Muttertagsaktion
Strukturdebatte mit Herz statt Muttertagskommerz
Für eine politische Mütterlichkeit
Wir sind sehr gerne Mütter.
Mutter-Sein ist eine der tiefsten Empfindungen und Erfahrungen, die uns geprägt haben. Dennoch sind wir immer wieder, jede für sich individuell und situationsabhängig, überlastet, denn wir werden für jede Art von gesellschaftlichem Versagen als Mütter verantwortlich gemacht.
Das spaltet uns. Und das ist eine Zumutung. Denn strukturell politisch können wir keinen einzigen Wert dieser uns in der Erziehungsarbeit abgerungenen Leistungen im öffentlichen Leben wieder erkennen. Wo sind Versorgung und Verteilung von materiellen und immateriellen Ressourcen als wirtschafts- und sozialpolitisch wichtige Werte auffindbar? Wirtschaftspolitisch sind wir seit Jahrzehnten am falschen Weg unterwegs. Da krachen die Wirtschaftssysteme weltweit, die Herren regeln unbeirrt weiter, Phrasen vom schlanken Staat und vom freien Wirtschaftssystem zertrümmern unsere Werte, hier und vor allem auch im globalen Wirtschaftsdiskurs….
Während Mütter in ihrem Leben selbstverständlich ihren Kindern Platz einräumen, damit diese sich entfalten und wachsen können, breitet sich eine Kultur der Menschenfeindlichkeit um uns herum aus. Vor allem Alleinerziehende fristen oftmals ein Leben in Armut oder in Abhängigkeit von gewalttätigen Männern. Viele von uns haben zwei oder mehrere Jobs und können davon nicht leben. Neue Armut ist in unserer Mitte angekommen. Aber auch Regelungen wie die geplante automatische Obsorge sind massive Eingriffe in unsere Möglichkeiten, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Wo sehen wir die Befriedung und Konfliktklärung im politischen Feld auf menschlichem Niveau? Wir schauen entsetzt auf die vor Hunger und Krieg Flüchtenden in aller Welt, unvorstellbare Rüstungsausgaben weltweit, Kriege um Rohstoffe, ganze Generationen von devastierten Männern mit Kriegserfahrungen und Frauen im Elend, ihre toten Kinder beweinend, ihr Mutterherz staatlich ausgeblutet und ideologisch ausgebeutet. Diese Sorgen von Müttern blenden wir dann und wann ein, mediengerecht rührselig. Abrüstung und Deeskalierung waren selten das Ergebnis in den letzten Jahrzehnten, seit die Eisernen Mauern 1989 fielen. Heute haben wir neue Mauern aufgezogen, die Schengen-Mauern, an denen Tausende Flüchtlinge aus aller Welt zerschellen. Wir haben Sorge, dass wir in Vorkriegszeiten leben, dass unsere Kinder in eine miese Zukunft hineinwachsen, Arbeitslosigkeit, Umweltkrisen und Kriege vor sich haben. In einem ganz dramatisch unmittelbar anderem Ausmaß, als es sich seit Jahren schon bei uns eingeschlichen hat.
Wir wollen, dass mütterliche Werte – öffentlich, politisch, strukturell im Hier und Jetzt – als Werte in die Weltpolitik hinein getragen werden. Das bedeutet: Umdenken! Neustart! Jetzt!
Weg mit dem Mief der 50iger Jahre, raus aus dem Vorkriegsszenario der Gegenwart, hinein ins 21. Jahrhundert! Weil wir eine andere Welt wollen. Misch Dich ein. Plattform www.2000frauen.at
Muttertagsgedichte
dieStandard „Strukturdebatte mit Herz statt Muttertagskommerz“
Originalstatements von Ursula Kubes-Hofmann zu 5 Fragen von Sandra Ernst-Kaiser
FM4 Beitrag vom 08.05.2011 zur Muttertagsaktion von Albert Farkas
Ablauf/Programmpunkte
Weitere Aktionen rund um den Muttertag:
Sozialpolitisches Frauenfrühstück zum Thema Mütterarmut/Frauenarmut
Weitere Infos:
dieStandard „Mit Kind zur „schnellen Armut““
Emma „Bald ist Muttertag“