlag von der Arbeiterkammer und der Industriellenvereinigung, wie können wir, wie sollten wir die Familienförderung umbauen, sodass Geld übrig bleib für Kinderbetreuung. Und diese Kinderbetreuungsmillionen könnte man teilen. Man nimmt einen Teil zum wirklichen Bauen dieser Einrichtungen. Kinderkrippen bauen, Kindergärten bauen und einen Teil nimmt man für laufende Personalkosten. Jetzt müsse wir die jungen Leute motivieren, das ist klar. Die müssen wir aber auch motivieren, dass sie den Lehrberuf ergreifen und so weiter. Das heißt, das wird schon an uns auch liegen, das zu kampagnisieren und zu sagen, das sind Zukunftsberufe, hier kannst Du wirklich sichere Arbeitsplätze auch haben, einen sicheren Job haben.

Schnabl Susanne (ORF)
Inklusive höherer Gehälter?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Wäre natürlich wünschenswert, dass genau dieser Bereich miteinbezogen wird, wie in anderen Ländern Europas auch Pädagogik von klein auf gleich bewertet wird und von der Ausbildung auch berücksichtigt wird.

Schnabl Susanne (ORF)
Der nächste Wahlkampf, wie wir hören, kommt bestimmt. Aber nicht, aber nach dem nächsten Wahlkampf hat sich die Regierung auch selber einen Sparkurs verordnet, da soll die Regierung kleiner werden, minus zwei Minister. Jetzt gehen wir ja davon aus, die Politik spart nicht gerne selbst bei sich, Sie werden sich nicht selbst als Frauenministerin wegrationalisieren wollen. Aber ganz ehrlich, Frau Heinisch-Hosek, was für einen Sinn macht es, Sie sagen selbst, Ihnen bleibt immer nur das Einmischen, Sie haben keine richtige Kompetenz, sind im Bundeskanzleramt dem Bundeskanzler untergeordnet, verfügen über ein Mini-Budget. Soll dieses Amt nicht aufgewertet werden und von zum Beispiel einer Sozialministerin, einem Sozialminister oder Wirtschaftsminister, -ministerin mit erledigt werden? Also mehr Geld und somit Macht bekommen?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Also ich glaube, so lange wir in Österreich gleichstellungspolitisch nicht schon drei Schritte weiter sind braucht es erstens eine Frauenministerin und zweitens ist die Strategie des Einmischens eine gute, denn hätte ich ein eigenes Ressort mit vielleicht viel mehr Geld, ja, würden alle anderen sagen, „Bitte, lass uns in Ruhe und mach dein Ding.“ Und so kann ich doch versuchen mich in der Wirtschaftspolitik, in der Familienpolitik, in der Justizpolitik immer wieder auch einzubringen um für unsere Frauen gemeinsam etwas voranzutreiben. Ich finde es gut.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Aber zumindest in der Politik sollte es ein Bettelverbot geben. Ich meine, wenn Sie ein ordentliches Budget hätten, dann müssten Sie, Sie nennen das einmischen. Wäre es nicht gescheiter das Frauenministerium ordentlich auszustatten mit einem ordentlichen Budget und hier auf wesentlich mehr Selbstständigkeit zu drängen?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Es könnte immer mehr sein, ja. Aber ich nehme nur ein Beispiel – Arbeitsmarktpolitik – heraus. Da wird die Hälfte des Budgets für aktive Arbeitsmarktpolitik, muss dort für Frauenanliegen und für arbeitslose Frauen zur Verfügung gestellt werden. Das heißt, Opferschutzjustiz, dort gibt es ein eigenes Budget damit Prozessbegleitung für Opfer, für weibliche Opfer, auch für männliche Opfer sichergestellt ist, in der Familienpolitik. Also ich glaube schon, dass jedes Ressort diese Verantwortung auch hat. Das wäre ja noch schöner, wenn man sozusagen die Hälfte der Bevölkerung ignoriert und nicht hier geschlechtergerecht auch Politik macht.

Schnabl Susanne (ORF)
Aber was heißt das konkret? Das Frauenministerium, also eine Frauenministerin muss es in der nächsten Regierung, wenn die SPÖ wieder den Kanzler stellt, unbedingt geben? Ja oder nein?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Wenn es nach mir geht, ja.

Schnabl Susanne (ORF)
Also, das wird bestimmt nicht gestrichen?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Wenn es nach mir geht, ja.

Schnabl Susanne (ORF)
Okay.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Jetzt gibt es ja in manchen Dienststellen den bemerkenswerten Zustand, nehmen wir an zwei Frauen arbeiten in einer Dienststelle im öffentlichen Dienst, die eine ist vertragsbedienstet und die andere ist beamtet und beide haben ein ganz unterschiedliches Pensionsantrittsalter. Wie ist denn das zu erklären auf Dauer?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Wir werden bald fertig sein mit der Harmonisierung, das heißt, die Beamten und Beamtinnen in diesem Land werden ja weniger, wir haben ja mit den Pragmatisierungen weitgehend aufgehört, es wird kein einziger Lehrer, keine Lehrerin mehr pragmatisiert, in der Verwaltung auch nicht mehr, und dort, wo noch pragmatisiert wird, bei der Exekutive, auch bei der Justiz und auch beim Bundesheer, also in der Landesverteidigung, dort halte ich das auch für gerechtfertigt und legitim, das heißt, Polizistinnen sind in Zukunft, wenn sie nebeneinander in einer Abteilung sitzen, sowieso gleich gestellt und ansonsten wird das in einigen Jahren sowieso parallel laufen.

Schnabl Susanne (ORF)
Aber ist das gerecht, Frau Minister, Sie als Frauenvorsitzende der SPÖ sagen und haben auch erfolgreich abgewehrt im Sparpaket, dass das Frauenpensionsantrittsalter nicht früher, rascher angehoben werden soll, das soll erst 2024 schrittweise bis 2033 passieren. Wie gerecht ist es denn, dass die Vertragsbedienstete im Büro, die hier sitzt, mit 60 gehen darf, und die Beamtin erst mit 65?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Schauen Sie, das Dienstrecht für Beamtinnen und Beamte hat seine Historie, hat seinen Ursprung, hat auch seine Berechtigung und jemand, der sich als Vertragsbedienstete für den öffentlichen Dienst interessiert, wusste ja immer schon dass er beispielsweise im ASVG, im allgemeinen Sozialversicherungsgesetz versichert ist und was hier das Pensionsantrittsalter und was dort das Pensionsantrittsalter ist. Und im übrigen darf ich Ihnen sagen, dass das richtige, das faktische Pensionsantrittsalter sowieso nicht 65 im Durchschnitt im öffentlichen Dienst beträgt, sondern etwas darunter, aber auch etwas darunter bei den ASVG-Versicherten.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Wobei alle Pensionsexperten sagen, dass das genau das Problem ist, dass nämlich das faktische Pensionsantrittsalter erheblich unter dem gesetzlichen Antrittsalter liegt.Welche Maßnahmen wird es denn hier geben, um das zu erhöhen, um das Tempo ja auch zu erhöhen, denn die Übergangsfristen, die Sie angesprochen haben, die sind ja sehr langfristig, der Verfassungsgerichtshof hat 1990 entschieden, ’92 ist dieses Gesetz gekommen und wir reden vom Jahr 2024, wo es dann Veränderungen geben wird.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Also genau daran arbeiten wir ja. Mir war immer wichtig, dass wir schauen, dass wir das faktische Antrittsalter heben und nicht beim gesetzlichen schrauben, wie Sie gerade erwähnt haben. Was hilft einer arbeitslosen Frau, dass fünf fünf Jahre später in Pension gehen dürfen, wenn sie arbeitslos war. Und jetzt ist es so, dass wir, unser Hauptproblem liegt darin, dass wir schauen müssen, dass Menschen die krank werden schnell wieder gesund werden und so länger im Arbeitsprozess bleiben können. Das heißt, unsere große Zahl der Invaliditätspensionen zurückzuschrauben ist ein Ziel, Rehabilitation vor Pension und auch daran zu arbeiten, dass natürlich hier Verschärfungen und Abschläge erhöht werden für Frühpensionistinnen, -pensionisten, dass sie länger im Arbeitsprozess, aber gesund, bleiben können.

Schnabl Susanne (ORF)
Aber ist nicht genau das das Problem, das viele Experten als doppelte Diskriminierung sehen. Frauen 50 plus, die arbeitslos sind, da bemüht sich der Arbeitsmarkt ja gar nicht mehr so sehr darum, weil man ohnehin weiß, die können schon mit 60 in Pension gehen.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Aber Sie haben die richtige Adresse gerade genannt. Warum bemüht sich die Wirtschaft hier nicht? Warum bemüht sich die Wirtschaft hier nicht Frauen, die von mir aus 60 werden, kein Gesetz der Welt zwingt eine Frau mit 60 in Pension, aber die Wirtschaft entledigt sich oft und oft dieser Frauen. Warum? Weil sie zu teuer werden. Aber ich sage Ihnen, die Frauen, um die ich mich hauptsächlich kümmere sind die, die vorher schon krank geworden sind, arbeitslos geworden sind und das ist fast die Hälfte, die aus diesen Gründen in Frühpension oder in Pension geht, früher als mit 60, als die, die länger arbeiten wollen. Da haben wir ein Urteile auch, da gibt es ein paar VfGH-Erkenntnisse und eigentlich dürfte Niemand mehr Frauen mit 60 schicken, wenn die länger arbeiten wollen.

Schnabl Susanne (ORF)
Frau Minister, Sie sagen, die Wirtschaft sei schuld, die bemüht sich nicht. Aber das Pendant bei den Sozialpartnern, Ihr Kollege, Gewerkschaftschef Foglar, der sagt jetzt selbst, Zitat, das niedrige Frauenpensionsalter schadet den Frauen mehr als es ihnen nutzt. Ihnen fehlen genau die wichtigsten Erwerbsjahre für die Pension.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Er meint damit sicher eine Gruppe von Frauen, wo das durchaus so sein mag. Eine andere Gruppe von Frauen, die diese Jahre, die letzten fünf Jahre sind nicht immer die besten Jahre für Frauen, das stimmt doch nicht. Nein, für sehr gut verdienende Frauen vielleicht, aber ich kümmere mich hauptsächlich schon um die, die sich selber nicht helfen können und die aus der Arbeitslosigkeit oder aus Krankheit heraus so zu sagen nicht mehr tätig sein können und die haben nicht ihre besten Jahre vor der Pension, und ich weiß nicht, ob man diese Qual dann verlängern soll, indem man dann das Pensionsantrittsalter später anhebt oder ob man nicht sagen soll, die wollen, die sollen doch arbeiten können, und die, die nicht mehr können, für die braucht es eine Lösung. Und außerdem haben wir und heben wir das Frauenpensionsantrittsalter an, wir beginnen nur erst 2024 damit, und das ist gut so.

Schnabl Susanne (ORF)
Also das bleibt dann tabu, raschere Anhebung 2014, wie es die ÖVP will, mit Ihnen bestimmt nicht?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Also es gibt ja keine Begleitmaßnahmen, ich kenne kaum Vorschläge oder keine Vorschläge, die so zu sagen die Situation von Frauen, dass sie überhaupt bis 60 arbeiten können, dass die sich verbessert, und wenn die nicht auf dem Tisch liegen, brauchen wir über den Rest gar nicht zu sprechen.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Noch einmal zurück zu den Kinderbetreuungsplätzen. Viele der Zuseherinnen und Zuseher werden aus eigener Erfahrung wissen, wie schwierig es ist, hier geeignete Kinderbetreuungsplätze zu finden. Wie sieht eigentlich Ihr Plan aus, um dieses Problem zu lösen?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Ich glaube, da spreche ich vielen Müttern, aber auch Vätern aus der Seele, wenn ich sage, es ist ein untragbarer Zustand in Österreich, dass von Vorarlberg bis zum, bis ins Burgenland sozusagen vom Boden- bis zum Neusiedler See ganz unterschiedliche Bedingungen herrschen, wie Kinderbetreuungsplätze angeboten werden, wie lange sie offen haben, wie lange im Sommer oder während des Jahres geschlossen ist. Also da haben wir 51 Tage in Vorarlberg und 4,4 Tage in Wien. Das ist ein himmelhoher Unterschied und da hätte ich wirklich gerne, dass wir über alles einen Bundesrahmen, das heißt, dass wir Qualität für alle anbieten können und das ist natürlich, wäre natürlich mit den Ländern zu verhandeln. Da sollten die Länder über ihren eigenen Schatten springen und das Vorarlberger Kind sollte nicht anders behandelt werden als das Eisenstädter Kind.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Das ist eine Kehrseite des berühmten Föderalismus, das ist auch im Jugendschutz ähnlich und bei anderen, bei anderen Bestimmungen. Wie soll denn das gesetzlich funktionieren? Wollen Sie hier Verfassungsbestimmungen, 15a, vereinbaren? Oder wie, wie kommen wir hier zu einer Harmonisierung über ganz Österreich hinweg.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Da beste wäre eine Verfassungsbestimmung, sozusagen ein Bundesrahmengesetz für Kinderbetreuung mit Kriterien, die für alle gleich wären, wenn das zu verhandeln wäre, dann wäre ich sehr glücklich, ja.

Schnabl Susanne (ORF)
Dann würde es zum Beispiel so sein, dass es gesetzlich festgeschrieben ist. Aber da gibt es ja ein ganz anderes Problem, Frau Minister, wenn Sie sagen, wir finanzieren, wir schaffen mehr Kinderbetreuungsplätze, dann gibt es ja jetzt schon das Problem, dass man zu wenig Personal, qualifiziertes Personal dafür hat. Da beißt sich ja irgendwie die Katze in den Schwanz. Denn genau da sind wieder Jobs, Kindergartenpädagoginnen, also Frauen, die schlecht bezahlt werden. Wie wolllen Sie denn dieses Problem lösen? Oder ganz ehrlich: kann der Staat überhaupt genug qualifiziert betreute Plätze schaffen?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Das glaube ich schon, wenn wir dieses Berufsbild sehr attraktiv beschreiben. Auch für Männer zugänglicher, oder es wäre ja zugänglich, nur wenige Männer ergreifen diese berufe. Wenn wir hier ordentlich werben dafür, dass das Zukunftsberufe sind, dass wir auch Geld zur Verfügung stellen, auch den Bundesländern für die Ausbildung dieser Leute und das können wir. Es gibt a einen wunderschönen Vorschlag von der Arbeiterkammer und der Industriellenvereinigung, wie können wir, wie sollten wir die Familienförderung umbauen, sodass Geld übrig bleib für Kinderbetreuung. Und diese Kinderbetreuungsmillionen könnte man teilen. Man nimmt einen Teil zum wirklichen Bauen dieser Einrichtungen. Kinderkrippen bauen, Kindergärten bauen und einen Teil nimmt man für laufende Personalkosten. Jetzt müsse wir die jungen Leute motivieren, das ist klar. Die müssen wir aber auch motivieren, dass sie den Lehrberuf ergreifen und so weiter. Das heißt, das wird schon an uns auch liegen, das zu kampagnisieren und zu sagen, das sind Zukunftsberufe, hier kannst Du wirklich sichere Arbeitsplätze auch haben, einen sicheren Job haben.

Schnabl Susanne (ORF)
Inklusive höherer Gehälter?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Wäre natürlich wünschenswert, dass genau dieser Bereich miteinbezogen wird, wie in anderen Ländern Europas auch Pädagogik von klein auf gleich bewertet wird und von der Ausbildung auch berücksichtigt wird.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Kommen wir zum Thema Frauenquoten. Es gibt inzwischen ja mehrere Länder in Europa, darunter auch Mitgliedsländer der Europäischen Union, die Frauenquoten in Aufsichtsräten zum Beispiel gesetzlich vorschreiben. Wie sehen denn Sie die Chance hier etwas in absehbarer Zeit zu verbessern?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Ich hoffe auf den Rückenwind Europas, sage ich Ihnen ehrlich. Denn das, was machbar war haben wir erreicht, wir haben quasi Quoten für unsere staatsnahen Unternehmen festgelegt, wir bekommen demnächst den ersten Bericht übermittelt, wie sie schon wirken, ob sie wirken. Ich darf es kurz erläutern: 25 Prozent Frauenanteil in Aufsichtsräten bis 2013, 35 Prozent bis 2018, hätte ich mir mehr gewünscht, war nicht mehr verhandelbar, ist in Ordnung so. Aber ich will das auch für die Privatwirtschaft. Ich hätte das gerne für alle weil ich weiß und weil ich glaube, dass gemischte Führungsteams einfach die besseren sind. Und da ist noch einiges zu tun. Jetzt bin ich nationale Partnerin der EU-Kommissarin Viviane Reding und die sagt jetzt, „Okay, ich habe mir das ein Jahr angeschaut, in ganz Europa große Unternehmen eingeladen, schaut bitte darauf, dass sich die Quoten irgendwie verändern, dass mehr Frauen in euren Führungsgremien sind. “ Es hat sich aber nichts getan. Und ich glaube, dass jetzt der nächste Schritt fällig ist und ich begrüße jeden Schritt, der aus Europa kommt. Wenn er uns verpflichtende Quoten beschert kann ich nur sagen „Ja, das ist in Ordnung.“

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Das heißt, wir warten jetzt auf den Zuruf von außen, dass sich hier etwas zum Besseren verändert? Eigenständig ist hier nichts zu machen?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Ich habe etliches erreicht. Eigenständig war schon einiges zu machen, nämlich bei staatsnahen Unternehmen haben wir diese Selbstverpflichtung und haben eine Quotenregelung quasi da und wir haben im Bund eine Quotenregelung. Das heißt, hätten wir im Bund keine Quotenregelung, hätten wir nicht 31 Prozent Frauen in Führungspositionen. Wir sehen ja, dass Quote wirkt. Dort, wo ich Einfluss nehmen kann, wo ich alleine entscheiden kann ist vieles, vieles weiter gegangen. Dort, wo es eines Zweiten bedarf, da ist es ein bisschen schwieriger. Also an mir soll es nicht scheitern.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Und haben Sie einen konkreten Zeitplan? Bis wann wird es in Österreich die gesetzliche Verpflichtung geben, eine Frauenquote einzuhalten?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Ja, von mir aus würde ich das auch gerne morgen zu verhandeln beginnen.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Nein, aber realistisch. Ist das in der nächsten Legislaturperiode oder für wann erwarten Sie das eigentlich?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Schauen wir mal. Wenn es im eigenen Land nicht gut möglich ist, dann ist es vielleicht sozusagen der Druck von außen, der uns hier weiter bringt, und wenn Reding demnächst hier eine Regelung trifft, das EU-Parlament etwas beschließt, dann werden wir schneller gezwungen sein etwas zu tun. Ich werde immer wieder auch Anläufe nehmen um mit meinem Koalitionspartner darüber zu reden, denn wir wissen, dass Unternehmen mit gemischten Führungsteams höhere Renditen erwirtschaften. Das heißt, Unternehmen sind erfolgreicher, wenn Frauen auch dabei sind. Und Frauendiskriminierung ist eine Wachstumsbremse, und ich möchte einen Wachstumsschub für Unternehmen.

Schnabl Susanne (ORF)
Aber was heißt schneller, Frau Minister? Wann wollen Sie diese Quote haben? Wann soll in Aufsichtsräten, wann sollen dort mehr Frauen sitzen müssen?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Frau Schnabl, Sie erinnern sich vielleicht nicht mehr, am dritten Dezember 2008 haben Sie mir die Quotenfrage zum ersten Mal gestellt und jetzt haben wir…

Schnabl Susanne (ORF)
Und jetzt haben wir noch immer keine.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
…drei Jahre später eine Regelung dort, wo Machbarkeiten….

Schnabl Susanne (ORF)
Aber nur in staatsnahen Betrieben.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Genau. Und ich würde gerne natürlich in ein, zwei Jahren diese Quote auch haben für alle privaten Unternehmen, das ist klar. Aber vielleicht einen Schritt zurück: Ich hätte gerne als nächsten Schritt Frauenförderpläne in Unternehmen. Ich hätte gerne, dass Unternehmen verpflichtet werden, dass sie Frauenförderung machen. Vielleicht ist es dann nicht mehr so die Ausrede, „Na ja, ich habe ja keine Frauen, die geeignet wären für Führungspositionen.“ Das heißt, wenn man Frauenförderung machen muss verpflichtend, hat man auch genügend Frauen zur Verfügung um sie sozusagen in die obere Etage heben zu können.

Schnabl Susanne (ORF)
Aber warum schreiben Sie denn nicht eine Quote auch für den Vorstand fest? Weil wir wissen, ein Aufsichtsrat in ein Kontrollgremium, aber wirklich wo es zur Sache geht am Schalthebel der Macht, da sitzt der Vorstand. Warum sollen dort nicht auch verpflichtend Frauen mitentscheiden müssen und dürfen?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
In meiner kleinen Heimatgemeinde Guntramsdorf haben wir die absolute Mehrheit, dort könnte ich so etwas tun. Nicht eine Quotenregelung – Sie wissen, was ich meine. In der Bundesregierung kann ich das alleine nicht machen. Da müssen Sie den Koalitionspartner fragen, warum das nicht geht.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Nun, die absolute Mehrheit hat die SPÖ in ihrem eigenen Parlamentsklub. Im eigenen Parlamentsklub der SPÖ gibt es 35 Prozent Frauenanteil, die Grünen haben 50 Prozent. Warum hat die SPÖ so einen niedrigen Frauenanteil?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Erstens hatten wir schon einmal 40 Prozent, zweitens ist es so, dass auch in meiner Partei die Spitzenkandidaten oft männlich sind und die Zusammensetzung, wie sich dann Listen auch ergeben oder wie sich Nationalratsmandate ergeben, wenn immer die Nummer eins der Mann ist, dann kommt das so zusammen. Aber wir wollen hier auch Abhilfe schaffen. Wir haben einen sogenannten Reißverschluss beschlossen und ich hoffe, bei den nächsten Listen wird das schon ganz anders aussehen und dass wir unsere Quotenregelung schaffen. Aber schauen Sie sich bitte alle anderen Parteien an. Der Schnitt im österreichischen Parlament ist so nach unten gedrückt worden, weil genau BZÖ und FPÖ kaum Frauen vertreten haben. Wir haben nur 27 Prozent Frauen im österreichischen Parlament, da wäre natürlich ein Gesetz auch angebracht, da wäre ich auch die Erste, die dafür wäre.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Nur eine, eine Wissensfrage: Ist das eigentlich kulturell bedingt, dass über die Landeslisten so wenige Frauen in die Politik kommen? Woher kommt diese, diese geringe Vertretung? Also über alle Parteien gerechnet ist sie ja relativ niedrig.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Weil historisch betrachtet noch immer sehr wenige Frauen in Spitzenpositionen sind. Ich glaube, wir haben ungefähr 120 Bürgermeisterinnen in ganz Österreich. Das heißt, wir sind in diesen Positionen – nicht nur Bürgermeisterinnen, auch in Landtagen – noch nicht so vertreten, dass wir sagen könnten, so, und jetzt ist das automatisch so, dass wir diese Quote erreichen. Wir müssen sehr kämpfen darum, aber es gibt auch solidarische Männer in unsere Partei, oder, ich hoffe auch in anderen Parteien, dass das in Zukunft ein anderes Bild ergibt. Denn wir sind die Hälfte der Bevölkerung, wieso sind wir dann nicht die Hälfte in allen entscheidenden Gremien?

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Und ist das eine Frage des Sich-selbst-zutrauens oder eine Frage der Diskriminierung?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Ich glaube, beides. Auf der einen Seite glaube ich, dass jede Frau in einer Position auch einen Mann, der in dieser war, verdrängt. Und auf der anderen Seite trauen wir uns ab und zu sicherlich zu wenig zu, glauben, wir müssen alles und jenes wissen, wenn wir eine Position sozusagen anstreben. Ich würde sagen, Ja sagen, machen. Und nachher nachdenken, das ist der bessere Weg.

Schnabl Susanne (ORF)
Nicht nur Politikerinnen, sondern tausende Österreicherinnen müssen diesen Spagat Familie und Beruf bewältigen. Also kommen wir noch einmal zurück zur Teilzeit. Da legen Sie ein Fünf-Punkte-Programm vor, Teilzeit soll aufgewertet werden. Soll dieses Programm in ein Gesetz, oder sagen Sie, „Ich begnüge mich damit, diese fünf Punkte, die fordere ich jetzt rund um den Frauentag“?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Einiges könnte man gesetzlich verankern.

Schnabl Susanne (ORF)
Was genau?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Anderes kann man kampagnisieren. Zum Beispiel könnte man das Anheben der Regelarbeitszeit, ich darf es kurz erklären. Ich habe die Überstunden schon erwähnt, Menschen haben das Recht, dass sie ihre Mehrarbeits- und Überstunden auch bezahlt bekommen. Wie gesagt, 70 Millionen Überstunden werden nicht bezahlt, 1,4 Milliarden Euro erspart sich die Wirtschaft. Hier einen sozusagen Schub zu geben ist wichtig. Da ist die Gewerkschaft gefragt, da sind die ArbeitnehmerInnen gefragt, das kann man jetzt nicht so in ein Gesetz gießen, ja. Das Zweite: Wenn jemand permanent Mehrstunden arbeitet sollte verpflichtend dieser Arbeitnehmerin angeboten werden, willst du deinen Vertrag erhöhen oder nicht? Das könnte man ins Arbeitszeitgesetz zum Beispiel schreiben. Oder interne Informationspflicht. Das könnte man auch ins Arbeitszeitgesetz schreiben. Das heißt, es wird ein Job ausgeschrieben und die Teilzeitfrau weiß das gar nicht. Das heißt, intern informieren müssen und das wäre für viele Frauen vielleicht auch eine Möglichkeit zu sagen, „Ja, das wollte ich eh schon immer, ein bisschen aufstocken, und ich nehme diese, diese, diesen Vollzeitjob an.“ Und PendlerInnenpauschale. Es gibt für Teilzeitkräfte, die nicht ihre zehn Tage im Monat zusammen kriegen keine PendlerInnenpauschale. Und das ist, denke ich, auch sehr ungerecht und das könnten wir auch ändern gesetzlich.

Schnabl Susanne (ORF)
Aber warum so zurückhaltend? Sie sagen immer, wir könnten. Wollen Sie das ändern, wollen Sie zum Beispiel das ins Gleichbehandlungsgesetz reinschreiben – ja oder nein?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Ich kann nur das in Gesetze hineinschreiben, wo es hineingehört. Ich habe zwei Beispiele für das Arbeitszeitgesetz genannt. Und die PendlerInnen, die gehören zur Frau Finanzministerin, das müsste man im Steuerrecht, oder, das will ich im Steuerrecht verankern, wenn Sie so wollen. Und bei einer nächsten Steuerreform wäre das, oder ist das auch ein Thema, das zu behandeln ist. Genauso wie Familienförderung umbauen. Auch das wünsche ich mir, dass wir das in der nächsten Steuerreform berücksichtigen.

Schnabl Susanne (ORF)
Stichwort Steuerreform. Offensichtlich ist nach dem Sparpaket, vor der nächsten Steuerreform, der Wahlkampf in der Koalition ist schon ausgebrochen. Vor zwei Wochen ist hier die Finanzministerin an Ihrem Platz gesessen und die hat sich auch schon Gedanken gemacht, wie sie das Geld, das sie jetzt einnimmt und dem Steuerzahler abknöpft, wieder ausgeben will. Nämlich, sie will eine Familienentlastung in Sachen Steuerreform. Was sie genau gesagt hat hören wir uns kurz an:

Fekter Maria (ÖVP)
Ich möchte eine Reform vorlegen, wo die Kinder, der Unterhalt für die Kinder so gut wie steuerfrei gestellt wird. Man kann natürlich dann sagen, okay, die Hälfte leisten wir an Transferleistungen und die andere Hälfte durch Steuerfreiheit, durch Freibeträge in der steuerlichen Belastung. Das würde den Mittelstand enorm entlasten und gleichzeitig die Familien mit Kinder endlich ihre Aufgaben gut erfüllen lassen ohne, dass der Fiskus ihnen alles wegsteuert.

Schnabl Susanne (ORF)
Freibeträge und Sachleistungen, diesen Mix, den wünscht sich die ÖVP. Wir sind da schon wieder mitten in der Ideologiedebatte. Sind Sie dafür zu haben, wird zumindest darüber diskutiert?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Ich muss dazu vorausschicken, von den zirka neun Milliarden Euro, die wir jedes Jahr für unsere Familien ausgeben sind 90 Prozent Geldleistungen und nur zehn Prozent Sachleistungen. Was heißt das? Ich glaube, das ist ein Ungleichgewicht. Es gibt ungefähr zehn verschiedene Steuerleistungen für Familien, die natürlich nur Familien, die Steuern lukrieren können, bekommen. Und nicht einmal die holen sich das Geld ab. Das heißt, wenn die Frau Finanzministerin sagt, wir müssen das Steuersystem umbauen, dann sage ich, ja, alle diese unübersichtlichen Steuerleistungen zusammenführen, hinüber schieben in Sachleistungen. Dann haben alle Familien etwas davon. Zum Beispiel die Vorschläge, 210 Euro Familienförderung für jedes Kind, einen Gutschein pro Monat für jedes Kind, für behinderte Kinder selbstverständlich eine Erhöhung, für Alleinerziehende eine Erhöhung. Und dann bleibt Geld übrig, habe ich heute schon erwähnt, wir können Kindergärten bauen, wir können zur Not sogar Personal bezahlen. Und das wäre sozusagen richtig und wichtig, denn jetzt schon holen sich viele Familien Geld nicht ab, das sie lukrieren könnten. Es sind von der Kinderabsetzbarkeit 100 Millionen Euro übrig geblieben, wieso wird das nicht abgeholt? Das kann man doch sinnvoller einsetzen.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Sehen Sie eigentlich eine Möglichkeit sich hier mit der ÖVP zu einigen oder stimmt der Eindruck, dass eigentlich der Wahlkampf für die Nationalratswahlen 2013 begonnen hat, am Thema Familien, am Thema Kinderbetreuung?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Ich glaube, wir sind uns ziemlich einig, dass Familie heute etwas anderes bedeutet als noch vor 30, 40 Jahren. Menschen leben sehr unterschiedlich zusammen und Familie ist nicht mehr nur Mutter, Vater, Kind, Kinder, sondern gleichgeschlechtliche Paare, die zusammenleben, wir haben ein Gesetz verabschieden können, habe ich verhandelt, zum Beispiel, Patchworkfamilien. Das heißt, neue Familienzusammensetzungen. Und all, für die alle brauchen wir Antworten, nicht nur für auf Ehe abgestellt, Mutter, Vater, Kind und Kinder. Und da glaube ich, haben wir schon viele große Schritte gemeinsam gemacht und ich glaube, im Steuerbereich ist es richtig und sinnvoll, wenn wir hier Maßnahmen setzen, die allen zugute, natürlich auch dem Mittelstand, aber allen zugute kommen. Denn zu den armutsgefährdetsten Gruppen in Österreich gehören alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern. Und ich glaube nicht, die brauchen dreimal so viel Sozialhilfe wie andere Menschen, wenn sie zum Beispiel nur Teilzeitjobs auch haben, dass wir hier schauen müssen, Armut vermeiden und gemeinsam mit voller Kraft daran arbeiten.
Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Ich möchte noch eine Frage stellen, weil es in Deutschland eine Diskussion dazu gibt. Sondersteuer für Kinderlose. Das war ein Vorschlag aus der CDU, hat in Deutschland für einiges Aufsehen gesorgt. Wie sehen Sie eigentlich diesen Vorschlag?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Den möchte ich gerne vom Tisch wischen. Ich halte das für einen abstrusen Vorschlag und den will ich in Österreich überhaupt nicht diskutiert wissen.

Kotanko Christoph (OÖ Nachrichten)
Abstrus, weil er aus Gerechtigkeitsgründen nicht zu vollziehen wäre, oder abstrus, warum?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Mein Mann und ich sind kinderlos und mit unseren Steuermitteln finanzieren wir selbstverständlich auch mit, dass unsere Schulkinder gratis in die Schule gehen können, dass Kindergartenplätze da sind. Das heißt, ich brauche keine Sondersteuer. Es ist, wir wollen umverteilen. Die, die ein bisschen mehr haben zahlen dadurch auch mehr Steuern und es kommt allen zugute. Und das System, so wie es ist, finde ich in Ordnung.

Schnabl Susanne (ORF)
Zum Schluss noch eine kurze Frage. Mehr Frauen in die Politik, mehr Frauen in Chefetagen. Wann wird es denn so weit sein, dass wir endlich eine weibliche Bundespräsidentin haben? 2016 wird gewählt. Soll die SPÖ eine Kandidatin aufstellen?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Lassen Sie sich überraschen.

Schnabl Susanne (ORF)
Heißt das, Sie wollen eine oder nicht?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Die Zeit ist reif.

Schnabl Susanne (ORF)
Also die SPÖ soll eine Kandidatin aufstellen?

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Die Zeit ist längst reif für Frauen an der Spitze, die Zeit ist auch reif für eine österreichische Bundespräsidentin. Sicher.

Schnabl Susanne (ORF)
Wie soll die, oder wie könnte die heißen? Wir wissen, Barbara Prammer, die Nationalratspräsidentin hätte Ambitionen.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Warten wir ab.

4. März 2012 More

Hohes Haus

04.03.2012

Pawlicki Patrizia (ORF)
Alle Jahre wieder kommt er, der Frauentag am achten März. Zum Feiern gibt es aber auch heuer herzlich wenig, bis gar nichts. Am österreichischen Arbeitsmarkt bestehen nach wie vor zu große Hürden für Frauen, ungerechte Bezahlung gleich inklusive. Dabei ist alles doch schon längst bekannt und in diversen Studien dokumentiert. Wer Frauen ran lässt, zu Macht und Vorstandsposten, der hat auch betriebswirtschaftliche Vorteile in seinem Unternehmen. Genau so einen Betrieb hat meine Kollegin Sigrun Reininghaus besucht. Dort haben Frauen das Sagen.

Reininghaus Sigrun (ORF)
Im südlichen Niederösterreich in der Metallfirma Blecha in Neunkirchen wird vorgelebt, dass Frauen gleich viel können wie Männer. Die Blecha-Werke sind spezialisiert auf den weltweiten Handel mit Aluminiumrohren und Platten. Was auffällt: man sieht nur Frauen. Von den Verkaufsleiterinnen über die technische Zeichnerin bis zur Geschäftsführung.

Ganster Katharina (Blecha GesmbH)
Die Führungsspitze ist momentan zu hundert Prozent weiblich und die ganze Belegschaft besteht zu circa zwei Dritteln aus Frauen, die sich hauptsächlich hier im Büro konzentrieren. Das hat sich, ich möchte fast sagen zwangsläufig ergeben, wenn man das so nennen darf, durch die hohe Dichte an kaufmännischen Schulen hier in der Gegend und diese AbsolventInnen sind eben meistens weiblich und wir brauchen gut ausgebildetes Personal und so kommen diese Damen auch zu uns. Das war dann sehr erfolgreich, wir kommen da in der Männerdomäne eigentlich ganz gut an und darum tun wir auch so weiter.

Reininghaus Sigrun (ORF)
Die Firma ist ein positiver und groß bestaunter Ausreißer in der Metallbranche, dennoch haben die Geschäftsführerinnen bei manchen Männern mit Vorurteilen zu kämpfen:

Haselbacher Doris (Blecha GesmbH)
Oft stoßen wirf hier auf Ablehnung, oder man wird eben manchmal nicht ernst genommen, wenn wir auf Messen fahren oder zum Kunden fahren, dann ist es oft sehr schwierig dass man sich durchsetzt, dass man Aufmerksamkeit des Geschäftspartners bekommt, weil es ja doch, die Wirtschaft Männer-dominiert ist und man hier bestenfalls als Anhängsel gesehen wird von einem Chef, „wo ist der Chef?“, „Ich möchte gerne mit dem Techniker sprechen“, „wieso kennt ihr euch da aus?“ und so weiter, also es ist oft wirklich mühsam, dass man hier auch seinen Standpunkt erklärt.

Reininghaus Sigrun (ORF)
Wo sieht die Wirtschaftsberaterin Christine Bauer-Jelinek die größten Hürden für Frauen am Arbeitsmarkt?

Bauer-Jelinek Christine (cbj-coaching GmbH)
Immer noch darin, dass Frauen glauben, der Arbeitsmarkt funktioniert wie eine Familie und dass sie versuchen die Spielregeln, die sie zuhause gelernt haben und anwenden, die Kooperation und Fördern und aktives Zuhören und Harmoniebedürftig-sein, dass sie das auch am Arbeitsplatz erwarten. Da ist zwar manchmal der Fall, aber nicht grundsätzlich. Grundsätzlich haben wir einen Konkurrenz-orientierten Arbeitsmarkt und da geht es um Durchsetzung und um Strategie.

Reininghaus Sigrun (ORF)
Und Frauen wird fast automatisch weniger gezahlt.

Bauer-Jelinek Christine (cbj-coaching GmbH)
Überall dort, wo man Einstiegsgehälter verhandeln kann und Aufstieg-, Karrieren verhandelt, dort sind Frauen schlechter, weil sie schlechter verhandeln. Sie fangen mit weniger Gehalt an freiwillig, weil sie nicht mehr heraus bekommen und sie kommen später mit der Forderung nach Gehaltserhöhung. Männer kommen viel früher, sie wollen mehr Geld, sie wollen aufsteigen. Frauen sind zuerst einmal fleißig.

Reininghaus Sigrun (ORF)
Seit Anfang 2012 müssen Unternehmen in ihren Stellenannoncen das Gehalt angeben. Eine Maßnahme, die längerfristig den Frauen hilft, ist die Frauenministerin überzeugt.

Heinisch-Hosek Gabriele (SPÖ)
Unternehmen sind verpflichtet anzugeben wo jemand eingestuft wird, das heißt wenn sich jemand wo bewerben geht und in erster Linie stufen sich Frauen leider immer noch zu niedrig ein, so wissen sie in Zukunft was sie ungefähr erwartet.

Reininghaus Sigrun (ORF)
Teilzeit ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits von Frauen gewünscht um Zeit für die Kinder zu haben. Andererseits führt Teilzeit oft dazu, dass Frauen in kürzer Zeit die gleiche Leistung erbringen wie Männer, die den ganzen Tag im Büro sitzen und einen Vollzeitjob bezahlt bekommen.

Bauer-Jelinek Christine (cbj-coaching GmbH)
Die Präsenzkultur hat glaube ich sehr viel mit dem Kontrollbedürfnis zu tun. Man hat den Eindruck wenn man , Führungskräfte haben den Eindruck, wenn man die Menschen alle um sich hat und jeder Zeit erreichen kann, nämlich auch persönlich erreichen kann, dann wüsste man mehr was sie tun. Mit den neuen Medien ist das aber obsolet, ich denke auch dass wird sich aufhören, dass ist ein Auslaufmodell, dass die Menschen am Arbeitsplatz sein müssen.

Reininghaus Sigrun (ORF)
Im Metallbetrieb Blecha gibt es zehn flexible Arbeitszeitmodelle, das kommt den Mitarbeiterinnen zu Gute, die hier in der Exportabteilung in ihren Muttersprachen weltweit Geschäfte abschließen. Vesna Savkovic hat nach ihrer Karenz sogar die Leitung der Exportabteilung übernommen.

Savkovic Vesna (Blecha GesmbH)
Es ist natürlich nicht alltäglich. Ja, also ich arbeite 31 Stunden in der Woche, bin eigentlich in der Führungsposition, habe ein Kind und ich habe mir alles arrangieren können.

Reininghaus Sigrun (ORF)
Zum gelebten Alltag in Österreich : kaum Frauen in Führungspositionen, meint die Geschäftsführerin:

Ganster Katharina (Blecha GesmbH)
Mein Rat wäre, traut euch wirklich Frauen aufzunehmen. Wir können das, wir schaffen das.

4. März 2012 More

Iniciativa-Feminista: 08.03.2012

Hola!

Últimos permisos, lemas escritos, instrumentos preparados, pancartas secando, pañuelos y bufandas lilas… El 8 de marzo vamos a sacar a nuestras ciudades a la calle.

Las principales capitales de provincia de todo el Estado ya están convocadas para el 8 de marzo. Iniciativa Feminista publica todos los años las convocatorias a manifestaciones y concentraciones que organizamos desde las distintas plataformas del Movimiento Feminista, podéis consultarlas en esta misma web en la página “Calendario”.
Si todos los años es importante hacer públicas y visibles nuestras reivindicaciones, este año todavía más si cabe, por el ataque tan brutal que estamos recibiendo las mujeres desde todos los ámbitos: el laboral, el político, el educativo, el acceso al poder, el publicitario, el deportivo, el doméstico, el de la trata de seres humanos y la prostitución, el de cuidados a las personas mayores, el sanitario, el de nuestros derechos sexuales y reproductivos con un largo etc. detrás que podemos seguir reduciendo a una frase, VIOLENCIA CONTRA LAS MUJERES.

Estamos preparadas. Este jueves haremos un alto en el camino de nuestras tareas habituales y volveremos a salir a la calle donde recuperaremos el protagonismo para volver a decir alto y claro que NO, que así no se hace, que nos oponemos a la violencia, al abuso de poder y a la esclavitud, que sabemos hacer las cosas de otra manera, serena, pacífica e igualitaria.

Todo listo en Soria, Santa Cruz de Tenerife, Lleida, Bilbao, Alicante, Palma de Mallorca, León, Madrid, Valencia, Barcelona, Valladolid, Sevilla, Las Palmas de Gran Canaria, Vigo, Castellón, Salamanca, San Sebastian/Donostia, Zaragoza, Córdoba, Compostela, Granada, Tarragona, Santander, Palencia, Pamplona/Iruña, Logroño, Murcia, Ponferrada, Petrer, Estella/Lizarra, Vitoria/Gasteiz, Málaga, Girona, Bocairent…
En nuestro nombre, en el de todas.
EL 8 DE MARZO SAL A LA CALLE

WEB INICIATIVA FEMINISTA

y el facebook de iF, el de Juana María Santana y el mío. Esperamos que os suméis a nuestras amistades.

FACEBOOK – Iniciativa-Feminista

facebook.-Consuelo-Mira-Tornadijo

facebook-Juana-María-Santana-Hernández

Nos encantaría contar con todas vosotras.

Saludos, Chelo Mira

4. März 2012 More

Frauenhetz: Marlene Streeruwitz liest

Achtung:
Wegen Absage aus Krankheitsgründen entfällt leider morgen die Lesung von Marlene Streeruwitz.
Welche trotzdem zu Sekt, Imbiss, Plaudern und ev. Filmschauen kommen möchten – die Frauenhetz ist offen ab 18 Uhr!!!

Die Frauenhetz lädt ein!

Marlene Streeruwitz liest aus
Das wird mir alles nicht passieren
Wie bleibe ich FeministIn.

Sonntag, 11. März 2012 18:00 Uhr

Für Getränke und Knabberzeug wird gesorgt sein.
Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen.

Frauenhetz, Untere Weißgerberstr. 41, 1030 Wien

4. März 2012 More

Russische Sponti-Truppe „Pussy Riot“: Überfallkommando mit Häkelmützen

SpiegelOnline

Ihre Bühne sind Moskaus Plätze und Dächer, ihr Markenzeichen grelle Neonstrümpfe und Sturmhauben – die feministische Protest-Guerilla „Pussy Riot“ fordert Russlands Establishment heraus. Das Ziel der Truppe: ein Aufstand gegen Wladimir Putin.

Die junge Frau, die durch die verschneiten Moskauer Gassen stiefelt, hat ihren Schal weit über Mund und Nase geschoben. Die Mütze ist tief in die Stirn gezogen. Ihr Name, sagt sie, soll nicht bekannt, ihr Gesicht nicht gezeigt werden. „Kater“ will sie genannt werden, auf russisch „Kot“. Sie biegt nach links um eine Ecke. Der kaum einen Kilometer entfernte Kreml liegt jetzt in ihrem Rücken, Symbol einer autoritären, von Männern beherrschten Staatsmacht, die sie hasst. …Mehr…

3. März 2012 More

oe24: Grüne holen Nackt-Aktivisten nach Wien

Grüne holen Nackt-Aktivisten(sic!) nach Wien

Die Frauenorganisation Femen sorgt nun auch in Wien für Aufsehen.

02. März 2012

Am 8. März wird zum 101. Mal der Internationale Frauentag begangen. Die Grünen rufen zur Vernetzung auf und veranstalten bereits diesen Freitag eine Diskussionsrunde mit zwei Vertreterinnen der ukrainischen Bewegung „Femen“. Weiters am Podium erwartet werden Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig und Petra Unger von der Plattform 20.000 Frauen. Thema der Diskussion: „Müssen Frauen Brüste zeigen um gehört zu werden?“ Die Aktivistinnen der „Femen“-Gruppe sorgen in der Ukraine mit ihren Nackt-Protesten immer wieder für internationales Aufsehen. Die Mehrzahl der „Femen“-Mitglieder sind Studentinnen. Jetzt hat die Femen-Gruppe zum ersten Mal „oben ohne“ auf umstrittene Themen in Wien aufmerksam gemacht. … Mehr…

2. März 2012 More

dieStandard „Weißhemdchen und die sieben Lobbyistinnen“

Atrikel vom 28. Februar 2012

„Über.morgen“ war gestern, „Vor.gestern“ ist heute: Die Medienaktivistinnen melden sich mit der zweiten Ausgabe zurück

Nach der an dieser Stelle bereits vorgestellten Ersterscheinung der Fake-Zeitung „über.morgen“ folgt „vor.gestern“: Neue pointierte, realsatirische Text- und Bildeinschaltungen der aktions- und sprachlüsternen Redaktionsfrauen. „Unser Beitrag zur Medienvielfalt im Land. Die politische Realsatire regt an und auf“, sagen sie. Mehr…

29. Februar 2012 More

Einladung: „Open House“ im Palais Dietrichstein

Die Frau Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek lädt am 8. März 2012 anlässlich des Internationalen Frauentages zu einem „Open House“ im Palais Dietrichstein ein.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte der

Einladung.

29. Februar 2012 More

Petition „Keine vorzeitige Angleichung des Frauenpensionsalters“ auf der Website des Parlaments

Liebe Unterstützerin!
Lieber Unterstützer!

Du hast bzw. Sie haben uns in den letzten Wochen gegen die vorzeitige Anhebung des Frauenpensionsalters sehr unterstützt und maßgeblich dazu beigetragen, dass die in den Medien angekündigte Absicht der Politik im aktuellen Stabilitätspakt keine Erwähnung findet. DAFÜR RECHT HERZLICHEN DANK!!!

Nun haben wir mit Unterstützung der Nationalratsabgeordneten Heidrun Silhavy unsere Forderung im Rahmen der BürgerInnenbeteiligung als parlamentarische Petition eingebracht. Damit wollen wir ein Signal gegenüber dem Gesetzgeber vermitteln, dass noch sehr viel Handlungsbedarf im Gleichstellungsprozess besteht und ein vorzeitiges Anheben keine geeignete Maßnahme ist!

Wir treten daher mit der Bitte an dich bzw. Sie heran, uns hier nochmals tatkräftig zu unterstützen, um auch auf parlamentarischem Wege unsere Forderung mit einer hohen Zahl von UnterstützerInnen zum Ausdruck zu bringen. Gerade die hohe Anzahl von Unterstützungen unserer Mail-Aktion hat uns gezeigt, dass wir mit unserem Anliegen nicht alleine sind sondern sehr viel Solidarität aus allen Berufsgruppen und Gewerkschaften erfahren haben.

Nachstehend der Link zur Petition „Keine vorzeitige Angleichung des Frauenpensionsalters“ auf der Website des Parlaments (Die Zustimmung ist im Rahmen des e-goverments nur auf elektronischem Wege möglich):

Zur Petition auf der Parlaments-Website

Und so funktionierts:

„Zustimmen“ anklicken
Daten und den Sicherheitscode (wird am Ende der Seite angezeigt) eingeben
Feld „Zustimmen“ anklicken
Danach wird ein Bestätigungsmail von „Zustimmung Bürgerinitiativen“ an die angegebene e-mail-Adresse gesandt
Im Mail den Link „Zustimmungserklärung bestätigen“ anklicken
Danach erscheint deine/Ihre Unterstützung auf der Parlamentswebsite

Wir ersuchen dich bzw. Sie, auch deine/Ihre KollegInnen, FreundInnen, Bekannte und Verwandte davon zu informieren! Schon jetzt recht herzlichen Dank für dein/Ihr Engagement!

Frauensolidarische Grüße von den PRO-GE-Frauen!

26. Februar 2012 More

FIFTITU% queer-feministische frauen*-party am 8. märz

Kapuzinerstrasse 36, 4020 Linz, barrierefrei

Eintritt: freiwillige Spende
Live Acts: bernhardschlagerextremtanzmusikkapelle (solotrashbluescombo)
EsRap (deutsch/türkischer Rap)
DJanes: CounTessa (RnB, Trance, Dance, Pop (70er/80er), Cuban, Latin, Arabic, Turkish, Croatian) lisa s. (pop, rock, indie, alternative, electronic), Rottenkid_C (Electro, Pop, Rock, HipHop, Punk, RiotGrrrl)
Flyer – Fest – Fiftitu

26. Februar 2012 More

bka: „Noch immer stellt sich die gesellschaftspolitische Frage, wie Frauen und Männer Zeit und Arbeit gut und vor allem gleichwertig einteilen können“

Bundesministerin Heinisch-Hosek bei der Eröffnung der Tagung „Zeit:Druck“ im KosmosTheater

24.02.2012

„Wir Frauen sind fremdbestimmt, was die Zeit betrifft und dieses ‚Zeit-Prekariat‘ nimmt ständig zu. Aus diesem Grund müssen wir diese Problematik immer wieder thematisieren“, sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek gestern Abend, Donnerstag, bei ihrer Begrüßungsrede zur Tagung „Zeit:Druck“ im Wiener Kosmos Theater. Die dreitägige Veranstaltungsreihe wird von der Plattform 20000frauen organisiert und startete mit einem Vortrag der Politologin und Ökonomin MMag. Dr. Gabriele Michalitsch zum Thema „Das neoliberale Zeitregime“.

Mehr…


Fotos

25. Februar 2012 More

8. März 2012: Raus zum Internationalen Frauenkampftag!

Aktion am Frauentag

8. März 2012- Frauen auf die Straße, Frauen auf die Barrikaden –

Raus zum Internationalen Frauenkampftag!

Autonome Frauen Lesben Mädchen – DEMONSTRATION: 8. März 12

Auftaktkundgebung Schwedenplatz, 16.30 Uhr, Demobeginn 17.00

Kein Arrangieren von uns Frauen mit dem Patriarchat, Kapitalismus und seinen imperalistischen Kriegen!

Nein zu Isolation und Vereinzelung – Revolutionäre FrauenLesbenOrganisierung lohnt sich!

FrauenLesben protestieren, rebellieren und organisieren Frauenwiderstand überall auf der Welt – zu jeder Stunde, an jedem Tag – ob im Alltag, in der Arbeit, Schule, Lehre, Ehe, gegen neokoloniale Besatzer und deren Militär, gegen den Staat, gegen Vergewaltiger,….- als Individuum und organisiert, gegen Patriarchat, Ausbeutung und Unterdrückung.

An Tagen wie dem 8. März organisieren FrauenLesben international – in Verbundenheit zueinander – Demonstrationen, Kundgebungen und Aktionen, nicht nur in „Traditionspflege“, sondern um die Kämpfe für unsere Freiheit und Würde im HIER und JETZT weiter zu führen und sichtbar zu machen.

Wir beziehen uns auf die historischen Frauenkämpfe, bauen auf den erkämpften Errungenschaften der ersten und der autonomen Frauenbewegung auf und verteidigen diese zugleich gegen reaktionäre, antifeministische Angriffe aus der so genannten „Neuen Rechten“, der„Väterrechtsbewegung“ und der Maskulisten, der Klerikalfaschisten und Abtreibungsgegner.

Wir bieten dem organisierten Frauenhass die Stirn und bekämpfen die sexistische Gewalt“kultur“, in der wir leben sollen.

Darum: FrauenLesben kommt am 8. März auf die Straße!

Kapitalismus – wir haben dich durchschaut!

Uns kannst du am Arsch integrieren!

Unter anderem durch viele Errungenschaften der feministischen Bewegungen hat sich der Kapitalismus modernisiert und ist heute anpassungsfähiger als je zuvor. Durch die Institutionalisierung wichtiger Teile der Frauenbewegung, ist es schwieriger unseren Kampf weiterzuführen.

Dennoch als Feministinnen wehren wir uns gegen jede Einverleibung ins kapitalistische System! Gesetzliche Gleichstellung, gleichbedeutend mit einer Anpassung ans kapitalistische Patriarchat, wird uns als anstrebenswertes Ziel und weitgehend realisiert vorgegaukelt.

Doch davon lassen wir uns nicht täuschen!

Wir FrauenLesben wollen mehr, wir wollen in Freiheit und Selbstbestimmung leben. Trotz der vielen Kämpfe von Frauen und der dadurch errungenen Erfolge besteht für die Mehrheit bis heute nirgendwo gesellschaftliche Freiheit.

Darum: FrauenLesben kommt am 8. März auf die Straße!

Widerstand gegen Asylgesetze, EUropa- und weltweite Kriegseinsätze!

Hände weg von Afrika!

Solange Frauen weltweit in Unterdrückung und Ausbeutung leben, sind wir HIER nicht frei! Es sind imperialistische Staaten und deren multinationale Konzerne hier –wo auch Österreich mitmischt – die auf allen Kontinenten an der Ausplünderung von Rohstoffen beteiligt sind. Die diktatorische Regime finanziell und mit Waffen unterstützen, emanzipatorischen Bewegungen niederschlagen und damit die Anhäufung „ihres“ Reichtum durch die Ausbeutung der Arbeitskraft der Menschen, vor allem auch Frauen(körpern) und der Natur in den kolonialisierten Ländern weiterhin sichern.

Verschaerft durch die Krise und die zunehmende zwischenstaatliche Konkurrenz, hat bereits ein Krieg um die Neuaufteilung der ehemals kolonialisierten Laender begonnen. Der Krieg gegen Lybien war ein strategischer Zug um im Norden Afrikas Fuss zu fassen.

Auch die EU – Staaten sind dabei aufzuruesten um sich an Kriegseinsaetzen „effizienter“ beteiligen zu koennen. Dadurch wandern Millionen an Euros in die Tasche der Ruestungsindustrie und fehlen dann im sozialen Bereich. Äussere militaerische Aufruestung, Kriegseinsaetze und Aufstandsbekaempfung haben einen verschaerften Krieg gegen die eigene Bevoelkerung zur Folge und werden im Rahmen repressiver Gesetze wie den „Antiterrorgesetzen“ und rassistisch/ sexistischer Gesetze umgesetzt.

Wir lassen uns nicht einschüchtern! Teil unseres politischen Handelns, ist es, die nationalstaatlichen und europäischen KriegsHERREN hier zu stoppen sowie den Protest gegen den rassistischen Staatsapparat zu organisieren.

Darum: FrauenLesben kommt am 8. März auf die Straße!

Alle Frauen fürs Patriarchat kaputt gespart?

Griechenland ist ein vor Augen geführtes, drastisches Beispiel dafür, wie EU-Politik funktionieren soll und wem sie eigentlich dient: Das Griechenland zur Verfügung gestellte Geld darf nicht dazu verwendet werden, ein anderes Wirtschaftssystem aufzubauen. Das Geld geht an die Verursacher mit Zinsen zurück und wird sowohl vom griechischen Volk wie auch EU-weit von den Armen zu den Reichen umverteilt. Die Superreichen werden wieder mal nicht mit diesem Problem tangiert. Sie verdienen noch dran! Und wie immer zahlen in erster Linie Frauen die Zeche dieser Räuber!

Denn sie müssen auch unter widrigsten Umständen das Über-Leben garantieren.

Eingeforderte Sparpakete, Sparmaßnahmen durch die das „investierte“ Geld wieder zurückgeholt werden soll bedeuten unter dem Deckmantel der Umstrukturierung zu „wirtschaftlichen“ Unternehmen einen Abbau von erkämpften sozialen Errungenschaften und Einrichtungen wie der allgemeinen Gesundheits- und Pensionsvorsorge, Absicherungen durch Arbeitslosengeld oder Mindestsicherungen, etc.

Wie sich das dann auf Regionalpolitik auswirkt, zeigt sich auch durch die Kürzungen unter der neoliberalen rot/grünen Stadtregierung. Soziale, feministische und antifaschistische Projekte wie das Kulturzentrum Amerlinghaus werden kaputt gespart oder durch finanzielle „Umstrukturierungen“ bedroht. Massiv betroffen sind seit Jahren feministische Einrichtungen wie autonome Frauennotrufe, Frauenzentren, Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen.

Das autonome FrauenLesbenMädchenZentrum (FLMZ) in Wien ist ebenfalls im Visier dieser wirtschaftlichen Einverleibungsversuche der Stadt. Denn anstatt autonome Orte zu fördern oder gar zu finanzieren, sollen diese Orte plötzlich Geld liefern!

Das FLMZ, wurde vor 30 Jahren von Frauen und Lesben als Teil der autonomen Frauenbewegung besetzt und ist ein wichtiger feministischer Ort des Widerstandes und der feministischen Organisierung, den wir uns nicht nehmen lassen!

Darum: FrauenLesben kommt am 8. März auf die Straße!

Organisiert – gemeinsam – international –

Für ein feministisches Leben kämpfen, raus aus der Passivität!

Eine Welt ohne Macht, Ausbeutung und Unterdrückung, ohne Kriege und Herrschaft über andere Menschen ist unsere Utopie und ist möglich!

Autonome FrauenLesbenOrganisierung sehen wir als Notwendigkeit, um unsere Selbstbestimmung innerhalb patriarchaler Strukturen zu leben. Der Kapitalismus lebt durch die Aufrechterhaltung sexistischer Strukturen wie der Ehe, dem Konzept Kleinfamilie und der unbezahlten Reproduktionsarbeit (Kindererziehung, Hausarbeit und Altenpflege).

Frauen sollen schön, jung, schlank, sexy, sexuell verfügbar, ruhig und passiv und zugleich alle Aufgaben meisternd sein. Das Bild wie Frauen sein sollen, wird uns seit es Kapitalismus gibt, immer wieder in abgeänderter Form präsentiert.

Schluss damit! Seit es Herrschaft gibt, gibt es auch Frauen, die sich dagegen wehren. Sie alle sind, im Kleinen wie im Großen, Rebellinnen und Kämpferinnen. Es ist keiner Frau Schicksal als Opfer zu leben.

Wir treffen Entscheidungen, verändern und bestimmen unser Leben selbst – einzeln und gemeinsam.

Darum: FrauenLesben kommt am 8. März auf die Straße!

Frauen, die kämpfen, sind Frauen, die leben!

Ohne Befreiung der Frau gibt es keine Revolution – Ohne Revolution gibt es keine Befreiung der Frau!

25. Februar 2012 More

Feministisches Satiremagazin Nr.2: Vor.gestern

Die zweite Ausgabe des feministischen Satiremagazins der Plattform 20000frauen.

In A4

In A3

Fakten zu Fakes:

Fakten zu Fakes: (fast) alle Artikel basieren auf realen Zahlen, Daten und Fakten aktueller österreichischer Medienberichte. In den Artikeln wurden zumeist lediglich die Geschlechter vertauscht, in einigen die Symbole verändert und sämtliche Namen der betroffenen AkteurInnen entfremdet. Zum Sprachgebrauch: Das angewandte generische Femininum schließt natürlich alle Männer mit ein.

PC Striche und Nr.2

Karriere für Männer beim Bundesheer

Bürgerneisterin von Strix: Nr1, Nr2

Unschuldsvermutung: Nr1, Nr2, Nr3
, Nr4, Bio 1 und Bio 2 und immer so weiter….

DeDelphi: Nr1

Stotter Futzi: Nr 1 Achtung: bis 27.02.2012 Stellungnahme abgeben!

Die Plattform 20000Frauen weist mit Vor.gestern auf die langweilige Ödnis bestehender Geschlechterregimes hin, die durch die mediale Weiterverwurstelung das ewig Gleiche wieder herstellt.
Wir erwarten uns nicht nur eine private Emanzipationsrhetorik in den Redaktionsstuben, sondern eine aktive Berichterstattung zur Förderung von realer Geschlechterdemokratie und einen kritischen Blick auf herrschende Geschlechterarrangements.

Die Plattform 20000Frauen fordert

1. Schluss mit dem allgegenwärtigen Werbesexismus und eine Kennzeichnung von Fotobearbeitung, -manipulation bei Körperdarstellungen
2. Her mit der geschlechtergerechten Sprache in den verschiedensten Mediensparten
3. Mehr (Vor)Bilder von starken, selbst bestimmten und verschiedenen Frauen in der Öffentlichkeit – nicht nur Fokussierung auf reich&schön versus (Unterschicht-)Opfer & namenlos
4. und einer geschlechtersensiblen Repräsentation von Frauen in den Medien, andernfalls Streichung der einschlägigen Fördermittel wie Presse- oder Publizistikförderung
5. eine Neubewertung des Nachrichtenwertes muss her: Frauenpolitische Themen müssen auch abseits von wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Zusammenhängen als dringlich erachtet werden
6. für eine deutlich emanzipatorische Medienpolitik & eine Förderung kritischer feministischer Berichterstattung
statt der Banaliät der Kleinformate und Gratisblätter!

AUS mit der bewusstlosen male-stream Berichterstattung in diesem Land.
Beteiligt Euch. Schreibt. Lest. Mischt Euch ein!

Plattformaktivistinnen_Medien
Um das Magazin publizieren zu können, sind wir auf eure Spenden angewiesen:
Kontolaut: Plattform 20000 Frauen Satiremagazin
Nummer: 52999068925
BLZ: 12000

24. Februar 2012 More

European Gender Summit: Manifesto News: Countdown to 2020 Signatures

Thank you for supporting the Manifesto for Integrated Action on the Gender Dimension in Research and Innovation. With more than 1980 supporters, we have almost reached our goal of 2020 signatures. In addition, the manifesto is generating quite some media interest . Have a look at the list of fellow supporters to see who else has signed the manifesto.

We plan to discuss the manifesto to European Parliament representatives in the last week of February and are just missing a few more signatures to present „2020 signatures for a gender sensitive Horizon 2020“.
Please help us spread the word by inviting your colleagues to sign.
Sign up to our mailing list for updates on the manifesto:

Signup for Manifesto News. We promise not to disclose your details or send you more than 3 updates per year. You can always unsubscribe by using the link at the bottom of each newsletter.

18. Februar 2012 More

Informationen zur UN-Resolution 1325

Informationen zur UN-Resolution 1325

Seit Kurzem ist auf der HP des BMeiA der ganz neu überarbeitete Nationale Aktionsplan zu 1325 nachzulesen.

Ganz toll, die neue Übersicht der 1325 Focal Points.

18. Februar 2012 More

dieStandard „Werbung mit „tiefem Herrenwitz“ verhindern“

Als Dritte im Bunde präsentierten am Mittwoch die Wienerinnen ihre Watchgroup gegen sexistische Werbung – Ziel ist ein bundes­weites Gesetz

Nach Graz und Salzburg startete am Mittwoch auch Wien mit einer Watchgroup gegen sexistische Werbung. Alle drei stoßen sich an derselben Problematik: der alltäglichen Begegnung mit Geschlechterklischees und Rollenbildern, Sexualisierung, dem Körper als Stilmittel, Verharmlosung von Gewalt und Mehrfachdiskriminierung in der Werbung. Sei es auf Plakaten, in Radio- oder TV-Spots, Postwurfsendungen, Zeitungen oder im Internet: Sexistische Darstellungen prägen das Bewusstsein und die Geschlechterwahrnehmung.

„Frauen müssen in Wien selbstbestimmt und frei von sexistischer Werbung leben können“, gab sich Stadträtin Sandra Frauenberger von der SPÖ bei der am Mittwoch veranstalteten Pressekonferenz kämpferisch. Auch das Ziel wurde klar definiert: In enger Kooperation mit dem Werberat, den GrazerInnen, SalzburgerInnen und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek soll ein bundesweites Verbot sexistischer Werbung gesetzlich verankert werden. Durch die Kooperation mit Graz und Salzburg soll der Druck auf die Bundesregierung effektiver werden. Monika Vana, Gemeinderätin der Grünen, fügte hinzu, dass sich Österreich 1982 mit CEDAW* verfassungsrechtlich dazu verpflichtete, entsprechende gesetzliche Regelungen umzusetzen. Geht es nach Vana, soll das „Gesetz gegen sexistische Werbung keinen Symbolcharakter haben, sondern mit Sanktionen bestückt sein“.

Keine offizielle Stelle vorhanden

Weil es dieses Gesetz noch nicht gibt, gibt es bis dato in Österreich auch keine offizielle Stelle, die sich der Problematik annimmt. Erst kürzlich veröffentlichte der Werberat zwar, dass im vergangenen Jahr Sexismus als häufigster Beschwerdegrund genannt wurde, doch von einer gesetzlichen Lösung scheint man hierzulande noch weit entfernt. Immer wieder werden Anträge von Frauenpolitikerinnen abgelehnt. Für die rot-grüne Wiener Stadtregierung, die die Installierung dieser Watchgroup im Regierungsprogramm verankert hat, ein Grund mehr, die Bemühungen der Frauenministerin um ein entsprechendes Gesetz zu unterstützen. Frauenberger betonte, dass man nicht vergessen dürfe, dass der Werberat lediglich ein Selbstkontrollorgan der Werbewirtschaft ist und im Vergleich zu den Watchgroups nicht aktiv vorgeht, sondern lediglich prüft, wenn Werbungen eingereicht werden.

„Softporno-Ästhetik“

Daher haben die WienerInnen gemeinsam mit der Grazer Watchgroup einen ausführlichen Kriterienkatalog erarbeitet, ab wann eine Werbung als sexistisch einzustufen ist. Dieser umfasst traditionelle Geschlechterklischees und sexualisierte Darstellungen, die vor allem Frauen betreffen. „Sexismus ist ein gesellschaftliches Phänomen, das natürlich auch Männer als Models, als Medienmacher, als Konsumenten mit einschließt. Daher besteht das ExpertInnenteam auch aus sensiblen und fortschrittlichen Männern und Frauen“, so die Medienwissenschaftlerin Ulrike Weish, die mit ihrer Expertise bei der Installierung der Wiener Watchgroup bisher mit Rat und Tat zur Seite stand. Mehr…

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dieStandard „Occupy Patriarchy!“

Plattform „20000 Frauen“ tagt zum Thema „Zeit:Druck“ und richtet zum Abschluss auch ein Frauenfest aus

Anknüpfend an die 100 Jahre Frauentagsdemo am 19. März 2011 findet am 12. Mai 2012 der Frauenaktionstag „Zeltstadt der Frauen“ im Zentrum von Wien statt. Als Auftakt und zur inhaltlichen Planung des aktuellen Aktionstages laden die Aktivistinnen der „Plattform 20000 Frauen“ Frauen aus ganz Österreich von Donnerstag, 23. Februar bis Samstag, 25. Februar zur Tagung „Zeit:Druck“ ins Wiener KosmosTheater.

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Ö1 – Sexismus-freie Werbung!

18.02.2012

Williwald Christian (ORF)
Werbung mit nackter Haut, vor allem der von Frauen: manche Firmen oder Werbeleute sind immer noch stolz auf solche Ideen. Das dass mit einem respektvollen Frauenbild nichts zu tun hat, hat sich nicht in allen Werbeagenturen herum gesprochen. Beim Werberat, eine Gesellschaft die die Werbewirtschaft kontrolliert, richte sich die meisten Beschwerden gegen sexistische Werbung. Knapp 300 waren es im Vorjahr, in zehn Fällen hat der Werberat die Auftraggeber aufgefordert, die Werbungen sofort zu stoppen. Frauenorganisationen ist das zu wenig, in Wien will die Stadtregierung die Werbung jetzt kritischer prüfen lassen. Helga Lazar:

Lazar Helga (ORF)
Was hat eine Frau im Bikini mit einer Betonfirma zu tun? Es ist ein Beispiel für eine Reklame, die die Wiener Werbe-Watchgroup in Zukunft verhindern will. Die Initiative, ein rot-grünes Wiener Regierungsprojekt, fordert einen sensibleren Umgang mit Bildern und Sprache in der Werbung, so die Wiener Frauenstadträtin Sandra Frauenberger, SPÖ.

Frauenberger Sandra (SPÖ)
Diese Bilder, die bewirken dann eben, dass uns das natürlich sehr massiv beeinflusst in unserem Verhalten, zwischen Geschlechtern und da ist es eigentlich egal, ob das deshalb ist weil die Werbung Geschlechtermerkmale letztendlich verstärkt, Geschlecherklischees verstärkt, oder vielleicht sogar und dass ist ja nicht unselten so, dass das eine Kombination ist, eben Gewalt verharmlost.

Lazar Helga (ORF)
Es muss selbstverständlich werden, dass mit Frauenfeindlichkeit kein Geld gemacht werden darf, so die Grüne Wiener Gemeinderätin Monika Vana:

Vana Monika (Grüne)
Wir sagen hier „Stopp, wir wollen eine Sexismus-freie Öffentlichkeit in Wien“ und deshalb ist diese Werbe-Watchgroup ein wichtiger Schritt, genau in diese Richtung, dass wir auch sagen, „Sexismus in der Werbung ist kein Kavaliersdelikt, ist keine Frage des Geschmacks oder der Lustfeindlichkeit“, hört man ja auch allen Orts, „sondern ist eine Menschenrechtsverletzung“.

Lazar Helga (ORF)
Auf der Basis eines Kriterienkatalog bewertet eine Expertinnengruppe, ob das Inserat, das Plakat, der Werbespot oder die Radio-Werbung sexistisch ist und veröffentlicht die Bewertung online und die Werbe-Watchgroup soll Denkanstöße für die Werbeagenturen liefern, so Medienwissenschaftlerin und Mitglied der Watchgroup, Ulrike Weish:

Weish Ulrike (Privat)
Wo wir sozusagen versuchen, einen zivilgesellschaftlichen Diskurs anzuregen, damit sozusagen auch die Werbewirtschaft in sich gehen kann und soll, dass es sozusagen auch noch größere kreative Anstrengungen braucht, als die Busen und „Popscherln“ und dass es vielleicht auch noch ein paar inhaltlich-orientierte Zusammenhänge zu den Produkten geben kann, die sich nicht nur mit der Garnierung von Körpern befassen.

Lazar Helga (ORF)
Beschwerden werden an den Werberat weiter geleitet, dieser habe aber zu wenig Möglichkeiten, gegen sexistische Werbung vorzugehen, so Sandra Frauenberger SPÖ:

Frauenberger Sandra (SPÖ)
Daher ist nach wie vor unser Ziel, ein bundesgesetzliches Verbot der sexistischen Werbung. Es gibt europäische Länder, die schon solche Verbote für sich festgemacht haben.

Lazar Helga (ORF)
Lippenbekenntnisse sei zu wenig, es brauche Sanktionen, wenn Unternehmen dieses Verbot übertreten, so die Wiener Frauenstadträtin.

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Rwanda’s Women Remake a Nation

It’s been 17 years since more than 500,000 Rwandans were killed in the horrific genocide of 1994. Today, this tiny East African nation has become a poster child for women’s rights. How have they done it? And what more needs to be done?

KIGALI – Don’t blink, warn locals to a newly returning visitor, only half-joking, or you might miss it. The “it” in question refers to the quietly bustling capital city of Rwanda itself, or a tall smoky blue-glass building towering over a local neighborhood of corrugated rooftops and mud-earth houses. From high above, a shiny black octopus steadily extends its reach across Kigali, its tentacles newly paved roads replacing rocky red-earth ones. “Things are changing so fast here in Rwanda,” laughs Cecile, a student and budding tour operator. “We hardly recognize it ourselves. Kigali is becoming modern—a city of the future. even us who live here can’t keep track of how much is changing.”

Welcome to Rwanda. Blink, then look again. There, standing tall amid the mid-morning chaos of a rond-point, or traffic roundabout, is a young uniformed policewoman calmly halting an impatient mini-bus driver. There, behind the thick glass teller window at the local Banque Populaire du Rwanda, is a smart-looking older woman in a modern African-cut suit who quietly counts out a thick wad of blue-green mille-francs bills. Her customer, an elderly woman in a traditional dress and head wrap, looks on with quiet satisfaction. The money represents a week’s take—sales of fruit and cassava grown in a small plot an hour away by bus. With it, she’ll buy meat, cover school fees for her grandchildren, and soon, add electricity to her home. She is uneducated and poor, and like many here, a genocide widow. But she can sign her own name, and does, carefully and proudly, next to the number of her newly opened bank account.

All across the Land of a Thousand Hills, as Rwanda is known, scenes like this one play themselves out daily, reflecting the profound, ongoing changes and progress for women that have made Rwanda—once known only for the genocide of 1994—a global poster child for women’s rights. The nation is lauded by global leaders for many other achievements, too: in peacemaking, sustainable development, agriculture, healthcare, education, and communications. Tiny Rwanda, a country in ashes less than 20 years ago, boasts a fiber optic network that connects city residents with coffee farmers in its high hills and pygmy communities who share the border forests with gorillas. Coffee, gorillas, genocide, decent cell phone service—Rwanda today is a global tourist magnet, a Phoenix-like success story, and everywhere one looks, women are a part of it.

“I think it’s true to say that women have been extraordinary because of the huge burden they had to carry after the genocide,” said Dr. Agnes Binagwaho, a physician who’s also Permanent Secretary at the Ministry of Health, speaking at a February forum on the progress of women in Rwanda. “Women here have had a choice to be an active part of the rebuilding of the country and the reconciliation. And it was ordinary women and leaders, in the towns and rural areas—everyone participated.”

She’s quick to add that many hands joined the gender revolution, including men in the post-genocide Rwandan Patriotic Front (RPF) leadership. “We have not done this alone,” she adds. “It has involved all sectors of society, including the government and the President. The national policies have supported women to play a more active role.” Dr. Binagwaho also credits First Lady Jeanette Kagame for serving as a strong role model and for her advocacy on behalf of women, genocide and rape survivors, orphans, and people with HIV/AIDS. “I admire the First Lady a lot,” she added. “She’s very dynamic and intelligent and has done a lot for women here and for Africa.”
Rising from the Ashes

With husbands and sons murdered, women and girls made up 70% of the post-genocide population, many Tutsi women who had previously done only “women’s work”—farming, trading, caring for children. The door to public life swung open, and women joined the workforce and the government at all levels: as police, soldiers, engineers, builders, taxi, and bus drivers—all things once socially taboo. They also took roles in the judicial system, and it was there that the revolution began.

The genocide illuminated pre-existing inequities that made it harder for women survivors to recover. Widows discovered that they had also lost the right to their family property, since property laws did not allow women or girls to inherit. Others found that male relatives demanded they serve as “second wives.” Still others, now sick with HIV contracted from rape, found themselves evicted from family homes or lands. “It became clear to us that we had to reform the laws to address this discrimination,” said Ingnatienne Nyirarukundu, president of the Rwanda Forum of Women Parliamentarians (FFRP). “That also helped us to strengthen the overall judicial system.” . . .More…

6. Februar 2012 More

World pulse: Courageous Love

At least 80 countries criminalize same-sex intimacy, but a growing movement to change that is gaining ground.

Zoie Ha was 21 when she made her first posting on an online forum for Palestinian lesbian women. Organized by the group Aswat, which means “voices,” the online community quickly became a lifeline for Ha, who says that it wasn’t until she was 19 that she even knew the Arabic word for lesbian, “mithlya.” In her insular Bedouin village outside of Nazareth, Israel, being gay isn’t something you talk about, let alone something you act on.

Finding the Aswat forum was life changing. Suddenly, Ha had a group of friends with whom she could honestly and openly discuss their shared experiences as lesbian women in Palestinian society. And yet, each time she visited the site, she worried about what would happen if she were discovered by her brother, whose computer she had to use to access the Internet, or by her father, a devout Muslim passionately opposed to both homosexuality and women accessing information online.

When her father found out that she was visiting the forum, he mistakenly assumed she was talking to boys—and he beat her.

“If my father hit me because of a boy, he’ll kill me because of a girl,” she told World Pulse. “I am sure he would kill me if he found out. Nothing else. He would kill me.”

Last year, desperate for a way out of her father’s house, Ha exchanged marriage vows with a man. She scoured the Internet and eventually found a gay Palestinian man who lived in Los Angeles and who also faced pressure to wed.

After a lonely year in Los Angeles, Ha made the difficult decision to leave her husband and go back home this March. Although she is staying only a half hour away from her family, they don’t know that she has returned.

“When I’m walking down the street,” she told oral historian Shimrit Lee, “I don’t take buses. I always have glasses on, I dye my hair, I cover my face with my scarf.” If her family finds out she is no longer living with her husband, she will be forced to again live in her father’s home.

Like many lesbian women around the world, Ha walks a narrow line between the desire to live her life freely, to demand rights and acceptance from her community, and the need for protection and safety. Each time she and her friends log on and shed their disguises to share stories, resources, and even poetry with each other; they are strengthening their voices and nudging their society toward equality.
A Global Struggle

Currently, at least 80 countries criminalize same-sex intimacy, and those who desire people of the same gender face increasingly harsh punishments ranging from fines to imprisonment. In seven of those nations—Nigeria, Sudan, Somalia, Saudi Arabia, Iran, Yemen, and Mauritania—homosexuality is a crime punishable by death.

But even in many countries where there is little threat of legal action, gay and lesbian individuals face persecution in their communities, families, and workplaces. Labeled “unnatural,” “un-Christian,” “un-Islamic,” “un-African,” or “the family secret,” their lives are silently erased from public view.

But now, as a global movement that recognizes sexual orientation as a human right gains ground, and as the Internet opens up new possibilities for connection, women like Zoie Ha are finding power in the realization that they are not alone. They are organizing locally and internationally, creating funding networks, founding advocacy groups, shelters, and support lines. They are connecting to larger movements, sharing information and resources, and helping each other imagine and create a reality in which they might live their lives without fear.

And in some places, activists are making advances toward equality.

This April, lesbian, gay, bisexual, and transgender (LGBT) activists in the Netherlands celebrated the 10th anniversary of legal gay marriage in their country. Last July, Irish President Mary McAleese ignored protests from senior bishops and signed into law the Civil Partnership Bill, which legally recognizes same-sex relationships and offers couples certain protections, such as pension rights. In June 2010, Iceland’s parliament voted unanimously to legalize gay marriage, and Prime Minister Jóhanna Sigurðardóttir and her partner became the first couple to marry under the new law. Argentina and Mexico City followed soon after. In Indonesia, a majority Muslim country with a secular constitution, human rights advocates are working to reform the 1974 Marriage Law that defines marriage as between a man and a woman. And in February, US President Barack Obama declared that the government can no longer defend the constitutionality of a federal law banning same-sex marriage. That law, the Defense of Marriage Act, has been at the heart of peaked debates between conservatives and liberals, since it effectively trumps laws in five states that allow for same-sex unions. . .More…

6. Februar 2012 More

Feminist Activist: Welcome to 2012!

First of all, I want to thank you, my readers, for gifting Feminist Activism with more than 92,000 views last year! And already January has seen over 5,000 views… only 3,000 more until we have a party for turning 100,000! Thank you for your continued readership and support; for liking and sharing this blog and participating in the comments. As always, I want your voice heard too, so feel free to chime in with advice, information, criticism or suggestions.

Even after only one month 2012 has proven to be an important year. Congresswoman Gabriel Giffords (D-Arizona), who was shot in the head last year in a misogyny-driven attack, resigned from Congress to continue on her road to recovery.

After last year’s constant battle against legislative misogyny-driven attacks against reproductive justice in the United States, this year we all must be vigilant in ensuring that laws that are meant to protect us are not taken away. We also have the shame of battling against ridiculous Republican bills designed to distract us from their War on Women.

But on the bright side *sarcasm* Jay-Z has discovered misogyny after becoming a father to a little girl and will no longer use the word „bitch“ in his music. See this piece to learn why so many of us are not impressed with his grand gesture.

Outside the US 2012 has already heated up too.

The Canadian government, in a move that further divides the LGBTQAI communities of Canada and the rest of the world, has recently decided same-sex marriages of foreigners performed in Canada are invalid.

Women in Afghanistan are still facing the same violations of their human rights as they were when the US invaded „to liberate them.“ Police in Afghanistan arrested a woman on charges of strangling her daughter-in-law to death for giving birth to a third daughter and not a son. And rape victims there, while thankfully not being executed for being raped, are still being forced to marry their rapists.

In Juarez, Mexico women are still being murdered in the string of femicides that began in 1993 and has claimed an estimated 400 (but possibly as many as 5,000) women’s lives.

For more information on human rights abuses in Canada, Afghanistan, Mexico and around the world see the 2012 Human Rights Watch World Report.

Obviously there is a lot of work to do already to ensure that 2012 does not end in the massive global violation of human rights that 2011 did. But although internet censorship bills, the slaughter of Syrians, the forgotten famine in Africa, and the potential election of a Republican in the US give me reason to worry about 2012, I am confident that as long as we stand together and keep fighting for equality, education and human rights, this year will definitely be brighter than last.

feministactivism.com

5. Februar 2012 More

8th European Feminist Research Conference

The Politics of Location Revisited: Gender@2012

8th European Feminist Research Conference
May 17-20, 2012 | Budapest, Hungary

Women and men in Europe in the first decades of the 21st century are confronted with acute social, political, cultural, economic and environmental concerns, including increasingly racist politics and nationalist discourses across Europe, huge cutbacks in social services and education, strengthening conservative gender discourses, and an overall climate unfavorable if not hostile to feminist, queer, and other progressive movements. In striving to address these concerns on regional, national and international levels, feminist scholars are re-assessing their theoretical and political toolbox. The ‚politics of location‘, coined by Adrienne Rich in 1976, continues to play a crucial role in these debates. Women’s and gender studies cannot do without reflecting on the politics of their locations, but how to use this tool now that locations are constantly shifting? When the locations we inhabit are perceived to be multiple, paradoxical and (in)comparable?

The 8th European Feminist Research Conference invites scholars, students, activists and policy makers to re-visit their politics of location in the light of current crises in Europe and beyond, and to reflect upon the ways in which feminist scholarly tools can be used for understanding and for changing the world.

Reflecting the diversity of women’s and gender studies European Feminist Research Conferences represent cutting-edge scholarship. The 8th European Feminist Research Conference is organized by the Central European University, Department of Gender Studies and AtGender, the European Association for Gender Research, Education and Documentation. The European Feminist Research Conferences usually have more than 500 participants from both inside and outside Europe. The Conferences have a track record of presenting innovative feminist scholarly work with critical perspectives on contemporary Europe and its histories. The previous European Feminist Research Conferences were held at the universities of Alborg (1991), Graz (1994), Coimbra (1997), Bologna (2000), Lund (2003), Łódź (2006) and Utrecht (2009).

The 8th European Feminist Research Conference will be held in Budapest, Hungary on May 17-20, 2012.
Confirmed Keynote Speakers

Hana Havelková, Department of Gender Studies, Charles University in Prague, Czech Republic.
Clare Hemmings, Gender Institute, London School of Economics and Political Science, UK.
Andrea Pető, Department of Gender Studies, Central European University, Budapest, Hungary.
Fatima Sadiqi, International Institute for Languages and Cultures, Fez, Morocco.
Nadje Al-Ali, Centre for Gender Studies, School of Oriental and African Studies, University of London, UK.

www.8thfeministconference.org

5. Februar 2012 More

Wirkfaktor Geschlecht in Theorie und Praxis der personzentrierten Psychotherapie und Beratung

Sehr geehrte Damen und Herren,

Als Anlage die Ankündigung zu unserem Seminar

Wirkfaktor Geschlecht in Theorie und Praxis der personzentrierten Psychotherapie und Beratung

Alle Interessierten sind zur Teilnahme eingeladen!
Mit bestem Dank und freundlichen Grüßen
GABRIELE HASLER und MAGA KARIN MACKE

GABRIELE HASLER: Psychotherapeutin und Supervisorin, Akademische Referentin für Feministische Bildung und Politik

MAGA KARIN MACKE: Psychotherapeutin und Supervisorin, Autorin, Germanistin und Anglistin, Reteaming-Coach

Person als Frau oder Mann – Ankündigung

1. Februar 2012 More

dieStandard „Es ist Trash, von Frauen fürs Klo gemacht“ von Birgit Tombor

26. Jänner 2012

In der Fake-Zeitung „Über:morgen“ toben sich Medienaktivistinnen mit Lust an der Selbstbehauptungs- und Schmäh-Freiheit aus

Wenn auf der Titelseite über das Vollbartverbot in Belgien berichtet wird und ein rauschebärtiger Franz Josef dazu die Lippen schürzt, PC Striche von den Freien Österreicherinnen uns gewinnend und „rasiert für die Heimat“ entgegen lächelt, Halbnackedei Harry seine Freilandeier anpreist und Männerminister Heimlich-Hoffnung das Erfolgsmodell „Mama-Monat“ abfeiert: Dann ist längst klar, dass wir es mit einer speziellen Zeitung zu tun haben.

Einer, die Lust an der Verwitzelung von Fakten hat, die so manche/n nicht mehr interessieren, weil sie – wenn überhaupt – sermonartig von den immer selben ProtagonistInnen mit den immer selben Argumentationssträngen transportiert werden. Die Macherinnen von „Über:morgen“ langweilt das zumindest. Sie haben Lust an der politischen Äußerung und Neupositionierung von Feminismen und daher kurz entschlossen ihr eigenes Sprachrohr auf die Beine gestellt. Ganz ohne moralisch-didaktisch-pädagogischen Zeigefinger, dafür mit entlarvendem Spaß an der Sache.

Ohne faktische Realitäten müssen die LeserInnen aber auch bei „Über:morgen“ (vormals, in der Erstausgabe, noch mit Punkt statt Doppelpunkt) nicht auskommen, denn „alle Artikel basieren auf realen Zahlen, Daten und Fakten aktueller österreichischer Medienberichte“, erklären die Redaktionsfrauen, die allesamt über die Plattform 20.000 Frauen aktiv sind: „In den Artikeln wurden zumeist lediglich die Geschlechter vertauscht, in einigen die Symbole verändert und sämtliche Namen der betroffenen AkteurInnen entfremdet.“

Die Drahtzieherinnen hinter der Zeitung wollen sich namentlich nicht outen, weil sie in österreichischen Medienunternehmen arbeiten, und gerade denen pinkeln sie mit ihrer gedruckten Persiflage ans Bein, wenn sie die boulevardeske Informationsaufbereitung – auch in so genannten Qualitätsmedien – überspitzen. Redaktionsfrau Ulrike Weish hat damit kein Problem. Vor mehr als zwanzig Jahren kam sie von der Medienbranche in die Wissenschaft und hat nichts zu befürchten, wenn sie offen mit dieStandard.at über die Spielwiese „Über:morgen“ spricht.

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28. Januar 2012 More