Frauenenquete 2014 „Frauen. Bilden. Kritik.“

Samstag, 22. November 2014 von 8.30 – 17.00 Uhr
PH Wien
Daumegasse 8 / Grenzackerstraße 18
1100 Wien

Eine Zusammenarbeit der Plattform 20000frauen mit dem Bundesministerium für Frauen und Bildung!

Genaueres Programm auf Webseite der Frauenministerin
Einladungs-pdf hier zum Download!

Keynote-Sprecherinnen:
Susanne Dermutz „Bildet Schule Frauen?“
Michaela Judy „Polyphonie. Oder: Feministische Bildung zwischen Autonomie, Dialog und Solidarität“
Wiltrud Gieseke „Genderverhältnisse in Bildung. Zwischen Entwicklung und Stillstand – wo befinden sich die Frauen?“

Enquete Frauen.Bilden.Kritik.

Bilder Enquete Frauen.Bilden.Kritik.

Workshops:

Workshop I: Dekonstruktivistische/ queere/ normativitätskritische Perspektiven in der feministischen Bildungsarbeit – Claudia Schneider (EfEU – Verein zur Erarbeitung feministischer Erziehungs- und Unterrichtsmodelle)

Inhalt: Wie können pädagogische Konzepte aussehen, die – ohne das System der Zweigeschlechtlichkeit zu reproduzieren – dazu beitragen, Normativität aufzubrechen und Handlungsspielräume zu eröffnen, indem eine Entscheidung für EIN Geschlecht in den Hintergrund gerückt bzw. in Frage gestellt wird? Welche theoretischen Grundlagen, welche Methoden und welche didaktischen Settings sind dafür geeignet?
Zielgruppen: Pädagog_innen

Zur Person: Mag. Claudia Schneider
Studium der Europäischen Ethnologie an der Unversität Wien;
seit 1995 Mitarbeiterin beim Verein EfEU (Verein zur Erarbeitung feministischer Erziehungs- und Unterrichtsmodelle) und dessen Vorstandsmitglied, seit 2004 Gründungs- und Vorstandsmitglied der ASD – Austrian Society for Diversity, Lektorin an der Universität Wien und der Universität für Angewandte Kunst Wien.
Arbeitsbereiche: Aus- und Fortbildung, Organisationsberatung und Forschung.
Themenschwerpunkte an der Schnittstelle von Theorie und Praxis: gender- und diversitysensible Pädagogik, Gender-und Diversity-Trainings im Rahmen der Erwachsenenbildung, Beratung und Evaluation von Bildungsprozessen sowie Diversity Management in Bildungsinstitutionen.

www.efeu.or.at, www.societyfordiversity.at

Workshop II: Qualifikation und tatsächliche Berufschancen von Frauen – Gerlinde Hauer (Abteilung Frauen und Familie der AK Wien)

Inhalt: Wie haben sich die Bildungsbeteiligung und die Erwerbsbeteiligung in den letzten drei Jahrzehnten entwickelt? In welchem Ausmaß haben Frauen und Männer einen Job entsprechend Ihrer Ausbildung? Und wie wirken sich diese Entwicklungen auf die Einkommen aus?

Es zeigt sich, dass Frauen immer besser ausgebildet sind. Beim erreichten Bildungsniveau gibt es nur mehr geringe Unterschiede zwischen Frauen und Männern, bei höheren Ausbildungen haben Frauen die Männer mittlerweile sogar überholt haben. Allerdings spiegelt sich das nur unzureichend in den Berufschancen von Frauen wider.

Was sind die Gründe dafür und welche Maßnahmen braucht es um Gleichstellung am Arbeitsmarkt voranzutreiben?

Zur Person: Mag. Gerlinde Hauer
Studium der Geschichte mit Schwerpunkt Frauenforschung an der Universität Wien; von 1991 bis 1999 freiberufliche wissenschaftliche Mitarbeiterin in verschiedenen Forschungs- und Ausstellungsprojekten; seit 1999 Referentin in der Arbeiterkammer Wien mit Schwerpunkt „Frauen und Arbeitsmarkt“, u. a. Konzeption und Betreuung von Studien, wie z.B. das „AK-Wiedereinstiegsmonitoring“ (erstellt von L & R-Sozialforschung); Mitautorin der Studie „Frauen-Bildung-Arbeitsmarkt. Die Entwicklung der Qualifikationsstruktur von Frauen und Männern 1981-2010 in Österreich und Wien (2014)“.

Workshop III: Feministische außerschulische Jugendarbeit – Tanja Eckhardt/Gudrun Rothschedl (*peppa Mädchenzentrum der Caritas Wien)

Inhalt: Die Mädchenarbeit ist Gegenstand zahlreicher Diskussionen und sieht sich immer wieder mit kritisch gestellten Fragen und Forderungen konfrontiert. Vertreterinnen des *peppa – Mädchenzentrums der Caritas Wien diskutieren aktuelle Themen und Anforderungen in der Arbeit mit jugendlichen Mädchen. Vor dem Hintergrund der Erfahrungswerte im *peppa – Mädchenzentrum sowie ausgehend von theoretischen Ansätzen der Mädchenarbeit soll der Workshop Impulse für die pädagogische Praxis in der Mädchenarbeit geben und Raum für Fragen und Diskussion bieten.

Die Auseinandersetzung mit der Gestaltung „zeitgemäßer“ und „zielgruppengerechter“ Inhalte und Angebote und die damit verbundenen Fragen „Was kann die Mädchenarbeit heute bieten?“ bzw. „Welchen Herausforderungen muss sich die Mädchenarbeit stellen?“ sind zentrale Themen des Workshops.

Die vielfältigen und oft widersprüchlichen Anforderungen an Mädchen und insbesondere junge Migrantinnen und die ständig im Wandel begriffenen Lebenswelten jugendlicher Mädchen erfordern eine Schärfung des Blickes für die Lebensrealitäten der jungen Frauen. „Wo stehen die Mädchen heute?“ „Welchen Mädchenbildern begegnen wir heute?“ „Welche Anforderungen lassen sich daraus für die Mädchenarbeit ableiten?“

In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach der Diskrepanz zwischen den Anliegen der Mädchenarbeit und der Selbstdefiniton der Mädchen. „Was bedeuten feministische Positionen für Jugendarbeiterinnen bzw. für die Mädchen selbst?“ „Welche Haltung und Sprache verbindet bzw. trennt sie?“ Im Rahmen des Workshops sollen Möglichkeiten zum Umgang mit den Herausforderungen und Widersprüchen in der feministisch orientierten Mädchenarbeit erarbeitet werden. Ein weiterer Aspekt ist die gesellschaftliche Bedeutung feministischer Mädchenarbeit. Auch die Frage nach der Notwendigkeit von Mädchenräumen zur Vervielfältigung von Mädchenbildern und -kulturen ist damit eng verknüpft.

Zur Person: Mag. Gudrun Rothschedl
Studium der Soziologie (Johannes Kepler Universität Linz, Humboldt-Universität zu Berlin)
Aufbaulehrgang Jugendarbeit (wienXtra Institut für Freizeitpädagogik Wien)
Lehrgang Mainstreaming Gender und Diversity in modernen Organisationen Anwendung und strukturelle Verankerung im Berufsalltag
ImKontext Institut für Organisationsberatung, Gesellschaftsforschung, Supervision und Coaching
Teamleitung *peppa – Interkulturelles Mädchenzentrum der Caritas Wien
Schwerpunkte: Feministische Mädchenarbeit, Genderpädagogik, Genderstudies, Feministische Theorie, Diversität, Migration

Mag. Tanja Eckhardt
Studium Psychologie (Universität Wien)
Grundkurs Jugendarbeit (wienXtra Institut für Freizeitpädagogik Wien)
Ausbildung Motopädagogik im Kindesalter (Verein Motopädagogik Wien)
Online Beratung Lehrgang (wienXtra Institut für Freizeitpädagogik Wien)
Betreuerin *peppa – Interkulturelles Mädchenzentrum der Caritas Wien
Schwerpunkte: Feministische Mädchenarbeit, Freizeitpädagogik, Psychosoziale Beratung, Vernetzungs- und Kooperationsarbeit

Workshop IV: Zwischen „Genderwahnsinn“ und weiblicher Freiheit: Gender-Arbeit an Schulen – Hilde Grammel (FS 12 und Plattform 20000frauen)

Inhalt: An den Wiener Humanberuflichen Schulen wurde von 2006-2013 Gender Mainstreaming als Top-Down-Prozess implementiert. Der Workshop befasst sich mit der inzwischen wieder gestoppten Umsetzung dieses Themas vor Ort und bettet diese Arbeit in einen aktuellen gesellschaftspolitischen Kontext zwischen politischen Gender-Diskursen rechter und konservativer Kreise einerseits und der feministischen Kritik am Gender Mainstreaming andererseits ein.
Zielgruppen: PädagogInnen, an feministischer und Frauenpolitik Interessierte

Zur Person: Mag. Hilde Grammel
Studium der Anglistik/Amerikanistik und Geschichte an der Universität Wien, seit fast 3 Jahrzehnten als Lehrerin berufstätig, Gender- und Diversity-Beauftragte ihrer Schule.
Politische Aktivistin in zahlreichen feministischen und linken Zusammenhängen, u.a. von 1993-2008 in der Redaktion von [sic!], Forum für feministische GangArten, Mitarbeit in Frauencafé und Frauenzentrum Wien, Mitbegründerin der Plattform 20000 Frauen und Mitherausgeberin von 100 Jahre Frauenfragen. Bewegung – Reflexion – Vision (Promedia, Wien 2012) und der aep-informationen 01/2014 zu Prostitution oder Sexarbeit. Realitäten, Rechte, Richtungen. Aktivistin von EL-Fem, dem feministischen Netzwerk der Europäischen Linksparteien.
Alleinerziehende Mutter einer inzwischen erwachsenen Tochter.

Workshop V: Feministische Bildung verliert den Internetanschluss. Gründe und Aussichten – Maria Zimmermann/Karin Kuchler (Genderraum)

Inhalt: Wir möchten zu einem niederschwelligen Austausch darüber einladen, was feministische Bildung im Internetzeitalter bedeuten kann. Gemeinsam wollen wir auch erarbeiten was feministische Orte im Internet können sollen und wollen. Teilnehmerinnen* jeden Kenntnisstandes sind herzlich willkommen, benötigte Grundinformationen stellen wir sehr gerne zur Verfügung.

Maria Zimmermann: Politikwissenschaftsstudentin, Sachbearbeiterin im Referat für Menschenrechte und Gesellschaftspoltik der Bundesvertretung der Österreichischen HochschülerInnenschaft, Mitgründerin vom kritischen, journalistischen und medienaktivistischen Kollektiv prozess.report & Koordinatorin im Verein Genderraum
Schwerpunkte: (Netz)Feminsimus, Netzpolitik, Datensicherheit, (Online)-Aktivismus
Organisation: Genderraum

Karin Kuchler: Studium der Philosophie, Bibliotheks- und Informationswissenschaft in Triest, Wien und Honolulu, dort auch Assistenzbibliothekarin im wissenschaftlichen Journaldienst. Wissenschaftliche Mitarbeiterin unter anderem am Institut für Höhere Studien, politische Erwachsenenbildnerin, als solche durch ÖH/bm:wf im Unabhängigen Tutoriumsprojekt zertifiziert. Gegenwärtig OeAD-Lektorin an der Alexandru Ion Cuza Universität, Iași. Organisation: Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit

Workshop VI: Frauenbildung als Praxis der Beziehung. Vermittlung zwischen Autorität und Freiheit – Birge Krondorfer (Frauenhetz – Feministische Bildung, Kultur und Politik)

Inhalt: In unseren sogenannten postautoritären Gesellschaften wird ‚Autorität’ zumeist mit Herrschaft gleichgestellt und damit die Vorstellung von Bedürfnissen nach Orientierung, Geborgenheit und Stabilität abgewiesen. (Was dann in Angeboten von ideologischen Manipulierern sich doch hinter den Kulissen krude einen Weg bahnt.) Auch kann bloße Abwehr von Autorität Tyrannei durch Majoritäten produzieren, inklusive eines damit einhergehenden Konformismus.

Wird ‚Autorität’ nicht verstanden als Durchsetzung eines ‚autoritären Charakters’, sondern als ein ethisches Konzept, so wäre die Reanimierung eines bewussten Autoritätsbegriffs dort für pädagogisches Handeln relevant, wo Bildung als Produkt abgelehnt und ihr Prozesscharakter zur Entwicklung von Selbstbestimmung und Kritik an frauenschädlichen Verhältnissen im Vordergrund steht.

Bei einer Bildung von/für/durch Frauen, die im- oder explizit männlich dominierte Systeme hinterfragt, kommt den Beziehungen zwischen Frauen eine eigene Bedeutung zu: erst durch die Anerkennung gegenseitiger Abhängigkeiten wird die Bildung eigenständiger Denk- und Handlungsweisen ermöglicht. Wird Bildung nicht nur als Vermittlung von Wissen, sondern auch als Beziehungsgebilde verstanden, so bedeutet ‚weibliche’ Autorität ein Sich-zur- Verfügung stellen durch die Position des Unterschieds: ein Lehr- und Lernverhältnis, das abstrakte Unabhängigkeitsfantasien hinterfragt und damit konkrete Freiheit eröffnet. ‚Aufgabe der Autorität ist es immer gewesen, Freiheit zu begrenzen und gerade dadurch zu sichern’ (Hannah Arendt). Diesen Paradoxien möchte sich die Denkwerkstatt annähern.

Zur Person: Mag. Dr. Birge Krondorfer
Politische Philosophin und feministisch Tätige. Universitätslektorin und Autorin. Moderatorin, Trainerin, Supervisorin, Mediatorin. Ehrenamtlich arbeitend u.a. in der Bildungsstätte Frauenhetz, der Plattform 20000frauen, Verband feministischer Wissenschafterinnen, der Arge Demokratie braucht Bildung. Temporäre Redakteurin und Herausgeberin. Letzte Co.Herausgaben: Frauen und Politik. Nachrichten aus Demokratien, Wien 2008; Frauen-Fragen. 100 Jahre Bewegung, Reflexion, Vision, Wien 2012; Prekarität und Freiheit? Feministische Wissenschaft, Kulturkritik und Selbstorganisation, Münster 2013; Gerburg Treusch-Dieter Ausgewählte Schriften, Wien/Berlin 2014.

Workshop VII: Kritische Bildungsarbeit mit Migrantinnen – Selma Mujić (LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen)

Inhalt: LEFÖ, als feministische, politische Erwachsenenbildungseinrichtung, ist um kritische Ansätze in der Bildungsarbeit mit Migrantinnen bemüht (www.lefoe.at). Diese Grundhaltung war Ausgangspunkt des Projektes mehr.sprache_dazmaterial, das hier vorgestellt werden soll (http://mehrsprachen.wordpress.com/daz-materialien/).

Inhalte, Themen, Methoden, Materialien und die Sprache selbst, als ein Wissens- und Ordnungssystem, sind ideologisch und nie neutral. Deshalb gilt es, die Texte und Inhalte um Aspekte des Politischen zu erweitern und aus einer postkolonialen, intersektionalen, rassismuskritischen und feministischen Perspektive neu zu betrachten. Dabei rücken die strukturellen Rahmenbedingungen, die individuelle Handlungsmöglichkeiten mitbestimmen, ins Blickfeld der Auseinandersetzung. Im Unterricht soll der strukturelle Herrschaftszusammenhang eingeblendet und Mechanismen der Ausgrenzung und Diskriminierung, die Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe sowie zu Bildung und Arbeitsmarkt erschweren, erkannt, benannt sowie kritisch reflektiert werden. Ein Feld, in welchem die hegemoniale Sprache (Deutsch) vermittelt wird, kann nicht getrennt von Migrations-/„Integrationspolitik“ und vom bildungspolitischen Kontext betrachtet werden. Im Sinne eines hegemoniekritischen Anspruchs in der Erwachsenenbildungsarbeit gilt es, eine Auseinandersetzung mit macht- und wissenskritischen Fragen bezogen auf die Inhalte, Methoden, Materialien und das pädagogische Herangehen zu fördern. Das verlangt nach kritischer Aneignung, Intervention und Um-/Neugestaltung. Ins Zentrum eines wissenskritischen Zugangs rücken u.a. folgende Fragen: Welches Wissen wird (dominanz-) gesellschaftlich anerkannt und welches nicht? Wer definiert Wissen? Wer hat Zugang zu welchem Wissen? Welches hegemoniale Wissen wird über bestimmte Inhalte/Sprachen/Methoden/Materialien reproduziert? Was will ein DaZ-Kurs vermitteln? Welche Inhalte finden Platz? Welche Annahmen über «die Kursteilnehmerinnen» bestehen? Werden Teilnehmerinnen defizitär in ihrem Wissen wahrgenommen? Durch Zuschreibungen und Stereotypisierungen werden Bilder über „die Anderen“ produziert und bestehende Bilder gefestigt; damit ihre vermeintliche „Andersartigkeit“ erst konstruiert. Unter Berücksichtigung der hierarchischen pädagogischen Verhältnisse in Lernprozessen zwischen Lernenden und Lehrenden plädieren wir für eine Pädagogik, die die zugeschriebenen Rollen reflektiert, die dichotomen Kategorien von wissend/unwissend in Frage stellt und nicht nur ein bestimmtes Wissen als Wissen erscheinen lässt.

Nach einem kurzen theoretischen Input und der Vorstellung des Projektes werden die Workshop-Teilnehmerinnen eingeladen, sich daran zu probieren, die Theorie mit der Praxis zu verknüpfen – Material zu analysieren, zu „kritisieren“ und umzuschreiben, neue Kontexte einzubauen und zu intervenieren. An das normalisierte (Lehrbuch-)Sprechen soll das kontextabhängige Sprechen, die Sprache des Aufbegehrens, Widersprechens, Ausverhandelns, Konfliktes, der Kritik, Verteidigung, Abweichung anknüpfen.

Zur Person: Mag. Selma Muji
Kursleiterin bei LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen
Interessensschwerpunkte: Basisbildung; Mehrsprachigkeit; Sprachbiographisches Arbeiten; kritische Bildungsarbeit; pädagogische Verhältnisse; Theater der Unterdrückten; Bildungspolitische Rahmenbedingungen; strukturelle Benachteiligungen in Bezug auf Bildungsarbeit mit Migrantinnen …
Kultur- und Sozialanthropologin
Themenschwerpunkte: Migration, Diaspora, Transnationalismus; Macht, Gewalt, Krieg, Peace Studies; Ausgrenzungsmechanismen; Gender; Afrikanische Geschichtswissenschaft; Rassismus, Nationalismus, Islamophobie; Erinnerungsarbeit/„-kulturen“ …

Workshop VIII: Die fördernden und hemmenden Faktoren in der Emanzipation von muslimischen Migrantinnen – Zeynep Elibol (Islamische Fachschule für soziale Bildung)

Inhalt: Musliminnen stehen unter Generalverdacht unterdrückt zu sein. Die Emanzipation,die Chancengleichheit und Gleichbehandlung sind für sie genauso wichtig wie für andere Frauen auch. Aber müssen Musliminnen mehr dafür kämpfen als andere Frauen? In diesem Workshop soll Raum geboten werden die hemmenden und fördernden Faktoren in der Arbeit mit muslimischen Frauen in Bereich Schule, am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft zu reflektieren, Synergien für neue Ansätze und neue Konzepte zu schaffen. Dabei werden an Stereotypen und konkreten Fallbeispielen gearbeitet.

Zur Person: Zeynep Elibol studierte Physik, Pädagogik und Politikwissenschaften in der Türkei und in Wien. Ihre Diplomarbeit beschäftigte sich mit den sozialen und Bildungsproblemen türkischer Mädchen und Frauen in Österreich. Seit 1988 arbeitet sie als Lehrerin, seit 2002 leitet sie die „Islamischen Fachschule für Soziale Bildung“ in Wien, eine dreijährige Ausbildung für Sozialberufe. Sie ist Dozentin für Sonderpädagogik an der IRPA Wien und Universität Salzburg. Im Jahr 2008 wurde sie gemeinsam mit der in Amerika lebenden jüdischen Schriftstellerin Ruth Klüger mit dem „Frauenpreis der Stadt Wien“ ausgezeichnet. Begründet wurde diese Auszeichnung mit ihrem Einsatz zur Stärkung muslimischer Mädchen in Österreich und ihrer interkulturellen und interreligiösen Verständigungsarbeit.

Workshop IX: Einblicke in die Praxis feministischer Erwachsenenbildung für Frauen mit Lernschwierigkeiten – Susanne Bali/Esther Weinberger (Ninlil – Empowerment und Beratung für Frauen mit Behinderung)

Inhalt: Der Verein NINLIL bietet seit seiner Gründung 1996 Empowermentseminare für Frauen mit Lernschwierigkeiten an. Im Zentrum stehen die Frauen mit ihren Stärken und Bedürfnissen. Frauen tauschen sich innerhalb der Frauen-Gruppe aus und stützen sich untereinander. In diesem Workshop wollen wir die Empowermentseminare vorstellen und auch darauf eingehen, was es braucht, um alle Frauen inklusiv an feministischen Erwachsenenbildungsangeboten teilhaben zu lassen.

Zur Person:

Susi Bali ist Psychologin und feministische Selbstverteidigungstrainerin. Sie leitet seit 2000 Empowermentseminare bei Ninlil und ist dort auch im erweiterten Vorstand. Im Selbstvertretungszentrum für Menschen mit Lernschwierigkeiten im WUK arbeitet sie als Unterstützerin.

Esther Weinberger: Behindertenfachbetreuerin, Mediatorin, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Verein Ninlil, Leiterin von Empowermentseminaren