Eura
Zur Philosophie der EURAS
Jede Kultur hat so ihre (versunkenen) Erzählungen, die jedoch meinst viel über die Verhältnisse, auch zwischen den Geschlechtern*, aussagen.
Der Raub der Europa, deren Preisgabe, einer bestimmten Lesart nach, dem Kontinent seinen Namen gab, erscheint auch heute noch als wesentlich und aktuell. Mit der Währung wollen wir diese Erzählung zur Gründung Europas auch ein wenig aus der Versenkung holen.
Die Geschichte ist schnell erzählt (wobei die Lesarten naturgemäß unterschiedlich sind):
Europa, eine Prinzessin, wird unter Anwendung eines hinterhältigen Täuschungsmanövers (zahmer weißer Stier) geraubt. Auch das Frauenkollektiv fällt darauf rein – und sie wird herausgerissen aus ihrem Umfeld, und „weit über das Meer“, entführt. Nach ihrer Entführung und nachfolgenden Vergewaltigung will sie sich umbringen, doch eine Göttin bringt sie davon ab und, – das soll wohl eine Art „happy end“ sein, – sie „schenkt“ in der Folge dem Entführer drei Söhne…
Siehe auch pdf unter: www.hdfg.de/pdf/Europa-Handbuch-08_Kuhn.pdf
Interessant sind auch die Deutungen zu den zwölf Sternen der Europa-Flagge (EURAS: 13 Mondmonate als 12 Frauenzeichen und 1 Währungssymbol) – siehe unter: de.wikipedia.org/wiki/Europaflagge
Wir wollen damit aber auch die Verteilungsfrage aktuell und konkret machen und an Frauen das vorenthaltenden Geld (und Informationen) verteilen. Die EU-Strategie 2020 sieht eine Integration aller Erwachsenen in den Arbeitsmarkt vor, obwohl die existenzsichernden Arbeitsplätze für ältere, aber auch für junge Frauen immer weniger werden. Die Erhöhung der Frauenerwerbsquote in den letzten Jahren ist weitgehend über die Aufnahme von Teilzeitarbeit erfolgt und kann daher zukünftig die Altersarmut von Frauen nur weiter fortschreiben! Denn alle Sozialsicherungssysteme sind seit den 1970er Jahren auf eine (männliche) Vollerwerbsbiografie konzipiert, die Frauen auch aufgrund von Betreuungspflichten in hoher Anzahl gar nicht haben können. Daher ist nicht nur das Einkommen von Frauen um durchschnittlich rd. 23% niedriger, auch beim Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Krankengeld und Alterspension bestehen große Ungerechtigkeiten! Einseitig diskutiert wird jedoch derzeit nur die (noch frühere) Anhebung des Regelpensionsalters von Frauen.
(Vgl. www.gpa-djp.at und
www.frauen.bka.gv.at/studien/frauenbericht2010)