Category: Pressespiegel

dieStandard: Jahresrückblick – Heuer war ja richtig was los

100 Jahre Frauentag: Es wurde ein schönes Jubiläum

29. Dezember 2011

2011 wurde der Frauentag gleich zweimal gefeiert. Zum traditionellen 8. März kam heuer auch das große 100-jährige Frauentagsjubiläum hinzu, das auf den 19. März fiel. 1911 demonstrierten an diesem Datum 20.000 Menschen auf der Wiener Ringstraße für die Rechte von Frauen. Hundert Jahre später wurden es laut Veranstalterinnen („20000frauen“) etwa 15.000, die wieder auf die Straße gingen. Wie damals waren es vorwiegend Frauen, aber auch solidarische Männer schlossen sich an. …Mehr…

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dieStandard „Aktion Umsetzung Sofort“: Jetzt unterschreiben!

19. Dezember 2011

Forderungen anlässlich 100 Jahre Frauentag: Jetzt unterschreiben

Die Plattform 20000frauen hat anlässlich des hundertsten Jubiläums des Internationalen Frauentags die zentralen Forderungen von Frauen und Frauenorganisationen in Österreich und international gesammelt und diese in eine Petition gepackt: „AUS! Aktion Umsetzung Sofort“. Herausgekommen ist ein umfassendes Forderungspaket, das Arbeitsmarkt, Einkommen und Pensionen, Arbeitsteilung, Familie, Anti-Diskriminierung, MigrantInnenrechte, Empowerment beziehungsweise internationale weibliche Entwicklungszusammenarbeit, Bildung, Medien, Kunst und Kultur betrifft.

Deren AdressatInnen sind die österreichische Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Bundeskanzler Werner Faymann. (red)

Quelle: dieStandard

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dieStandard „Wir stellen uns nicht zum Sparen zur Verfügung“

Artikel vom 15. Dezember 2011

Frauen früher in Pension?
„Wir stellen uns nicht zum Sparen zur Verfügung“

Einige Frauenorganisationen und Initiativen stellen sich geschlossen gegen den Vorschlag, das Pensionsantrittsalter vorzeitig zu erhöhen

„Wenn Ungleiche gleich behandelt werden, ist das keine Gleichbehandlung“. Für Petra Unger von der Plattform „20000frauen“ ist der von ÖVP, Sozialminister und Wirtschaft wiederholt vorgebrachte Vorschlag, das Pensionsantrittsalter für Frauen früher zu erhöhen, pure „Pseudoemanzipation“. Neben Unger baten vier weitere VertreterInnen von Organisationen und Initiativen am Mittwochvormittag zur Pressekonferenz um zu demonstrieren: „Die Basis hat sich zusammengetan.“ Als solche verstehen sich neben der Plattform noch der „Österreichische Frauenring“, das „Unabhängige Frauen Forum“ (UFF), das „Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen“ und die ÖGB-Frauen. „Wir lassen das nicht mit uns machen“, stellte Traude Kogoj vom UFF klar. Denn auf dem Rücken von Frauen sparen sei weder gerecht noch zielführend, so der Tenor aller Vertreterinnen bei der Pressekonferenz. Mehr…

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oe1@ORF.at „“Frauenpensionsalter nicht antasten“

„Frauenpensionsalter nicht antasten“

Allianz gegen Anhebung

Im Zuge der Spardebatte ist u.a. auch von einer Anhebung des Frauenpensionsalters auf das der Männer die Rede. Nach der derzeitigen Rechtslage ist das erst im Jahr 2033 der Fall. Und so soll es auch bleiben, so die Meinung einer Allianz mehrerer Frauengruppen, von den Gewerkschaftsfrauen bis hin zu den katholischen und evangelischen Frauen-Bewegungen.

Zuerst müsse es echte Gleichstellung für Frauen geben und erst dann könne man über eine vorzeitige Anhebung des Pensionsalters reden, sagen die Vertreterinnen von über einer Million organisierter Frauen heute. ÖGB-Frauenvorsitzende Brigitte Ruprecht rechnet vor, dass es derzeit 24,3 Prozent Einkommensunterschiede bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung gebe und über 40 Prozent wenn man Teilzeitarbeit einrechnet. Es könne nicht sein, dass es immer noch keine Gleichstellung gebe, aber dafür eine weitere Schlechterstellung.

Vor fast 20 Jahren sei vereinbart worden, das Frauenantrittsalter erst ab 2024 schrittweise von 60 auf 65 anzuheben, es also an das der Männer anzugleichen – solange, so die Prognosen damals würde es dauern, echte Gleichberechtigung herzustellen. Davon sei man aber noch immer weit entfernt, sagt Ruprecht. Mehr…

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DiePresse.com „Frauen-Pensionen: „Diskussion ist zynisch““

Artikel vom 14.12.2011

Eine Allianz von Frauenorganisationen wehrt sich gegen eine frühere Anhebung des Pensionsantrittsalters. Zuvor müsse ökonomische und gesellschaftliche Gleichstellung erreicht werden.

Eine Allianz von Frauenorganisationen hat sich am Mittwoch gegen eine frühere Angleichung des Frauen-Pensionsantrittsalters an jenes der Männer ausgesprochen. Bevor darüber diskutiert werden könne, müsse man Ungleichbehandlung etwa am Arbeitsmarkt ausschalten, erklärte ÖGB-Frauenchefin Brigitte Ruprecht.

„Wir sind uns einig. Wir sind ganz entschieden gegen eine Anhebung des Frauen-Pensionsalters, bevor nicht alle Bedingungen erledigt sind“, die 1992 vereinbart wurden, betonte Christa Pölzlbauer, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings. „Die ökonomische und gesellschaftliche Gleichstellung ist nicht erreicht“, sagte Traude Kogoj vom UFF – Frauenvolksbegehren. Noch immer belaufe sich die Einkommensschere auf bis zu 40 Prozent: „Das ist nicht duldbar.“

Petra Unger von der „Plattform 20.000 Frauen“ bezeichnete die Forderung nach einer früheren Angleichung sowie die Diskussion darüber „zynisch“: „Wenn man ein ehrliches Interesse an höheren Frauenpensionen hätte, dann wäre die Wirtschaft und die Politik gefordert.“ Sie forderte bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten und höhere Löhne in der Erwerbszeit. „Wenn strukturell Benachteiligte gleich behandelt werden wie strukturell Begünstigte ist das keine Gleichbehandlung“, betonte Unger. Mehr …

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Kleine Zeitung „Pensionsalter: Frauen-Allianz gegen frühe Anhebung“

Artikel vom 14.12.2011

Pensionsalter: Frauen-Allianz gegen frühe Anhebung

Eine Allianz von Frauenorganisationen hat sich am Mittwoch entschieden gegen eine frühere Angleichung des Frauen-Pensionsantrittsalters an jenes der Männer ausgesprochen. Bevor darüber diskutiert werden kann, brauche es eine „Fülle von Maßnahmen, um die Ungleichbehandlung“ etwa am Arbeitsmarkt ausschalten, erklärte ÖGB-Frauenchefin Ruprecht.

„Wir sind uns einig. Wir sind ganz entschieden gegen eine Anhebung des Frauen-Pensionsalters, bevor nicht alle Bedingungen erledigt sind“, die 1992 vereinbart wurden, betonte Christa Pölzlbauer, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings. „Die ökonomische und gesellschaftliche Gleichstellung ist nicht erreicht“, so Traude Kogoj vom UFF – Frauenvolksbegehren. Noch immer belaufe sich die Einkommensschere auf bis zu 40 Prozent. Mehr…

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tiroler tageszeitung „Pensionsalter: Frauen-Allianz gegen frühe Anhebung“

Artikel vom 14.12.2011

Pensionsalter: Frauen-Allianz gegen frühe Anhebung

Eine Allianz von Frauenorganisationen hat sich am Mittwoch entschieden gegen eine frühere Angleichung des Frauen-Pensionsantrittsalters an jenes der Männer ausgesprochen. Bevor darüber diskutiert werden kann, brauche es eine „Fülle von Maßnahmen, um die Ungleichbehandlung“ etwa am Arbeitsmarkt ausschalten, erklärte ÖGB-Frauenchefin Ruprecht.

„Wir sind uns einig. Wir sind ganz entschieden gegen eine Anhebung des Frauen-Pensionsalters, bevor nicht alle Bedingungen erledigt sind“, die 1992 vereinbart wurden, betonte Christa Pölzlbauer, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings. „Die ökonomische und gesellschaftliche Gleichstellung ist nicht erreicht“, so Traude Kogoj vom UFF – Frauenvolksbegehren. Noch immer belaufe sich die Einkommensschere auf bis zu 40 Prozent. Mehr …

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meinbezirk.at „Nicht mit uns! Frauen wehren sich gegen Anhebung des Pensionsantrittsalter“

Frauen wehren sich gegen Anhebung des Pensionsantrittsalter

von Sabine Ivankovits

Artikel vom 14.12.2011

Frauen wehren sich gegen Anhebung des Pensionsantrittsalter

(siv). Wenn sich eine breite Allianz an Frauenorganisationen zusammenschließt, dann sollten sich Politiker warm anziehen. Denn sollte sich die Politik entscheiden, das Pensionsantrittsalter für Frauen vorzeitig anheben, werden sie den Unmut der Frauen zu spüren bekommen.

In einer gemeinsamen Pressekonferenz vom Österreichischen Frauenring, dem Unabhängigen FrauenForum (Frauenvolksbegehren), dem Netzwerk -Frauenberatungsstellen, der Plattform 20000Frauen sowie der ÖGB-Frauen stellten die Vertreterinnen klar, eine derartige Vorgansweise nicht dulden zu wollen.

Eine Gleichstellung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters kommt die Allianz, die gemeinsam etwa eine Million Frauen vertritt, nur dann in Frage, wenn die Gleichstellung in allen gesellschaftlichen Bereichen, insbesondere aber bei der Entlohnung Realität ist.

Es gibt eine Vereinbarung
Gemeinsam mit der ehemaligen Frauenministerin Johanna Dohnal wurde im Jahr 1992 vereinbart, dass das Pensionsantrittsalter für Frauen erst 1924 von derzeit 60 auf 65 Jahre angehoben werden soll. Das würde eine Anhebung von jeweils sechs Monaten ab dem Jahr 2019 bedeuten.

„Damals vermutete man, dass es 30 Jahre dauern würde, bis Frauen die völlige Gleichstellung gegenüber den Männern erreichen werden“, so Brigitte Ruprecht, Bundesfrauenvorsitzende des ÖGB (Österreichischer Gewerschaftsbund). Heute, 20 Jahre danach, sieht es nicht so aus, als ob dies gelingen würde. Immer noch verdienen Frauen um 24,30 Prozent weniger als Männer bei Vollbeschäftigung. Auch die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Haushalt ist nicht gegeben.“

15 Jahre Stillstand
„Die Regierung hat 15 Jahre gebraucht, um die Forderungen des Frauenvolksbegehrens nicht zu erfüllen“ ärgert sich Traude Kogoj vom Unabhängigen FrauenForum, das im Jahr 1997 an die 645.000 Unterschriften für die Gleichstellung von Frauen bekam. „Eine vorzeitige Anhebung des Frauenpensionsalters ist nicht duldbar. Es kann nicht sein, dass schon wieder auf dem Rücken der Frauen gespart werden soll. Es kursieren Zahlen, dass sich der Staat eine Milliarde Euro sparen kann, wenn das Pensionsantrittsalter von Frauen aber auch Männern erhöht wird. Angesichts eines Budgetlochs in der Höhe von rund 217 Milliarden Euro ist das nicht einmal der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein.“

Auswirkung auf Pension
Auch in Sachen Pension sieht es für Frauen mager aus. So bekommen Frauen im Durchschnitt 786 Euro Pension, während die Pension für Männer durchschnittllich 1.288 Euro beträgt.

„Wer Frauen eine höhere Pension verspricht, wenn sie länger im Erwerbsleben bleibt, sagt nur die halbe Wahrheit“, so Ruprecht. „Die Einkommensschere und die Benachteiligungen werden durch eine Anhebung nicht geringer. Abgesehen davon, dass viele Frauen aufgrund der Doppel- und Dreifachbelastung oft gar nicht länger arbeiten wollen, gibt es kein Gesetz, das es ihnen verbietet. Diejenigen, die gut verdienen und eventuell ihre unbezahlte Arbeit nach außen geben können, werden aufgrund des Kostenfaktors oft von den Unternehmen nicht mehr gewollt. Das passiert aber auch Männern.“

Marion Breiter vom Netzwerk österreichischer -Frauen- und Mädchenberatungsstellen ergänzt: „Am Arbeitsmarkt sind Frauen bereits mit 45 alt und tun sich schwer, einen Job zu finden. Mit 50 sind sie außerdem vom Jobverlust bedroht. Verlieren sie ihre Arbeit und beziehen jahrelang Arbeitslosengeld, weil sie aufgrund ihres Alters nichts mehr finden, bedeutet das für sie auch eine niedrigere Pension. Mit der vorzeitigen Anhebung des Pensionsantrittsalters würde dies nur eine Verschiebung der Kosten bedeutet: Dann bekämen die Frauen Arbeitslosengeld anstatt Pension. Denn der Arbeitsmarkt ist darauf nicht vorbereitet.“ …Mehr…

7. Dezember 2011 More

derPlan: „Can we fix it?“ von Elke Krasny

Nº 22 Oktober 2011

Das zentrale Problem dieses Textes ist, dass er im Jahr 2011 immer noch, oder schon wieder, geschrieben werden muss. Dieses Problem wirft uns alle dorthin zurück, wo wir uns mit ungelösten Ungerechtigkeiten auseinandersetzen müssen. Längst schon sollte so ein Text unzeitgemäß sein, sich selbst überholt haben, vollständig antiquiert sein. Doch, leider, das Gegenteil ist der Fall. In ihrer Studienzeit in den identitätspolitisch aufgeregten, verhandlungsfreudig aufgeladenen und ebenso gesellschafts-wie geschlechterbewegten 1980er Jahren vermutete die Autorin dieses Textes, dass die Forderungen nach Geschlechtergerechtigkeit in Repräsentation, in Anerkennung
für geleistete Arbeit, in Arbeitsteilung und in Karriereverläufen bald gelöst sein würden. Die Autorin war sich sicher, dass die Forderungen obsolet werden müssten. Dann vermutete sie, dass diese Fragen sich auflösen wurden. Dann hoffte sie, dass die Fragen sich auflösen würden. Sie vermutete, dass die Fragen sich in Luft auflösen würden. Dann hoffte sie, dass die Fragen sich in
Luft auflösen würden. Im Jahr 2011 ist die Autorin noch immer eines anderen belehrt. Sie gelangte zur Einsicht, dass die Arbeit
an diesen Veränderungen eine langwierige, eine unabschließbare ist, dass die Schritte des Erreichten nie ein Grund zum Ausruhen
sind, dass sich immer neue Fragen durch immer neue Ungerechtigkeiten stellen. …Mehr…

11. Oktober 2011 More

dieStandard : „Wie wäre es mal mit Arbeit ohne Leistung?“

Artikel vom 09. Oktober 2011

Visionen zum Thema Arbeit und Frauen standen bei einer Frauenenquete im Zentrum – Die Frauenministerin horchte unter anderem den Ideen der Marxistin Frigga Haug

Der Ansturm auf die Frauenenquete „Arbeit.Neu.Denken“ war groß, die Räumlichkeiten des Schlosses Laudon in Wien mehr als nur voll. Die Plattform „20000frauen“ und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek luden vergangenen Freitag zu Expertinnen-Vorträgen, Workshops, Performances und Diskussionen.

Mit der seit Herbst 2010 bestehen Zusammenarbeit zwischen Gabriele Heinisch-Hosek und den Aktivistinnen von „20000 frauen“ demonstriert die Frauenministerin mehr Offenheit gegenüber feministischen Konzepten, die sich schon auch mal über einfache integrationistische Rezepte, also die Einbindung von Frauen in die herrschenden Verhältnisse, hinaus trauen. Mit einer kontinuierlichen Zusammenarbeit zwischen einer Frauenministerin und aktiven Feministinnen möchte Heinisch-Hosek an eine Tradition von Frauenenqueten anschließen, die Johanna Dohnal pflegte und auf die die FrauenministerInnen vor Heinisch-Hosek gänzlich verzichteten. Die Wiederaufnahme von Frauenenqueten war schon seit den ersten Annährungen (dieStandard.at berichtete) zwischen interessierten Frauen und einer nicht minder interessierten Ministerin im Gespräch.

Zu dieser nun umgesetzten Frauenenquete fand sich eine bemerkenswerte Mischung ein – die meisten zwar frauenpolitisch oder frauenbewegt beschäftigt, manche unbezahlt, manche sehr gut, andere hingegen sehr schlecht bezahlt.

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Doku der Tagung Arbeit.neu.denken

9. Oktober 2011 More

Frauenministerin Heinisch-Hosek: Der offene feministische Diskurs soll Tradition werden

Die Ministerin versprach zum Abschluss der Frauenenquete die Fortsetzung der Diskussionen auch in den Bundesländern

Wien (OTS) – „Wir Politikerinnen verlieren im Alltag viel zu oft
den Zugang zu Visionen und Utopien“, sagte Frauenministerin Gabriele
Heinisch-Hosek zum Abschluss der Frauenenquete ARBEIT.NEU.DENKEN. im
Wiener Schloss Laudon. „Daher sind offene feministische Diskurse wie
dieser ganz besonders wertvoll für mich. Ich möchte die Anregung
vieler Teilnehmerinnen sehr gern annehmen, diese Enqueten
fortzuführen und sie zur Tradition werden zu lassen.“

Davor hatten die Schweizer Ökonomin Mascha Madörin, die
österreichische Politikwissenschafterin Margit Appel von der
katholischen Sozialakademie und die deutsche Soziologin und
Philosophin Frigga Haug ihre Analysen und Thesen von der Zukunft der
weiblichen Arbeit dargelegt.

Mascha Madörin brachte den Begriff der Care-Ökonomie in die Debatte
ein. Dabei handelt es sich um jenen Teil von Gesellschaft und
Wirtschaft, in dem bezahlte und unbezahlte persönliche
Dienstleistungen erbracht werden und dies mehrheitlich von Frauen.
Dieser Bereich, so Madörin, sei wesentlich für die Wohlfahrtsökonomie
und den Lebensstandard einer Gesellschaft, werde aber großteils
deutlich unterdurchschnittlich oder gar nicht bezahlt. Übernimmt
nicht der Staat die steigenden Kosten für Gesundheitsbereich, Pflege
und Bildung, drohe ein düsteres Szenario: Die Lohnschere werde weiter
aufgehen, Working Poor und weibliche Gratisarbeit zunehmen. Dringend
gefordert seien daher eine weibliche Wirtschaftspolitik und
keynesianistische Denkmodelle.

Margit Appel plädierte für ein bedingungsloses Grundeinkommen, das
Frauen ermögliche, aus der patriarchalisch-kapitalistischen
Hierarchie auszubrechen. Frauen seien im Arbeitsmarkt nie wirklich
angekommen, sie könnten sich durch Erwerbsarbeit kaum Status und
Identitätsstiftung sichern. Und sie seien immer noch für die
Reproduktionsarbeit der Gesellschaft zuständig: Die
Geschlechterungleichheit sei das Schmieröl für das Funktionieren des
Systems.

Frigga Haug, renommierte Visionärin der Frauenbewegung, rief zur
radikalen Aufteilung aller Arbeit auf. Die klassische Erwerbsarbeit
solle auf vier Stunden täglich reduziert werden, sie forderte damit
„Teilzeit für alle.“ Ebenso auf alle aufgeteilt werden müsse die Zeit
für persönliche Fürsorge, für die Arbeit für das Gemeinwesen und
politisches Engagement, sowie die Arbeit an der persönlichen
Weiterentwicklung, die Beschäftigung mit Politik, Kunst und Kultur.
Auf diese Utopie könne auch die Politik ihre Fernziele begründen.

In Arbeitsgruppen wurden die Themen vertieft und Lösungsansätze
entwickelt. Die Frauenministerin kündigte an, dass sie diese
Diskussionsergebnisse noch einmal durchstudieren werde, um sie in die
politische Praxis hinein formulieren zu können. Auch die Anregung,
den ländlichen Raum nicht zu übersehen, griff Heinisch-Hosek gerne
auf: „Ja, wir sollten mit dem Frauendiskurs auch aufs Land ziehen und
in die Bundesländer hinaus. Wir werden weiterwandern wie Nomadinnen,
damit Visionen Wirklichkeit werden.“

Quelle: www.ots.at

Doku der Tagung Arbeit.neu.denken

8. Oktober 2011 More

Heinisch-Hosek: „Wir müssen uns die Frage stellen, wie Arbeit fairer verteilt werden kann“

Frauenministerin eröffnet Frauenenquete ARBEIT.NEU.DENKEN im Schloss Laudon

„Das Bedürfnis nach inhaltlicher Auseinandersetzung
rund um das Thema Arbeit ist groß. Deshalb freut es mich, dass wir
uns heute der Arbeitswelt von Frauen mit all ihren Facetten widmen
werden“, sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek heute bei der
Eröffnung der Frauenenquete ARBEIT.NEU.DENKEN im Schloss Laudon in
Wien. In den meisten Fällen gehe die Initiative für frauenpolitische
Veranstaltungen vom Bundesministerium für Frauen aus, diesmal sei der
Anstoß von der Plattform 20000frauen gekommen.

„Die heutige Enquete sehe ich als einen Beginn. Ich möchte den
Diskurs über Frauenthemen weiterführen und institutionalisieren“,
sagte Heinisch-Hosek. Unter der früheren Frauenministerin Johanna
Dohnal habe es immer wieder Frauenenqueten zu den unterschiedlichsten
Themenbereichen gegeben. „Diesen offenen Dialog möchte ich hiermit
wieder aufgreifen, damit Frauen aus möglichst vielen Bereichen sich
regelmäßig über frauenpolitische Fragen austauschen können.“

Arbeit habe viele Gesichter, denn Arbeit sei nicht nur Erwerbsarbeit.
Sehr häufig würden Frauen auch unzählige Stunden für unbezahlte
Arbeit wie für die Pflege von Familienmitgliedern, Kinderbetreuung
und Hausarbeit verwenden. „Daher müssen wir uns die Frage stellen,
wie wir Arbeitsbelastung fairer verteilen können. Und wieso werden
Berufe, die Dienste am Menschen betreffen, schlechter bezahlt? Die
heutige Frauenenquete kann einen wichtigen Denkanstoß für diese
notwendige Neubewertung von Arbeit liefern“, sagte die
Frauenministerin.

„Ich freue mich, dass wir so hochkarätige Keynotesprecherinnen
gewinnen konnten und bin auf die Ergebnisse der Diskussionen und
Workshops gespannt“, so Heinisch-Hosek. Die Impulsreferate werden von
Mascha Madörin, einer Ökonomin aus der Schweiz, Margit Appel von der
Katholischen Sozialakademie Österreich und der deutschen Soziologin
Frigga Haug gehalten. Im Anschluss werden wirtschaftliche
Zukunftsfragen, das Verhältnis von Arbeit und Einkommen sowie
Perspektiven für die Arbeitswelt in Workshops vertieft und die
Ergebnisse in einer Plenardiskussion zusammen geführt.

Quelle: www.ots.at

Doku der Tagung Arbeit.neu.denken

8. Oktober 2011 More

ZIP FM- Beitrag zum Asyl in Not Flüchtlingsfest

ZIP-FM-Lokalausgabe Wien – 19. September 2011: (1) Friede, Freude, Deutscher Eintopf. Buchpräsentation des AK gegen den Kärnter Konsens und kurzer Überblick über die heurigen Aktivitäten gegen Ulrichsbergfeiern; (2) Flüchtlingsfest gegen Festung Europa; (3) Rundgang 100 Jahre Aufstand in Ottakring; (4) Kurznachrichten und Termine

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Quelle: Sendungsarchiv ZIP FM

25. September 2011 More

dieStandard „Arbeit.Neu.Denken“

Artikel vom 19.09.2011

Frauenministerin und Plattform 20000 Frauen laden ein, gemeinsam Konzepte und Visionen zu entwickeln – Keynotes von Frigga Haug und Margit Appel

Eines der schwerwiegenden Themen für Frauen ist das Thema Arbeit. Angefangen bei der Einkommensschere, der Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit, der Arbeitsbewertung und der (zunehmenden) Prekarisierung bis hin zum Problem der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, finden sich hier zentrale frauenpolitische Forderungen wieder.

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Doku der Tagung Arbeit.neu.denken

20. September 2011 More

KPÖ „Frauenpower auf der Jesuitenwiese am Volksstimmefest 2011“

Es ist erst wenige Monate her, dass sich 20.000 Frauen in Vorbereitung der Demonstration anlässlich des 100. internationalen Frauentags zu einer Plattform zusammengefunden haben, einer Demonstration, die am 19. März 2011 machtvoll über die Bühne ging.

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Bilder zum Frauenpunkt Volksstimmefest September 2011

Bilder zum Frauenpunkt Volksstimmefest September 2011

17. September 2011 More

dieStandard „Ich bin ich – wer ist das kollektive Wir?“

Artikel vom 23.08.2011

Diskussionen beim Frauenpunkt am Volksstimmefest über Selbstbestimmung für Frauen in Zeiten des Neoliberalismus und „Arbeit oder was?“

Queer-feministische Frauen fordern einen selbstbestimmten Körper und selbstbestimmte Sexualität, die in Frauenberatungsstellen und autonomen Frauenhäusern arbeitenden Frauen kämpfen für ein Leben ohne Gewalt. Muslimische Frauen möchten, dass sie nicht aufgrund des Tragens ihres Kopftuchs diskriminiert werden, Gewerkschaftsfrauen wollen andere Arbeitsverhältnisse, lesbische Frauen fordern den Zugang zum Adoptionsrecht und zur Fortpflanzungshilfemedizin.

Die Frauenministerin möchte eine Ehe light für nicht verheiratete Paare, die Quoten-Schoten treten gegen die einseitige Bevorzugung von Männern in allen Bereichen des Lebens ein, die ÖVP-Frauen möchten, dass die Bundeshymne endlich gegendert wird.

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Bilder zum Frauenpunkt Volksstimmefest September 2011

Bilder zum Frauenpunkt Volksstimmefest September 2011

17. September 2011 More

AI Netzwerk Frauenrechte: Nein zur Festung Europa! Für ein Europa der Menschenrechte und der Demokratie!

Die Organisation Asyl in Not organisierte eine Kundgebung und ein Fest für eine Verbesserung der Asylgesetzgebung. Es wurde Musik von Celia Mara, Patrick Topoke, Markus Moh Oneworldband, Mary Lamaro, Düzgün Celebi, Sakina, DeCordoba, u.a. präsentiert.
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17. September 2011 More

maizone 2011: Demokratie 2.0 Ästhetik des Ungehorsams

maizone 2011 Seite 7

Solidarität mit Flüchtlingen

Am 20. Juni 2011 war der „Internationale Tag des Flüchtlings“. In vielen Städten auf der Welt wurde gegen die schlechte Situation von Flüchtlingen protestiert.

Unter den Mottos „Das Boot ist leer“, „Stoppt den lautlosen Tod im Mittelmeer“ und „Asyl ist Menschenrecht“ führten NGO‘s während des Sommers und auch am 20. Juni Straßenaktionen durch, um auf das Flüchtlingsdrama an Europas grenzen und das Versagen der europäischen und österreichischen Migrations- und Asylpolitik aufmerksam zu machen.

Quelle: www.maiz.at

8. September 2011 More

Radio Orange: „Das Boot ist leer“ – eine Aktion der Plattform 20.000 Frauen von Ursula Raberger

Download der Sendung

Unter dem Motto “Das Boot ist leer! Stoppt den lautlosen Tod im Mittelmeer. Asyl ist Menschenrecht“ macht die Plattform 20.000 Frauen mit anderen Initiativen/Organisationen während des Sommers Straßenaktionen, um auf das Flüchtlingsdrama an Europas Grenzen und das Versagen der europäischen und österreichischen Migration- und Asylpolitik aufmerksam zu machen.

Dieses Mal fand die Aktion am 6.8.2011 am Yppenplatz mitten im 16. Wiener Gemeindebezirk statt.

Ursula Raberger hat die Initiatorinnen interviewt. Danach gibt es Musik von Musiker_innen, die über Flucht, Tod und Revolution singen, wie etwa El General aus Tunesien oder auch M.I.A. und Gustav.

Sendungsgestaltung: Ursula Raberger

Quelle: cba.fro.at

9. August 2011 More

Wir sind Kirche „Wir fordern Gleichberechtigung der Geschlechter in allen Religionen“

Bericht in Wir-sind-Kirche

1. Juli 2011 More

Radio Orange „Das Boot ist leer“ von Gerhard Kettler

Unter den Mottos „Das Boot ist leer“, „Stoppt den lautlosen Tod im Mittelmeer“ und „Asyl ist Menschenrecht“ führt die Plattform „20.000 Frauen“ gemeinsam mit Initiativen wie „JAsyl“, „SOS Mitmensch“ und „Asyl in Not“ während des Sommers Straßenaktionen durch, um auf das Flüchtlingsdrama an Europas grenzen und das Versagen der europäischen und österreichischen Migrations- und Asylpolitik aufmerksam zu machen. Bei einer dieser Aktionen am Karlsplatz sprachen wir mit Uli Weish und Lena Rheindorf von der Plattform „20.000 Frauen“.

Aktion „Das Boot ist leer“


Quelle: http://cba.fro.at

30. Juni 2011 More

Wien heute – 23.06.2011 19:00 Uhr „Das Boot ist leer“

Elisabeth Vogel (ORF):

Das Boot ist leer, zumindest das Boot, mit dem heute Vormittag die Aktion Asyl
in Not [die Initiative JAsyl und die Plattform 20000 Frauen] auf die ihrer Meinung nach unzumutbare Asylpolitik von Österreich und ganz Europa aufmerksam machen wollte. 1600 Menschen seien allein heuer bei dem Versuch nach Europa zu kommen gestorben, ein Großteil der Todesopfer ist
ertrunken.


Wien heute – 23.06.2011 19:00 Uhr

25. Juni 2011 More

Heute am 21.06.2011 „Was machen diese Boote auf dem Schwedenplatz?“

Artikel vom 21.06.2011, Seite 14

Leere Schlauchboote mitten in der City sorgten Montagnachmittag für Aufsehen. Genau das wollte SOS Mitmensch [die Plattform 20000Frauen und JAsyl] mit der Aktion „Das Boot ist leer“ auch erreichen. Unter diesem Motto sollte auf das Schicksal von 35000 Flüchtlingen aus Nordafrika aufmerksam gemacht werden. Die brutalen Revolutionskämpfe im Norden Afrikas haben sie heimatlos gemacht. Jetzt versuchen sie vor den Kriegsgräueln übers Meer nach Europa zu fliehen. Wer die Überfahrt in den oft überladenen, seeuntauglichen Booten überlebt, den erwarten EU-Politiker mit dem Slogan „Das Boot ist voll“.

21. Juni 2011 More

Interview mit Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.

Weltfluechtlingstag: Aktion “Das Boot ist leer” – oton

20. Juni 2011 More

Volksgruppen ORF.at Diversität „Bootsaktion zum Weltflüchtlingstag“

Bootsaktion zum Weltflüchtlingstag
„Das Boot ist leer!“ – nennt sich die Aktion von SOS Mitmensch, die am kommenden Montag, zum Weltflüchtlingstag veranstaltet wird.

Unter dem Motto „Das Boot ist leer!“ machen SOS Mitmensch, die Plattform 20.000 Frauen und die Initiative JAsyl! eine Straßenaktion, um auf das Flüchtlingsdrama an Europas Grenzen und
das Versagen der europäischen und österreichischen Migration- und Asylpolitik aufmerksam zu machen.

Quelle: volksgruppen.orf.at

Datum: 20.6.2011, um 14:45 Uhr
Ort: Schwedenplatz (Ecke Hafnersteig), 1010 Wien

18. Juni 2011 More

if: juni 2011 : Und sie bewegen sich weiter

MAGAZIN FÜR tirolerinnen
Fachbereich Frauen und Gleichstellung

Und sie bewegen sich weiter

Der 19. März war der große öffentliche Höhepunkt. Aber die Veranstaltungen zum Frauenjahr sind ganz und gar nicht beendet. Unter www.20000frauen.at finden sich dazu spannende Details. Der große Tag war sicher das Bild der Tausenden von Frauen, die am 19. März in Erinnerung an 100 Jahre Frauentag über die Wiener
Ringstraße marschierten. Damit der Geist dieser Veranstaltung nicht verloren geht, bleiben viele Frauenbüros, -gruppen und -initiativen über die Plattform: www.20000frauen.at verbunden.

Quelle: MAGAZIN IF 2/2011 Seite 9

8. Juni 2011 More

Female Resources „Das war die 18. Kalenderwoche: Tag der Mutter… „

Muttertag

„Das Herz einer Mutter ist keusch, sittsam und rein. In das Herz einer Mutter darf nie Unrat hinein. Das Herz einer Mutter weiß warum und wofür. Dem Herz einer Mutter tut es mehr weh als Dir“ mit diesem Liedtext spotten Österreichs Frauen auf dem Urban-Loritz-Platz in Wien gegen das rosarote Muttertags-Idyll. Sie rebellieren gegen das tradierte Mutterbild, das Frauen – mit Kindern oder ohne – eintätowiert scheint. Unter dem Motto „Ehret die Mutter“ wandelte sich der ursprüngliche Reklamecoup des Verbands Deutscher Blumengeschäftsinhaber unter den Nationalsozialisten zum politischen Instrument, zusammen mit dem Mutterverdienstkreuz als Orden, für die Produktion von Herrenmenschen und Soldaten. Also ein Feiertag von zweifelhaftem Wert, den immer weniger Frauen und Mütter goutieren, ungeachtet der Herzchen und Blumensträuße. Darf sich eine Frau nur dann als vollwertig empfinden, wenn sie Kinder zur Welt gebracht hat? Sind nur Väter richtige Männer? Warum sollte eine mehrfache Mutter als Managerin bestaunt werden, ein mehrfacher Vater hingegen im Chefsessel kein Gesprächsthema sein?


Das war die 18. Kalenderwoche: Tag der Mutter…

vom 12. Mai 2011

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12. Mai 2011 More

AMNESTY-INFO MAI 2011 NETZWERK FRAUENRECHTE „Aktivistin: IN AKTION: UM DIE 10.000 BEI DER FRAUEN-DEMO AM 19. MÄRZ“

IN AKTION: UM DIE 10.000 BEI DER FRAUEN-DEMO AM 19. MÄRZ

11. Mai 2011 More

Humanistische Plattform:Rechtliche Gleichstellung von Lebensgemeinschaften

Die Plattform 20000frauen begrüßt den Vorstoß von Frauenministerin Heinisch-Hosek und fordert einen umfassenderen Abbau von Diskriminierungen

Die Koordinationsgruppe der Plattform begrüßt und unterstützt den Vorstoß von Frauenministerin Heinisch-Hosek zur rechtlichen Gleichstellung von Lebensgemeinschaften mit der Ehe und sieht darin einen wichtigen Schritt zur Modernisierung der vertraglichen Gestaltung von unterschiedlichen privaten Beziehungs- und Lebensformen.

„Unserem Rechtsempfinden nach ist das Ziel die zeitgemäße rechtliche Gestaltung von Beziehungsverträgen, die alle bisher im Eherecht und anderen, damit zusammenhängenden Gesetzen geregelten Aspekte umfasst, und durch entsprechende private, individuelle Partnerschaftsverträge ablöst bzw. ergänzt.

Im Blickfeld sollten dabei neben hetero- und homosexuellen Partnerschaften auch alle anderen Lebensformen stehen, die von zwei oder mehreren erwachsenen Personen freiwillig gewählt werden.

Die Forderungen in diesem Zusammenhang sind folgende:

– die Möglichkeit, einen Partnerschaftsvertrag für Lebensgemeinschaften abzuschließen, damit insbesondere Frauen nach deren Ende abgesichert wind; – die Möglichkeit für Partner/innen, einander Beistand zu leisten, konkret etwa im Krankheitsfall das Recht, vom Arzt informiert zu werden; – die Aufteilung des in der Lebensgemeinschaft erworbenen Vermögens und die Regelung des Unterhalts nach einer Trennung; – die Adaptation des Mietrechts: gemeinsame Mietverträge bei Bezug einer gemeinsamen Wohnung, nicht erst nach drei Monaten; – die rechtliche Gleichstellung von Kindern aus Lebensgemeinschaften mit ehelichen Kindern; – die Änderung des Erbrechts dahingehend, dass eine gemeinsame Wohnung im Todesfall des einen Partners / der eine Partnerin an den hinterbliebenen Partner / die hinterbliebene Partnerin weiter gegeben werden kann; – dass auch andere Personen (Geschwister, Kinder, WG-KollegInnen, GroßelternΣ) zur Lebensgemeinschaft berechtigt sein sollen; – die Adaptation des Staatsbürgerschaftsrechts dahingehend, dass in Lebensgemeinschaften auch österreichische Väter die Staatsbürgerschaft an ihre unehelichen Kinder weitergeben können; – die Einrichtung von Beratungsstellen zur Regelung des Beziehungsvertrags, egal wie viele Menschen daran beteiligt sind; – und letztendlich die rechtliche Gleichstellung aller Lebensformen, die von zwei oder mehr Personen freiwillig gewählt werden.

Hintergrund: Die Möglichkeit, einen Partnerschaftsvertrag für Lebensgemeinschaften abzuschließen ist eine längst fällige Gesetzesreform, die den Missstand der Diskriminierung und Ungleichbehandlung √ vor allem nicht verheirateter Frauen √ abschafft und eine zivilisatorische Errungenschaft. Derzeit ist es möglich, dass Frauen, die jahrzehntelang mit einem Mann zusammen leben, oft die gemeinsamen Kinder großziehen (und über Jahre die Hausarbeit überwiegend erledigen), im Falle des Ablebens des Mannes bzw. nach einer Trennung keinerlei Ansprüche auf die in der gemeinsamen Beziehung erworbenen Vermögenswerte haben. profil 31 zitiert folgenden Fall: Ein Medizinstudent und eine Krankenschwester verlieben sich, ziehen in ihre Wohnung, sie hilft ihm immer wieder aus Finanzengpässen. Beide arbeiten im selben Krankenhaus, er wird ärztlicher Leiter, sie darf deshalb nicht Chefin des Pflegediensts werden. Nach 25 Jahren Lebensgemeinschaft trennt sich das Paar. Ihm bleiben fünf Eigentumswohnungen und sechsstellige Ersparnisse √ und ihr die Wohnung, die sie schon am Beginn der Beziehung hatte. Auch während der bestehenden Lebensgemeinschaft hat der eine Partner / die eine Partnerin keinen Anspruch darauf, von Ärzten / Ärztinnen Auskünfte über den anderen / die andere zu erhalten oder von LehrerInnen über die schulischen Leistungen der gemeinsamen Kinder. Im Todesfall gibt es keine Erbrecht und keine Hinterbliebenenpension.

Besonders betroffen von dieser Situation sind auch migrantische Frauen und ihre Kinder. profil zitiert folgenden Fall: Ein Österreicher bekommt mit seiner philippinischen Lebensgefährtin ein Kind. Heiraten können die beiden nicht, da die Frau in ihrem Heimatland verheiratet war und es dort offiziell keine Scheidung gibt. Dennoch hätten sie ihrem Kind gerne die österreichische Staatsbürgerschaft gesichert. Das geht bei unehelichen Kindern aber nicht, da nur die Mutter die Staatsbürgerschaft weitergeben kann.

Diese eklatanten Diskriminierungen bestehen, obwohl in Österreich aktuell über 330.000 Lebensgemeinschaften √ fast die Hälfte davon mit Kindern √ existieren, Tendenz steigend. Während das Familienrecht Lebensgemeinschaften negiert, werden sie im Sozialrecht einkalkuliert. Dies hat u.a. zur Folge, dass sie im Arbeitslosenversicherungsgesetz mit Ehen und eingetragenen Partnerschaften gleichgestellt sind: Das Einkommen des Partners / der Partnerin drückt die Höhe des Arbeitslosengeldes oder der Mindestsicherung. Hier wird selbstverständlich davon ausgegangen, dass, wer gemeinsam unter einem Dach lebt, auch gemeinsam den Unterhalt bestreitet.“

Quelle: www.plattform.org

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FM4 Beitrag vom 08.05.2011 zur Muttertagsaktion der Plattform 20000Frauen von Albert Farkas

20000 FRAUEN ZUM MUTTERTAG

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8. Mai 2011 More