Feministische Tischgesellschaft in Wien am 30. Mai 2015
Video von der Feministischen Tischgesellschaft
© Dominique Doujenis
Bilder von der Feministischen Tischgesellschaft
Programm für die feministische Tischgesellschaft
vorbehaltlich kleiner letzter Änderungen
hier zum Download in A3!
Plattform 20000frauen lädt zur Feministischen Tischgesellschaft am 30. Mai
Von 13 bis 17 Uhr verwandelt sich die Mariahilfer Straße in eine feministische Begegnungszone
Im Gedenkjahr 2015 jähren sich auch zwei bedeutende frauenpolitische Ereignisse: Vor 40 Jahren wurde der Schwangerschaftsabbruch in Österreich mit der Einführung der Fristenlösung straffrei gestellt, im selben Jahr fand in Mexiko City die erste UN-Weltfrauenkonferenz statt. Anlässlich dieser beiden Jubiläen lädt die Plattform 20000frauen zu einer Feministischen Tischgesellschaft am Samstag, den 30. Mai 2015. Von 13 bis 17 Uhr werden auf der Mariahilfer Straße zwischen Schottenfeldgasse und Andreasgasse Tische aufgebaut, die von feministischen Organisationen bespielt werden – alle Interessierten sind dazu eingeladen, sich zu beteiligen und mitzudiskutieren.
Das Veranstaltungsformat
Über 30 Initiativen und Organisationen haben sich zur Tischgesellschaft angemeldet – darunter etwa Die Sicherheitsnadel, die Plattform Alleinerzieherinnen, das Sexworker Forum, die feministischen Magazine an.schläge und fiber, die Gleichbehandlungsanwaltschaft, LEFÖ und der Österreichische Frauenring. Sie alle gestalten das Programm an ihren Tischen autonom, so werden zum Beispiel Diskussionsrunden zu spezifischen Themen (z.B. Pflege, Schwangerschaftsabbruch, Frauen auf der Flucht, Feministische Generationen) veranstaltet oder kreative Aktionen geplant. Zu jeder vollen Stunde wird das laufende Programm unterbrochen und es finden kurze Performances feministischer Künstlerinnen statt. Eine Programmübersicht mit allen Inhalten wird einige Tage vor dem 30. Mai auf der Website der Plattform 20000frauen (www.20000frauen.at) veröffentlicht und auch bei der Tischgesellschaft aufliegen.
Alle interessierten Frauen* sind eingeladen, die Tischgesellschaft zu besuchen, sich vor Ort zu beteiligen und mit anderen in Austausch zu treten!
Auch das Essen und Trinken soll bei einer Tischgesellschaft nicht zu kurz kommen: Die einzelnen Gruppen bieten an ihren Tischen eigenverantwortlich Leckereien an, die Plattform 20000frauen stellt allen Wasser, Fladenbrot und Schafskäse zur Verfügung.
Bei Schlechtwetter
Die Tischgesellschaft findet im Freien statt, eine alternative Location im Falle von Schlechtwetter steht nicht zur Verfügung. Vor Ort wird allerdings ein Zelt aufgebaut, sollte es durchgehend regnerisch sein, wird sich das Programm auf einen kleinen Austausch in diesem Zelt beschränken.
Die Plattform 20000frauen
Die Plattform 20000frauen ist eine überparteiliche feministische Plattform, die 2010 gegründet wurde. Einzelne Frauen fanden zusammen, um eine große Demonstration zum 100. Internationalen Frauentag am 8. März 2011 am Wiener Ring zu veranstalten. Seit dieser Frauen*Demonstration trifft sich die Plattform regelmäßig einmal pro Monat an wechselnden Orten, um Aktionen zu planen und verschiedene Themen zu diskutieren. Feministisches und antirassistisches Engagement stehen im Zentrum der Plattform-Aktivitäten, die Bandbreite der Aktionen reicht von der Herausgabe einer feministischen Satirezeitung über Flashmobs und Podiumsdiskussionen bis hin zur Veranstaltung der Frauenenquete gemeinsam mit der Frauenministerin.
Warum eine Feministische Tischgesellschaft
Die Plattform 20000frauen vereint Aktivistinnen* aus ganz unterschiedlichen Zusammenhängen, mit unterschiedlichen Biografien – und damit auch vielfältigen politischen Positionen. Zentrale Anliegen der Plattform sind es, immer wieder miteinander in Austausch zu treten und (temporäre) Bündnisse zu knüpfen. In diesem Sinne schafft die Plattform regelmäßig Räume für feministischen Diskurs. Nach der Frauen*Demonstration am 19. März 2011 und der Zeltstadt der Frauen 2012 ist die Feministische Tischgesellschaft die dritte Großveranstaltung im öffentlichen Raum.
Aufruf Ulli Weish
Alltagslabor – Diskussionen im öffentlichen Raum zu Frauen/Körper/Konsum/Praktiken
Idee: Wir diskutieren über Alltagsgegenstände und Verbrauchsgüter, die uns nerven.
Aufruf: Objekte mitbringen! Allerlei willkommen!
Ablauf: Objekte werden auf Tisch gesammelt und gemeinsam kommentiert; bleiben auf Tisch oder werden auf Wäscheleinen gehängt. Gerne am Ende der Veranstaltung wieder mit heim nehmen oder in einem kollektiven Akt weg schmeißen……..
Am Beispiel von Damenunterhosen, BHs, Schuhen, Bekleidungs-Modewellen (verschiedener Röcke, Hosen in der Mini- bis Maxi-Variante mit Fokus auf unbequem und unpraktisch), Körperlotions und Enthaarungs-, Hautlotions und Antischweiss-Produkte, zu den sog. Hygiene-Artikeln (wie Tampoons und Binden bis zur Slipeinlage) also wieder mal zum alten Klassiker der Sauberkeitserziehung, die sich aktuell mit der Behaarungskontrolle verkoppelt und Produkte kreiert, die den Warenkreislauf und die Alltagspraktiken des täglichen Körperbeobachten am Laufen halten…….Auch gerne Kinderspielsachen in der aktuellen Trennung von Pinkplastikzeug mit Rüschen für Mädchen und Militäroutfit für den kleinen Babyboy von heute; gerne auch Kinderzeitschriften und elektronisches Freizeitvergnügen (also Abschussspiele für Jungs und Schöner Stylen für Mädchen)
Ziel: Debatte mit zufälligen Passantinnen und Shoppenden auf der Maria Hilfer Strasse sowie mit Aktivistinnen und NGOFrauen, die bei der feministischen Tischgesellschaft mitmachen, zu initiieren. Alltagsdebatte zu Körperkontrolle und Konsumzwang vertiefen, Freiheiten und Vielfältigkeiten von Gewohnheit und Aussehen verstärken; im 21. Jahrhundert kann das Projekt „Körperbasteln für den Aufstieg“ als dominant beschrieben werden, der die Sehnsüchte von (jungen) Frauen radikal bindet (ökonomisch, Zeitressourcen, Selbstwahrnehmung etc.)
Bitte Mail an Eure Netzwerke weiterleiten bzw. an alle Gruppen, die bei der Fem. Tischgesellschaft mitmachen werden und/oder im Verteiler der Plattform sind!
Ich hoffe auf viele Replys und mitgebrachte Objekte; auf kritische Inputs und auf rege Beteiligung;
meine geplante Rolle ist das Sammeln, mit-kommentieren, Beginn und Ende der ‚Performance‘ mit Megaphon
ich bin am 20.5. beim Organisationsplenum um 18uhr (diesmal bei den Grünen in der Lindengasse) dabei;
glg
ulli weish
1. Aufruf:
Beteiligt euch
am 30. Mai 2015
in Wien
bei der
Feministischen Tischgesellschaft
anlässlich
40 Jahre UN-Dekade der Frau
und
40 Jahre Schwangerschaftsabbruch in Österreich
1975 fand in Mexiko City die erste UN-Weltfrauenkonferenz statt, mit dem Ziel, die Stellung der Frauen weltweit zu verbessern. Die auf der Konferenz entworfene Konvention zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frauen (CEDAW) wurde 1979 von der UNO verabschiedet und bis heute von fast allen 190 UNO-Mitgliedsstaaten ratifiziert (1982 von Österreich). Auf der vierten und bislang letzten UN-Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 verpflichteten sich die Staaten die Gleichstellung der Geschlechter in allen Bereichen zu fördern. Doch die Realität schaut anders aus: weltweit leisten Frauen 2/3 der Arbeit, produzieren die Hälfte der Lebensmittel, verfügen über 10% des Einkommens und nur 1% des Vermögens.
1975 wurde in Österreich der Schwangerschaftsabbruch legalisiert, d.h. bis zur 12. Schwangerschafts-woche straffrei gestellt. Ein großer Sieg für Frauen: das Ende von lebensgefährlichen Abtreibungen sowie Straffreiheit für ungewollt Schwangere und Ärzte/Ärztinnen, die Abtreibungen durchführen. Die Fristenlösung ist aber ein Kompromiss, denn bis heute steht der betreffende Paragraf im Strafgesetzbuch. Darüber hinaus ist die Forderung nach einer Durchführung von Abbrüchen in allen aus öffentlichen Geldern finanzierten Spitälern in ganz Österreich nach wie vor nicht erfüllt, ebenso wenig wie jene nach Kostenübernahme für einen Abbruch durch die Krankenkasse.
2015 gibt es also genügend Anlässe für Begegnung und Austausch zwischen Vertreterinnen aus Frauen- und Mädcheneinrichtungen, öffentlichen Institutionen und Interessensvertretungen sowie interessierten Einzelfrauen. Die Aktivistinnen der Plattform 20000frauen laden daher am
Samstag, den 30. Mai von 13.00 bis 17.00 Uhr zu einer Feministischen Tischgesellschaft auf die Mariahilfer Straße
– zwischen Schottenfeldgasse und Andreasgasse – ein. Die Tischgesellschaft wird im öffentlichen Raum stattfinden, zahlreiche Tische bieten Platz für diskursive und kulinarische Genüsse, umrahmt wird die Aktion von künstlerischen Performances, verschiedenste Formate wie etwa Speed Dating oder Weltcafè bieten spannende und vielfältige Diskussions- und Begegnungsmöglichkeiten.
Diese Aktion wird gelingen, wenn sich viele viele viele beteiligen! Daher suchen wir
Einzelfrauen und Fraueninitiativen, die ihre Themen lustvoll einbringen möchten,
Musikerinnen, Theaterfrauen und Clowninnen, die den künstlerischen Rahmen gestalten,
Köchinnen, die kulinarisch verwöhnen,
Frauen, die mitorganisieren und mitgestalten wollen.
Wir stellen die benötigte Infrastruktur (Tische, Bänke, kulinarische Grundversorgung, Equipment für Redebeiträge etc.) zur Verfügung und sorgen für ein festliches Flair.
Bei Interesse bitte an office{at}20000frauen.at wenden oder bei einem Plenum vorbeikommen – Termine und Orte rechts oben!