DiePresse.com „Frauen-Pensionen: „Diskussion ist zynisch““

Artikel vom 14.12.2011

Eine Allianz von Frauenorganisationen wehrt sich gegen eine frühere Anhebung des Pensionsantrittsalters. Zuvor müsse ökonomische und gesellschaftliche Gleichstellung erreicht werden.

Eine Allianz von Frauenorganisationen hat sich am Mittwoch gegen eine frühere Angleichung des Frauen-Pensionsantrittsalters an jenes der Männer ausgesprochen. Bevor darüber diskutiert werden könne, müsse man Ungleichbehandlung etwa am Arbeitsmarkt ausschalten, erklärte ÖGB-Frauenchefin Brigitte Ruprecht.

„Wir sind uns einig. Wir sind ganz entschieden gegen eine Anhebung des Frauen-Pensionsalters, bevor nicht alle Bedingungen erledigt sind“, die 1992 vereinbart wurden, betonte Christa Pölzlbauer, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings. „Die ökonomische und gesellschaftliche Gleichstellung ist nicht erreicht“, sagte Traude Kogoj vom UFF – Frauenvolksbegehren. Noch immer belaufe sich die Einkommensschere auf bis zu 40 Prozent: „Das ist nicht duldbar.“

Petra Unger von der „Plattform 20.000 Frauen“ bezeichnete die Forderung nach einer früheren Angleichung sowie die Diskussion darüber „zynisch“: „Wenn man ein ehrliches Interesse an höheren Frauenpensionen hätte, dann wäre die Wirtschaft und die Politik gefordert.“ Sie forderte bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten und höhere Löhne in der Erwerbszeit. „Wenn strukturell Benachteiligte gleich behandelt werden wie strukturell Begünstigte ist das keine Gleichbehandlung“, betonte Unger. Mehr …