Category: Aktionen
Sonnenkabinett 15.2.2019
Presseaussendung
„Sonnenkabinett“ am Wiener Heldenplatz: Frauen präsentieren „Ministerien für ein gutes Leben für alle“
Feministischer Gegenentwurf zur aktuellen Politik der Spaltung und Profitgier vorgelegt
Wien, 15.2.2019 100 Jahre nach dem Einzug der ersten Frauen in das österreichische Parlament am 16. Februar 1919 haben am Freitag, 15. Februar 2019, die „Plattform 20.000 Frauen“ und eine Vielzahl unterstützender Frauenorganisationen eine Wende in der aktuellen Politik eingemahnt, die auf „Egoismus, Spaltung und Ausgrenzung“ basiere und das Recht von Frauen, Männern und Kindern auf ein gutes Leben einschränke. Einen feministischen Gegenentwurf zu neoliberalen Politikkonzepten, insbesondere zur gegenwärtigen österreichischen Regierungspolitik, präsentierten die Frauen mit der Einberufung eines „Sonnenkabinetts“, das am Freitagvormittag im Eingang der Nationalbibliothek am Wiener Heldenplatz zum ersten Mal zusammengetreten ist. „Ministerinnen“ des Kabinetts stellten der Öffentlichkeit und Medien Inhalte und Maßnahmen alternativer Ministerien vor, darunter Ministerien „für Wohlbefinden und Gutes Leben“, „Demokratie und Bildung für alle“, „Kreativität und künstlerische Freiheit“, „Öffentliche Ressourcen in Fülle“, „Solidarisches Wirtschaften“ und „Frieden und solidarische Kooperation weltweit“. „Das Sonnenkabinett tritt ein für ein menschenwürdiges, selbstbestimmtes und gutes Leben für alle“, so Heidi Ambrosch von der „Plattform 20.000 Frauen“ zum Auftakt der Präsentation.
Das feministisch geprägte Gesellschaftsbild, das Ambrosch als „Ministerin für Wohlbefinden und Gutes Leben für alle“ ihren Ausführungen voranstellte, beruhe auf einem „Verständnis von einer Gesellschaft, in der alle Menschen in unterschiedlicher Intensität zu unterschiedlichen Lebenszeiten sowohl als Fürsorgebedürftige als auch als fürsorgend Tätige und Mitgestaltende wahrgenommen werden“. Zu den Maßnahmen, die daraus resultierten, gehörten „der garantierte Zugang aller zu materieller Grundsicherung und guten öffentlichen Leistungen“, die Bereitstellung einer „sozialen Infrastruktur, die mit Beteiligung der Betroffenen gestaltet wird“ – Bildung, Gesundheitsversorgung, öffentlicher Verkehr, sozialer Wohnbau, Beratungsstellen -, eine Arbeitsmarkt- und Arbeitszeitpolitik, die „alle Arten von Arbeit in den Blick nimmt, neu bewertet und ermöglicht“ sowie die Förderung von Aktivitäten, die den sozialen Zusammenhalt stärken, u.a. Gemeinwesenzentren, BürgerInnen-Initiativen, Interessenvertretungen und Selbsthilfegruppen.
Margit Appel, „Ministerin“ für „Demokratie und Bildung für alle“, erinnerte daran, dass Demokratie „immer wieder gelernt“ werden müsse. Partizipation setze „emanzipatorische“ und „geschlechtersensible Bildung“ voraus, so Appel im Rückblick auf jene Frauen, „die sich das Wahlrecht und den Zugang zur Bildung hart erkämpft haben“. Eine Absage erteilte Appel an ein Verständnis von „Demokratie als Einheitsphantasie“: „Wir machen keine Politik, die sich gegen ‚Fremde‘ oder an ein ‚homogenes Volk‘ richtet“. Was es brauche, seien „intensiv zu führende Auseinandersetzungen um die pädagogische Ausrichtung von Bildungsprozessen sowie das Schul- und Weiterbildungssystem“. Darin zeige sich das „Ringen um die Zukunftsfähigkeit von Demokratie“.
Im „Ministerium für Kreativität und künstlerische Freiheit“ gehe es darum, „Frauenkunst und Frauenräume für Kreativität und künstlerische Freiheit verstärkt zu fördern, bis eine echte Gleichstellung gewährleistet ist“, so „Ministerin“ Aiko Kuzako Kurasaki. Männliche Definitionsmacht und Dominanz gelte es zu durchbrechen, Kreativität ab dem Kleinkind-Alter zu fördern, die Zusammenarbeit zwischen Kunst, Wissenschaft, Philosophie und Bildung voranzutreiben, die Entfaltung des Individuums „frei von alterhergebrachten geschlechtesspezifischen Rollenbildern“ zu ermöglichen. Konkret brauche es auf dem Weg zur Gleichstellung von Frauen und Männern „Transparenz bei den Fördergeldern“ und eine (geschlechter-) gerechte „Bezahlung von Kunst- und Kulturschaffenden“.
„Wenn wir regieren, haben alle viel – und nicht, wie jetzt, wenige alles an Geld, Macht und Einfluss“: So die Ansage der „Sonnenkabinetts-Ministerin“ für „Öffentlichen Ressourcen in Fülle“ Elisabeth Klatzer. Ressourcenverteilung und Budgetpolitik erfolgten geschlechtergerecht und sozial gerecht, was Wohlstand für alle garantiere. „Einkommen und Vermögen sind gerecht verteilt“, ebenso fair entlohnte Arbeit und Tätigkeiten aller Art, „Menschen sind sozial abgesichert“, die „Umwelt bleibt intakt“. Von einer feministischen Budgetpolitik profitierten alle, so Klatzer, „denn endlich gibt es eine gute Kinderbetreuung und Pflege, soziale Sicherung, leistbaren Wohnraum, Gewaltschutzzentren, Begegnungsräume, ein gutes öffentliches Verkehrsnetz, alle notwendigen Gesundheitsleistungen“, sowohl in der Stadt als auch am Land. Finanzieren liessen sich Güter und Dienstleistungen für alle über eine geschlechtergerechte Umgestaltung des Steuersystems, das „heißt, dass jene mehr beitragen, die viel haben… feministische Budgetpolitik bedeutet ein Leben in Fülle für alle“.
Wo es um ein „gutes Leben für alle geht“, braucht es ein „solidarisches Wirtschaftssystem“, erklärte Maria Vogt, „Ministerin“ für „Solidarisches Wirtschaften“: „Anstelle von Profitlogik und Wachstumsideologie wird die Wirtschaft von demokratischen, sozialen und ökologischen Zielen geleitet“. Solidarität und Kooperation statt Profitmaximierung und Konkurrenz – das erfordere Maßnahmen wie die faire Verteilung von gesellschaftlichem Reichtum, die schonende und gemeinwohlorientierte Nutzung von Lebensgrundlagen wie Wasser, Energie, Saatgut, (Erfahrungs-)Wissen und Boden, ein „ökologisches, vielfältiges und klimafreundliches Landwirtschafts- und Ernährungssystem“, „gute fair verteilte Arbeit“, auch eine „zwischen den Geschlechtern, Regionen und Kontinenten fair verteilte“ Sorgearbeit für Mensch, Tier und Pflanzen, gute Bedingungen für selbstbestimmtes Arbeiten sowie eine gute öffentliche Infrastruktur als Basis für Chancengleichheit.
„Menschliche und soziale Sicherheit sind Vorbedingungen für den Frieden“, postulierte Janine Wurzer, „Ministerin“ für „Frieden und solidarische Kooperation weltweit“. Frieden sein ein fortwährender Prozess, bedeute mehr als die Abwesenheit von Krieg und die Freiheit von Gewalt; er bedeute „soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit für jetzige und künftige Generationen“, basierend auf der „Gleichstellung der Geschlechter und der Umsetzung der Menschenrechte“. Schwerpunkte und Ziele feministischen Regierens seien daher die „Umsetzung des Rechts auf Existenzsicherheit“, ein „nachhaltiger Umfang mit den begrenzten Ressourcen der Erde“, ein „klare Bekenntnis zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen“, die „Abrüstung von Waffen weltweite und null Toleranz von Gewalt“, die „Stärkung der Inklusion von ´besonders benachteiligten Gruppen´, die Stärkung internationaler Regeln zur Einklagbarkeit und Einhaltung der Menschenrechte sowie die Bekämpfung aller Formen von Ausbeutung.
Das feministische „Sonnenkabinett“ wird nach seiner ersten Präsentation am Heldenplatz künftig immer wieder öffentlich zusammentreten und politische Strategien für ein gutes Leben aller präsentieren und einfordern.
Eine Kurzform des Programms der Ministerien des „Sonnenkabinetts“ sowie Fotos vom Auftritt am Heldenplatz/15.2.2019 sind abrufbar unter http://zwanzigtausendfrauen.at/2019/02/sonnenkabinett-15-2-2019/
Kontakt „Sonnenkabinett“ und Rückfragen: Elisabeth Klatzer, elisabeth.klatzer@gmx.net,Tel.: 0650/5050565
Fotos zum Download hier! ©Sonnenkabinett/20000frauen
Ein Kurzvideo, in dem sich das Sonnenkabinett 2019 erstmals präsentiert!
Erste Kurztexte der Ministerinnen:
Mit Sicherheit anders. Frauen denken weiter!
1. Auftritt des Sonnenkabinettes: Gut leben. Wir Frauen für ein gutes Leben für alle!
Als heutige Repräsentantin des Ministeriums für Wohlbefinden und Gutes Leben darf ich alle Anwesenden im Namen des ersten Sonnenkabinetts der zweiten Republik aufs Allerwärmste begrüßen.
Am 16.Februar vor 100 Jahren wurde das erste Parlament in der Geschichte Österreichs von Frauen und Männern gewählt, darunter 8 weibliche Abgeordnete. Die Erinnerung an die tiefen antidemokratischen Zensuren in der Zeit von 1933 bis 1945 sollten uns immer wachhalten, dass bereits Erreichtes, als selbstverständlich gedachtes auch wieder rückgängig gemacht werden kann.
Vieles wurde in diesen 100 Jahren durch soziale Bewegungen und Kämpfe verändert, vieles blieb unerhört und wir erleben, dass der neoliberale Hochgeschwindigkeitszug immer mehr Menschen zurücklässt, vor allem auch jene mit Einkaufssackerl, Kinderwagen und zu Pflegende daheim.
Egoismus, Profitgier und Größenwahn, Spaltung und Ausgrenzung aus politischem Kalkül zerstören unsere Existenzgrundlagen. Daher sagen wir, es ist an der Zeit, nehmen wir Frauen nun unsere Zukunft selbst in die Hand. Mit zivilgesellschaftlichen Organisationen entwickeln wir gemeinsam neue Perspektiven und Visionen und rufen SkeptikerInnen zu: Vertraut den Frauen!
Das Sonnenkabinett tritt ein für ein menschenwürdiges, selbstbestimmtes und gutes Leben für alle. Im Mittelpunkt stehen die Menschen mit all ihren individuellen und kollektiven Fähigkeiten und Bedürfnissen.
Gemeinsam befreiend handeln, gemeinsam weiter denken!
Heute möchten wir einige unserer Maßnahmen aus den jeweiligen Ministerien vorstellen, aus dem Ministerium für Wohlbefinden und Gutes Leben für alle möchte ich jene nennen, die unser Verständnis von einer Gesellschaft skizzieren, in der alle Menschen in unterschiedlicher Intensität zu unterschiedlichen Lebenszeiten sowohl als Fürsorgebedürftige als auch als fürsorgend Tätige und Mitgestaltende verstanden werden.
Diese Maßnahmen sind:
- der garantierte und bedingungslose Zugang aller zu materieller Grundsicherung und der Zugang zu guten öffentlichen Leistungen für alle
- die Sorge für eine gute, soziale Infrastruktur, die mit Beteiligung der Betroffenen gestaltet wird. Dazu zählen Güter und Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheitsversorgung, öffentlicher Verkehr, sozialer Wohnbau, Beratungsstellen.
- eine Arbeitsmarkt- und Arbeitszeitpolitik, die alle Arten von Arbeit in den Blick nimmt, neu bewertet und ermöglicht, die auf Notwendigkeiten der Sorgearbeit genauso Rücksicht nimmt, wie auf physische und psychische Beeinträchtigungen.
• die Förderung von Aktivitäten, die unseren sozialen Zusammenhalt stärken, indem wir den eigenen Lebensraum gemeinsam gestalten. Dazu zählen u.a. Gemeinwesenzentren, Bürger*innen-Initiativen, Interessensvertretungen und Selbsthilfegruppen von Betroffenen
Damit übergebe ich das Wort an das Ministerium für Demokratie und Bildung für alle.
Ministerium für Demokratie und Bildung für alle
Demokratie muss immer wieder gelernt werden! Damit sich alle an der Demokratie beteiligen, braucht es emanzipatorische Bildung. Damit alle die gleichen Rechte und die gleichen Chancen in der Demokratie wahrnehmen können, braucht es geschlechtersensible Bildung.
Demokratie darf nicht als Einheitsphantasie verkauft werden! Wir machen keine Politik, die sich gegen „Fremde“ oder an ein „homogenes Volk“ richtet. Vielmehr stehen unsere Ziele und unsere Verantwortung in der Tradition jener Frauen, die sich das Wahlrecht und den Zugang zur Bildung hart erkämpft haben.
Daher setzen wir uns besonders für ein Bildungssystem ein, das Mädchen und Frauen in ihrem Selbstverständnis als Trägerinnen von Wissen stärkt und ihr selbstverständliches Auftreten in der politischen Öffentlichkeit zum Ziel hat. Der Beitrag selbstorganisierter Frauenprojekte dazu ist unverzichtbar. Die intensiv zu führende Auseinandersetzung um die pädagogische Ausrichtung von Bildungsprozessen und das Schul- und Weiterbildungssystem ist ein Ringen um die Zukunftsfähigkeit von Demokratie. Demokratie und Bildung stehen in einem lebendigen Zusammenhang!
Ministerium für Kreativität und künstlerische Freiheit
Kreativität und künstlerische Freiheit bewegen alle Menschen. Kunst ist ein zentraler Aspekt der Gesellschaft und des öffentlichen Lebens. Männliche Definitionsmacht und Dominanz wird durchbrochen. Frauengeschichten müssen erzählt werden, Frauengeschichte muss geschrieben werden.
Das Sonnenkabinett wird solange Frauenkunst und Frauenräume für Kreativität und künstlerische Freiheit verstärkt fördern, bis eine echte Gleichstellung gewährleistet ist.
Die dem Menschen von der Geburt an vorhandendene Kreativität soll schon ab dem Kleinkindesalter an gefördert werden, um so ihre Entwicklung in künstlerischer Freiheit zu gewährleisten. Über mehr Zusammenarbeit zwischen Kunst, Wissenschaft, Philosophie und Bildung, frei von althergebrachten geschlechtsspezifischen Rollenbildern von Frau und Mann wird das sich Individuum frei entfalten können.
Die scheinbar schon erreichte Gleichstellung der Frau in der Kunstwelt muss zu einer echten Gleichstellung werden – dies kann durch ein Umdenken und Aufwertung der Kunst in der Gesellschaft erreicht werden, wie auch durch Transparenz der Fördergeldern und Bezahlung der Kunst- und Kulturschaffenden, unabhängig vom Geschlecht und auch wenn Kinder und Pflegearbeit der Künstlerin nicht mehr ihrer künstlerischen Laufbahn einen Abbruch tun.
Ministerium für Öffentliche Ressourcen in Fülle
Es ist genug da! Es ist genug für alle da. Genug für ein gutes Leben für alle! Jetzt haben viele wenig und wenige alles! Mit uns haben alle viel. Haben alle ein Leben in Fülle. Jetzt haben wenige alles an Geld, alles an Macht und alles an Einfluss.
Wenn das Sonnenkabinett regiert haben alle in Fülle!
Wir bauen unsere Gesellschaft um. Geschlechtergerechtigkeit, wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit steht im Mittelpunkt unseres Handelns. Wir ermöglichen und fördern Kooperation. Nicht Profitinteressen einiger weniger sondern das Gute Leben für alle verfolgen wir mit Nachdruck.
Budgetpolitik ist in Zahlen gegossene Politik. Unsere Budgetpolitik bringt Wohlstand für alle. Dies bedeutet:
- Einkommen und Vermögen sind gerecht verteilt,
- alle Tätigkeiten werden fair verteilt, Arbeit wird fair bezahlt,
- alle Menschen haben eine gute soziale Sicherung und die Lebensqualität aller steigt,
- die Umwelt bleibt intakt.
Um das Gute Leben für alle zu verwirklichen, bauen wir öffentliche Leistungen für das gute Leben und soziale Absicherung stark aus und demokratisch um. Armut gehört der Vergangenheit an.
Jede einzelne Person profitiert von feministischer Budgetpolitik – denn endlich gibt es gute Kinderbetreuung, Pflege, soziale Sicherung, Wohnen, Gewaltschutzzentren, Begegnungsräume, öffentliche Mobilität und Gesundheitsleistungen für alle in Stadt und Land. Alle Leistungen stehen allen kostenlos zur Verfügung. Endlich steht für die wertvolle Arbeit der vielen feministischen Initiativen genug Geld zur Verfügung.
Dafür ist genug Geld da. Eine geschlechtergerechte Umgestaltung des Steuersystems heißt, dass jene mehr beitragen, die viel haben. Feministische Budgetpolitik bedeutet Schluss mit den strukturellen geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten und ein Leben in Fülle für alle!
Ministerium für Solidarisches Wirtschaften
Das Sonnenkabinett steht für ein Solidarisches Wirtschaftssystem. Das Ziel ist ein Gutes Leben für Alle und die Bewahrung unserer Lebensgrundlage, unserer Erde. Wir sind nicht Herrscher und Herrscherinnen, sondern Teil der Natur. Wir sind in hohem Maß abhängig von sauberem Wasser, Biodiversität, guter Luft, Klima und fruchtbarem Boden. Anstelle von Profitlogik und Wachstumsideologie wird die Wirtschaft von demokratischen, sozialen und ökologischen Zielen geleitet. Durch gelebte Solidarität und Kooperation statt Profitmaximierung und Konkurrenz können sich Frauen und Männer mit all ihren individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen entfalten. Der Begriff Arbeit umfasst derzeit nur Erwerbsarbeit und diskriminiert unbezahlte Sorgearbeit.
Maßnahmen – wir wollen:
- Ein Wirtschaftssystem, in dem der gesellschaftliche Reichtum fair verteilt wird und selbstorganisierte Produktionsformen, bei denen gemeinschaftlich produziert, Ressourcen gepflegt und nachhaltig genutzt werden, ausbauen.
- Lebensgrundlagen, wie Wasser, Energie, Saatgut, (Erfahrungs-)Wissen und Boden schonend und gemeinwohlorientiert nutzen und für kommende Generationen erhalten.
- Ein ökologisches, vielfältiges und klimafreundliches Landwirtschafts- und Ernährungssystem, das gutes Essen für alle bereit stellt.
- Gute Arbeit und faire Verteilung von Arbeit. Sorgende Tätigkeiten, wie Betreuung von Kindern, pflegebedürftigen Erwachsenen, Haushalt, sowie Pflege von Boden, Pflanzen und Tieren soll zwischen den Geschlechtern, Regionen und Kontinenten fair verteilt werden.
- Alle gesetzlichen Maßnahmen zielen darauf, dass Frauen und Männer unter guten Bedingungen und selbstbestimmt arbeiten können.
- Gute öffentliche Infrastruktur ist eine Basis für Chancengleichheit. Von öffentlicher Hand wollen wir im Sinne der Daseinsvorsorge Ausbau von öffentlichem Verkehr, gute Wasserversorgung und Abwassersysteme, Müllentsorgung, Kommunikationsnetze, Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen auch am Land.
Ministerium für Frieden und solidarische Kooperation weltweit
Friede ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg und Konflikten. Friede ist ein fortlaufender Prozess. Menschliche und soziale Sicherheit sind Vorbedingungen für Frieden. Das bedeutet nicht nur Freiheit von physischer und psychischer Gewalt und körperliche Unversehrtheit. Vielmehr bedeutet das, die soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit für jetzige und künftige Generationen. Dafür muss auf das ökologische Gleichgewicht und insbesondere die Existenzsicherheit von Menschen, die von Armut und Ausgrenzung betroffen sind, geachtet werden.
Das bedeutet auch, dass Friede auf der Gleichstellung der Geschlechter und der Umsetzung der Menschenrechte basiert; sowie dass auf gewaltfreie Konfliktlösung, Inklusion, Partizipation und Umweltschutz fokussiert wird.
Daher sind Schwerpunkte feministischen Regierens:
- Umsetzung des Rechts auf Existenzsicherheit für alle auf Basis eines nachhaltigen Umgangs mit den begrenzten Ressourcen dieser Erde; das bedeutet auch ein klares Bekenntnis zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen und deren prioritäre Umsetzung weltweit
- Abrüstung von Waffen weltweit und Null Toleranz von Gewalt; Umsetzung von internationalen Friedensinstrumenten und Instrumenten zur Bekämpfung geschlechtsbasierter Gewalt
- Stärkung der Inklusion von „besonders benachteiligten Gruppen“ (Frauen, Minderheiten, Menschen mit Behinderungen, Flüchtlinge,…) und ihrer politischen Teilhabe
- Stärkung internationaler Regeln zur Einklagbarkeit und Einhaltung der Menschenrechte, und Bekämpfung aller Formen von Ausbeutung
Das Sonnenkabinett: Gut leben. Wir Frauen für ein gutes Leben für alle!
Widerstand gegen Rechts
(Frauen)-Protest gegen Rechtsextreme in der Regierung
Demonstration am 13.1.2018
Brigitte Hornyik für die Plattform 20000frauen auf der Bühne
Angelobung am 18.12.2017
Tag X – FRAUEN*Protest-NACHT auf Facebook
Femme Fiscale am 18.12.2017 vor dem Burgtheater
Frauenpunkt 2017
Eine Kooperation am Volksstimmefest 2017, 2. und 3. September 2017
der Plattform 20.000 Frauen mit globalSista
globalSista – bar, comida & identity ist ein loses Kollektiv von brasilianischen, lateinamerikanischen und österreichischen Frauen, die mit leckerem Essen, wilden Getränken und starken Inhalten Einiges in Bewegung setzen.
Am Programm stehen Diskussionen zur Aktualität in Lateinamerika, Performances u.a. zur Arbeitswelt, Lesungen und eine open Stage für globalSistas aus Musik & more. Angesagt sind spontanen Künstlerinnen-Begegnungen, eine Jam-Session der Meisterinnen.
Wir bauen eine Mini-Bühne mit Sound und Licht – ideal für uns alle – es gibt auch die Möglichkeit, Filme zu zeigen… wir bringen einen Beamer mit, Computer muss selbst gestellt werden. Das Programm lässt sich jederzeit ergänzen, einfach ein Mail schreiben, wir freuen uns sehr!
An Essen planen wir verschiedene Köstlichkeiten – vegan, Käse, Fleisch oder Süßes. Bei den Getränken sind wir sehr kreativ… da gibt es für alle was! Im GastroKollektiv sind wir 6 Frauen, für die Organisation kommen noch einige mehr dazu…
Das Programm:
Programm für Samstag als pdf
Samstag 2.9. :
16:00 – „Frauen für Frieden und eine gewaltfreie Welt“
– eine künstlerische Intervention auf dem Festgelände – in Kooperation mit der Plattform 20000 Frauen, OBRA und STIXX – Frauen trommeln .
Konzept: Aiko Kazuko Kurosaki, Ausführende: STIXX, OBRA – Aktivistinnen und alle Frauen, die mitmachen wollen.
17:00 – 18:30 – Putsch, kalter Krieg und der Vormarsch der Neoliberalen: mögliche Gegenstrategien in Lateinamerika
Eine Diskussion mit Vertreterinnen aus Argentinien (Natalia Hurst/ Ni una Menos Austria), Brasilien (Célia Mara), Chile (tba) und Venezuela (Zoraida Nieto) mit einer Intervention von Podemos; Moderation Silvia Jura
19:00 – 20:00: Performance Sabine Marte (tbc)
20:00 – 22:00 open stage: women jam together
Musikerinnen, Sängerinnen, Performerinnen – welcome!
(Keyboard, Percussion und Guitar Amp sind vorhanden)
Sonntag 3.9.:
14:00 – 15:30 – Ni una menos? Diskussion zum Femizid in Lateinamerika. Mit Beiträgen von Vertreterinnen aus Argentinien, Kolumbien, Mexico, Venezuela. (Namen tba) Moderation: Zoraida Nieto
15:30 – 17:00: „Frauen denken weiter: Frauen.Widerstand 2018“
100 Jahre Frauenwahlrecht, 100 Jahre Ende des ersten Weltkrieges, aber auch andere Jahrestage wollen wir nutzen um wieder ein starkes öffentliches feministisches Zeichen zu setzen. Dabei unterstützen wir auch die Initiative für das Frauenvolksbegehren 2.0 und wollen mit den Sprecherinnen über das Verbindende und Synergien Ermöglichende diskutieren.
17:00 – 18:00: Proletarier_innen aller Länder, vergnügt euch!
Was gilt als Arbeit, was als Faulheit – und für wen? Wer bestimmt die Regeln der Leistungsgesellschaft? Die Talkshow in einer überdimensionalen Hängematte verhandelt – Themen wie Grundeinkommen, Wirtschaftsdissidenz, Utopie und ihren Bezug zu Migration, Rassismus und der Festung Europa. Reden Sie mit! / ein Projekt im Rahmen der WienWoche, in Kooperation mit Maiz.
18:00 – 18:30: Lesung Karin Marinho
danach Open Mic: Töne und Worte aller Art…
20:00 – 22:00 Open Stage: women jam together
Musikerinnen, Sängerinnen, Performerinnen – welcome!
(keyboard, percussion und Guitar Amp sind vorhanden)
GlobalSista ist eine Initiative von Globalista: grenzüberschreitende Kulturarbeit und Forschung, in Kooperation mit femous: female & famous
Kooperation mit: Verein Facetten, Ni una Menos Austria, Maiz…
www.globalista.net
3. Feministische Tischgesellschaft am 10.6.2017
Ein Film von Magdalena Frey über die dritte feministische Tischgesellschaft ab sofort hier bzw. auf Youtube anzuschauen! Vielen Dank, Magdalena!!!
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Die 3. Feministische Tischgesellschaft findet am 10. Juni 2017 auf der Mariahilferstraße in Wien statt:
– eine künstlerische Intervention im öffentlichen Raum – in Kooperation mit der Plattform 20000 Frauen und OBRA.
Konzept: Aiko Kazuko Kurosaki, Ausführende: OBRA – Aktivistinnen und Cie. AIKO
beschreibt gleichzeitig den diesjährigen Schwerpunkt, „Frauen für Frieden und eine gewaltfreie Welt“. Die Tischgesellschaft wird auch Ausgangspunkt für Planungen für 2018 sein, wo eine noch nicht näher definierte größere Aktion aller Frauen in Ö geplant ist.
Gleichbehandlungsanwaltschaft
MA 57/ Frauenabteilung der Stadt Wien
SPÖ-Frauen (Bund und Wien)
KPÖ
Frauensolidarität I Women´s Solidarity
Vivaro – Viva Romnja
Radio Orange 94.0
Refugees for Refugees
Kongress Polnischer Frauen in Österreich
GIF – Gesellschaft unabhängiger Iranischer Frauen in Österreich
LEFÖ
AUFBRUCH
Frauen der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich + Dokustelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus
Kurdische Frauen von AVESTA
wendepunkt und KASSANDRA
AÖF
Frauenhetz – Feministische Bildung, Kultur und Politik
Sorority
Frauenvolksbegehren 2.0
Verein Drehungen
FZ-Frauen
Wiener Plattform Atomkraftfrei
Solidarwerkstatt
Amnesty International
BDF / Bund demokratischer Frauen
OBRA
Frauenwohnprojekt Ro*sa Donaustadt + Hilde Schmölzer
MSLR – Margarete Schütte-Lihotzky-Raum
Aufruftext 2018:
1918 – 1938 – 1968 – 2018
Seit 100 Jahren entscheiden Frauen über das Zustandekommen und das Ändern von Gesetzen mit, die in unserer Gesellschaft gelten. Erst nach Ende des Ersten Weltkriegs und der damit neuen republikanischen Verfassung konnte das aktive und passive Wahlrecht für Frauen in Österreich verankert werden. Wir meinen, dass es nicht erst die Erfahrung von Krieg und Zerstörung braucht und das Leben von Millionen Menschen kosten darf, um Demokratie, soziale Sicherheit und gleiche Rechte für alle Wirklichkeit werden zu lassen.
Anlässlich von 100 Jahren Frauenwahlrecht treten wir für ein Wahlrecht für alle ein, die hier leben – weil die globale Wirtschaftsordnung anderswo Krieg, Armut, Ausbeutung und Zerstörung produziert und Menschen das Recht auf ein menschenwürdiges Leben haben. Rechtlosigkeit bedeutet Schutzlosigkeit gegenüber Ausbeutung und Diskriminierung.
Mit europäischen Waffen und Soldaten werden anderswo auf der Welt Macht- und Ausbeutungsverhältnisse aufrechterhalten, die im reichen Norden den preiswerten Konsum sicherstellen und die Profite der Konzerne und Kriegsgewinnler erhöhen. Kriege sind von Menschen gemacht und können von Menschen verhindert werden!
Wir teilen die Überzeugung, dass alle Menschenleben gleich viel wert sind und dass alle Menschen ein Anrecht auf ein gutes Leben haben. Die Barbarei des Krieges, die neoliberalen Arbeitsverhältnisse und die Zerstörung der Natur schaffen unmenschliche Lebensbedingungen, die die Welt in einen Kollaps treiben.
2018 erinnern wir uns auch daran, dass die Errungenschaften von Republik, Sozialgesetzen und Frauenrechten nicht als gegeben angesehen werden dürfen. Was mit dem Faschismus Wirklichkeit wurde, bereitete der autoritäre Ständestaat ab 1934 Schritt um Schritt vor: die Einbeziehung deutschnationaler Ideologie, die Ausrichtung nach einer Kriegsmaschinerie und die Vernichtung von Andersdenkenden. Nicht zuletzt wurde dies durch staatliche Zensur, durch die Zerschlagung von demokratischen Strukturen und die Verfolgung und Verbote linker Parteien und Gewerkschaften erst möglich.
1968 markierte den Aufbruch in eine neue Zeit. Das Aufbegehren der Jugend richtete sich gegen die rigiden Moralvorstellungen ihrer Eltern und deren Nazivergangenheit. Antikriegsbewegungen entstanden im Schatten des Vietnamkrieges in den USA und in Europa. Weltweit wurde die Wiederaufrüstung zum Angelpunkt von Protesten. Auch in Österreich war das Mailüfterl eines neuen Kultur- und Politikverständnisses zu spüren. Der Widerstand fand Ausdruck in der Friedens-, Ökologie- und Anti-AKW-Bewegung. Nicht zuletzt entstand die Zweite Frauenbewegung in dieser Zeit. Die Forderungen nach sexueller Selbstbestimmung, ökonomischer Unabhängigkeit und der Kampf um den straffreien Schwangerschaftsabbruch waren zentrale Anliegen der Neuen Frauenbewegung, für die schon Frauengenerationen zuvor gekämpft hatten.
Heute, 2018, sind wir erneut besorgt um den Frieden in der Welt. Wir sagen laut: Die auch mit österreichischen Waffen geführten Kriege und Bürgerkriege sind nicht unsere Kriege! Nicht in unserem Namen! Wir sind überzeugt, dass Solidarität zwischen Menschen eine Zukunft für alle eröffnet und dass auf dieser Erde genug für alle da ist. Wir sagen, wie schon vor 100 Jahren: Frauen-Widerstand ist möglich! Frauen-Widerstand ist nötig! Nutzen wir unsere Stimme, nicht nur bei Wahlen!
Frauen denken weiter: Frauen. Widerstand 2018
1. Treffen: Dienstag, 7. November 2017, 18 Uhr
im KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien, www.kosmostheater.at
Friedensaktion am Nationalfeiertag 2016
Friedensaktion am Nationalfeiertag: 26.10.2016
Aufruf an alle Friedensaktivistinnen:
Mittwoch, 26. Oktober 2016, 12.00
Michaelerplatz/ Ecke Kohlmarkt, 1010 Wien
Entwaffnet euch! Genug geKRIEGt! Genug getötet!
Flashmob der Plattform 20000 Frauen mit Pace-Fahnen. Wir beginnen beim Stand der Plattform für eine atomkraftfreie Zukunft am Michaelerplatz. Von dort aus durchtanzen und unterwandern wir die Leistungsschau des österreichischen Bundesheers mit bunten Friedensfahnen. Begegnungen mit Chor2go, einer Initiative, die sich singend für die Wiederwahl von Alexander van der Bellen zum Bundespräsidenten einsetzt, und mit den Aktivist/innen der Solidarwerkstatt Linz, die eine Kundgebung zum Thema „Aktiv neutral statt EU-militarisiert“ abhält, werden uns dabei sehr freuen.
Frauen.Punkt 2016
Plattform 20000frauen beim Volksstimmefest 2016
Samstag, 3. September 2016, 16.00 Uhr
Frauen.Punkt / Jesuitenwiese (beim Eingang zum Volksstimme-Fest auf der Wiese rechts)
Wider die Militarisierung des Denkens
Diskussion
Mit Geschlecht wird Politik gemacht, auch für den Krieg. Aktuell erleben wir dies im Erstarken kulturalistischer Debatten, die im Namen von Frieden und Sicherheit gerade mit der Rede von Frauenrechten und Sexualpolitiken vielfache Formen von Gewalt rechtfertigen.
Was bedeutet dies für feministische Positionen?
Inwiefern muss sich Feminismus immer wieder neu ausbuchstabieren, um auf dem Minenfeld von Konflikt und Krieg weder missbraucht noch verharmlost zu werden?
Und wie können feministische Visionen von Frieden heute aussehen?
Darüber diskutieren:
*Heidi Ambrosch (KPÖ-Frauen)
*Claudia Brunner (feministische Sozialwissenschaftlerin, Klagenfurt)
*Lena Freimüller (Peace in Action)
*Andrea Mayer-Edoloeyi (Solidarwerkstatt Linz)
*Hanada Al-Refai (vor dem Krieg aus Syrien Geflohene)
Moderation: Ulli Weish (Plattform 20000 Frauen)
Sonntag, 4. September 2016, 15.00 Uhr
Diskussionszelt / Jesuitenwiese (vor der 1. Kreuzung in der Wiese rechts)
Die Linke wird feministisch sein. Oder unbedeutend!
Diskussion
Feministinnen kritisieren seit nunmehr fast 40 Jahren die Theorie und Praxis der Linken. Ihre Kritik betrifft u.a. den im Marxismus gebräuchlichen Arbeitsbegriff und die Werttheorie, die Stellung zu Hausarbeit, zur Familie, zum Umgang miteinander und zur Natur, zu Wirtschaft und zu Kriegen. Sie entwarfen Zukunftsvorstellungen und erhoben ihre Stimmen im Verlangen nach Befreiung.
Was ist aus den leidenschaftlichen Debatten und Kämpfen geworden?
Welche Fragen bewegen marxistische Feministinnen / feministische Marxistinnen heute?
Wie muss linke Politik gestaltet sein, damit sie auch Frauen anspricht und erreicht?
Darüber diskutieren anhand der von Frigga Haug formulierten 12 Thesen des Marxismus-Feminismus:
*Barbara Eder (feministische Sozialwissenschaftlerin)
*Käthe Knittler (feministische Ökonomin)
*Birge Krondorfer (Frauenhetz, feministische Philosophin)
*Rubia Salgado (maiz Linz, angefragt)
Einleitung: Heidi Ambrosch (KPÖ-Frauen)
Moderation: Hilde Grammel (Plattform 20000 Frauen)
Fake zum Sommerloch
Unser Vorschlag zur EM-Kampagne von bad-at-home:
Ungestörte Nacktheit mit totalem Produktbezug
Sexismus in der Werbung ist keine Bagatelle, sondern irritiert, verletzt, wertet ab. Nicht nur Frauen.
Solange Alltagssexismus als Unterhaltung, als Gag und als Normalität gesehen wird, solange Kampagnen auf Busen, Bein und Po von jungen Models fixiert sind, solange braucht es subversive Bilder und Texte, die den herrschenden heteronormativen Blick in Frage stellen. Unsere Plakatserie von der Agentur ‚GEIFERundERNSTI‘ ist ein fröhliches Strandsujet, passend für die aktuelle Jahreszeit. Dass es um Sportwetten geht, ist logisch, was denken Sie denn? Weil wir für Freiheit, Spass und nackte Männer sind, heute, morgen und im Sommer.
„Anstößig“ – Artikel von Alexia Weiss in der Wiener Zeitung, 8.7.2016
„Die Macht des Sexismusmantras“ – ORF-online (im letzten Absatz verlinkt mit unserer Kampagne!)
„Gegenkampagne persifliert sexistische Werbung“ – dieStandard 12.7.2016
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Offener Brief an die Frauenministerin, die Bundesregierung sowie die Klubobleute der Grünen, NEOS, ÖVP und SPÖ
Wien, 13. 7. 2016
Aus aktuellem Anlass (Werbung der Firma bet-at-home für die Fußballeuropameisterschaft) hat die Plattform 20000frauen eine Kampagne gegen sexistische Werbung initiiert, siehe
http://zwanzigtausendfrauen.at/2016/06/fake-zum-sommerloch,
die ein erfreuliches mediales Echo gebracht hat.
Obwohl der Werberat und die drei Watchgroups gegen Sexismus in der Werbung (Graz, Salzburg, Wien) die Plakate als sexistisch eingestuft haben, hat dies zu keinen Konsequenzen geführt. Das zeigt wieder einmal, dass Selbstkontrolle nicht funktioniert, wenn sich die Akteure nicht daran halten.
Daher fordern wir ein Verbot sexistischer Werbung mit Sanktionsmöglichkeiten (inklusive kollektivem Klagerecht) und erwarten dazu Ihre Initiative.
Viele Grüße aus dem Sommerloch
die Plattform 20000frauen
www.20000frauen.at
Frauenenquete 2016
Frauenenquete: „Frauen. Flucht/Migration. Rassismus.“
Freitag, 1. April 2016, 09.00 – 17.00 Uhr
ÖBB Unternehmenszentrale, Am Hauptbahnhof 2,
Konferenzsaal 3, 1100 Wien
Eine Veranstaltung der Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek und der Plattform 20000frauen mit freundlicher Unterstützung der ÖBB. Danke!
pdf: Einladung Frauenenquete Frauen.Flucht_Migration.Rassismus am 1.4.2016
Dokumentation Frauenenquete Frauen. Flucht/Migration. Rassismus.:
Am 1. April 2016 fand die fünfte Enquete der ehemaligen Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek (BMBF) in Kooperation mit der Plattform 20000frauen statt. Die Veranstaltung konnte in der ÖBB Unternehmenszentrale in Wien, vermittelt durch die Diversity Beauftragte Traude Kogoj, gestaltet werden. Die Keynotes und die Workshops sind hier in stark gekürzter Form wiedergegeben.
Inhalt: In öffentlichen Diskursen werden Frauen als Flüchtende marginalisiert und Migrantinnen sind oftmals rassistischen Vorurteilen ausgesetzt. Der nicht nur aktuell hoch umstrittene Komplex “Flucht, Migration, Rassismus” wurde in 2 Impulsvorträgen und 8 Workshops in seiner Bedeutung für Frauen und den Konsequenzen auf ihr Leben dargestellt und kritisch reflektiert. Unterschiedliche Kontexte, Dimensionen und Perspektiven kamen zur Sprache.
(Herbst 2016, Birge Krondorfer, Plattform 20000frauen, Moderatorin der Enquete)
Keynotes:
Prof.in Dr.in Sylvia Hahn
Die lange Geschichte der Migration
Inhalt:
Erstaunlicherweise wird bei den Diskussionen und Medienberichten über Migration und Flucht so getan als wären diese und die Konfrontation mit Menschen anderer Herkunft Phänomene der unmittelbaren Gegenwart. Doch hat Migration eine ebenso lange Geschichte wie die Menschheit selbst. Auch ausgeblendet bleibt die „eigene“ Vergangenheit, die gerade in Österreich, wie in vielen anderen Ländern Europas, stets eine Geschichte von Aus- und Einwanderung und einer lebhaften Binnenmigration war. Warum wird im Zeitalter der globalen Mobilität Sesshaftigkeit noch als das „Normale“ und und/freiwillige Mobilität als die Ausnahme angesehen? Und warum werden dabei die geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Bedingungen zumeist übersehen?
Zur Person:
Sylvia Hahn, Historikerin am Fachbereich Geschichte und Vizerektorin für Internationale Beziehungen und Kommunikation an der Universität Salzburg; Schwerpunkte: Historische Migrationsforschung, Stadt- und Geschlechtergeschichte, Geschichte der Arbeit.
Vortrag 1, Sylvia Hahn, als pdf
Prof.in Dr.in Nikita Dhawan
Die Migrantin retten?! Flucht, Gender und (un)mögliche Solidarität
Inhalt: Bekannt ist Salman Rushdies Bemerkung: „Das Problem mit den Engländern ist, dass sich ihre Geschichte in Übersee zugetragen hat und sie daher nicht um ihre Bedeutung wissen.“ Auch im deutschsprachigen Raum dominiert in Bezug auf den Kolonialismus eine relative Geschichtsvergessenheit. In meinem Vortrag werde ich dieser „Amnesie“ entgegentreten, indem ich spezifische Artikulationen des Rassismus, Sexismus, Klassismus und Migration und wie dieser mit der kolonialen Geschichte Europas verbunden war, historisch zurückverfolge. Dazu werde ich die gegenwärtige europäische Flüchtlingspolitik analysieren und die (Un)Möglichkeit der Solidarität mit vergeschlechtlichen geflüchteten Subjekten herausarbeiten.
Zur Person:
Nikita Dhawan, Professorin für Politische Theorie mit Akzentuierung Frauen- und Geschlechterforschung und Direktorin der Interfakultären Forschungsplattform Geschlechterforschung ‚Identitäten – Diskurse – Transformationen’ an der Universität Innsbruck.
Vortrag 2, Nikita Dhawan, als pdf
Videos auf unserem Youtube-Kanal:
Eröffnung der Frauenenquete:
Keynote Dr.in Sylvia Hahn „Die lange Geschichte der Migration“ mit anschließender Diskussion:
Abschlussplenum der Frauenenquete:
WORKSHOPS
Workshop 1: Migration_Flucht & DaZ
Welche Bilder erzeugt der mediale, politische und Alltagsdiskurs über Migration und Flucht? Welchen Einfluss haben diese Bilder auf das pädagogische Verhältnis?
Migration_Flucht: Deutschlernen als ultima ratio? Was soll in „DaZ-Kursen für Flüchtlinge“ (mit-)vermittelt werden – Werte? Sollen sich Deutschkurse für Flüchtlinge von anderen DaZ- Kursen unterscheiden – im Hinblick auf Inhalte, Methoden, Materialien? Wer ist qualifiziert, „Deutsch für Flüchtlinge“ zu unterrichten? Wie können strukturelle Rahmenbedingungen und globale Ungleichheitsverhältnisse in DaZ-Kursen zum Thema werden?
Selma Mujić, Sozialanthropologin und Kursleiterin bei LEFÖ. Im DaZ-Kontext interessiert sie sich für Sprache im Zusammenhang mit Macht- und Unterdrückungsmechanismen.
WS 1- Deutsch als Zweitsprache, Bericht als pdf
Workshop 2: Romnija und Sintizi: Selbstorganisation zwischen Rassismen und Stigmatisierung
Im Workshop werden interaktiv die Begriffe „Zigeuner“, Roma, Sinti und Antiziganismus erklärt. Weiters wird auf die Herkunft, die Wanderung und die Geschichte der in Österreich lebenden Roma und Sinti eingegangen und aktuelle Projekte kurz skizziert z.B. die Bildungssituation von Romnija/Sintizi. In einer Gruppenübung werden die Teilnehmerinnen Argumente und Gegenargumente zu alltäglichen Rassismen und Vorurteilen erarbeiten und diskutieren, die am Plenum präsentiert werden.
Manuela Horvath, Angestellte der Diözese Eisenstadt (Romapastoral), u.a. Mitarbeiterin bei den Projekten ROMBAS und Romane Thana, Antiziganismustrainerin.
Darija Marinkovic, Integrationscoach, Antiziganismustrainerin, Deutschtrainerin für Romnija, Herausgeberin eines in Kürze erscheinenden Kochbuches.
WS 2 – Romnija und Sintizi, Bericht als pdf
Workshop 3: Who cares? Arbeit von Migrantinnen
Es werden die „neue Dienstbotinnengesellschaft“ – Migrantinnen putzen, pflegen…für den Ober- und Mittelstand – sowie die legale und illegale Arbeitsmigration von Frauen thematisiert. Der Workshop will Raum öffnen für feministische und antirassistische Reflexionen aktueller Zusammenhänge zwischen der Arbeit von Migrantinnen, dem Abbau des Sozialstaats und rassistischer Kulturalisierung. Welche Herausforderungen und Perspektiven entstehen daraus für Frauenarbeit in sozialen, politischen, pädagogischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Bereichen?
maiz, Autonomes Zentrum von und für Migrantinnen, LinzWS 3 – Arbeit von Migrantinnen, Bericht als pdf
Workshop 4: Probleme Afrikanischer Frauen auf der Flucht, bei der Migration und Integration
Die drei Workshopleiterinnen halten kurze Impulsreferate zu ihrer persönlichen Erfahrung hinsichtlich Flucht, Migration und Integration sowie zu Aspekten von Diskriminierungen an afrikanischen Frauen. Weiters behandeln sie diese Themen aus der Erfahrung der Klientinnen aus der Beratungsstelle der Afrikanischen Frauenorganisation (Standort Wien) und aufgrund ihrer Arbeit in den African Communities. Es werden die Auswirkungen der österreichischen Politik zu Flucht, Migration und Integration behandelt und mit den Teilnehmerinnen diskutiert.
Etenesh Hadis, Frauenleiterin in Äthiopien und Eritrea, äthiop. Diplomatin in NO-Europa, Flucht 1991 nach Österreich. 1996 Gründung und seither Leitung der Afrikan. Frauenorganisation.
Segal Hussein, Flüchtling aus Somalia, Studium der Politikwissenschaft und Internat. Entwicklung, Mitglied und Assistentin in der Beratungsstelle der Afrikan. Frauenorganisation. Docia Müller, Migrantin aus Ghana, geflüchtet nach Österreich, Mitglied von PANAFA und Afrikan. Frauenorganisation. Sekretärin in der Botschaft von Burkina Faso.
WS 4 -Probleme afrikanischer Frauen, Bericht als pdf
Workshop 5: Traumadynamiken im Asylverfahren
Schutzsuchende Frauen sind im Asylverfahren benachteiligt, wenn sie nicht in der Lage sind, die erlittene sexualisierte Gewalt und Folter im Erstkontakt mit der Behörde, darzulegen. In den Einvernahmen werden Traumadynamiken auf die BehördenvertreterInnen übertragen, die Gegenübertragungen entwickeln und Abwehrstrukturen mobilisieren, die u. a. von eigenen transgenerationalen kollektiven Traumatisierungen unbewusst gespeist werden (Rassismen, Stereotypen etc.). Dies wird anhand eines Beispiels aus einer Studie über “Krieg und Folter im Asylverfahren” von einer Frau und ihrer Tochter aus Tschetschenien vor- und zur Diskussion gestellt.
Ruth Kronsteiner, Dr.in, Studium der Ethnologie und Orientalistik, Psychoanalytische und Systemische Psychotherapeutin, Universitätslektorin.
WS 5 – Traumadynamiken im Asylverfahren, Bericht als pdf
Workshop 6: Feministische Medienproduktion – von Migrantinnen für alle
(Mainstream-)Medien tragen erheblich zur nationalen Selbstvergewisserung einer Gesellschaft bei. Migrant_innen werden in diesem Prozess häufig als „Störung“ sowohl im medialen Erzählen als auch in der medialen Produktion betrachtet. Die Printzeitschrift STIMME und das Online-Magazin migrazine.at verstehen sich als „Gegenprojekte“, die Migration als Realität betrachten und sowohl rassistische Grenzziehungen als auch antifeministische Normalitäten infrage stellen. Der Workshop thematisiert Aspekte kritischer Medienproduktion in der Migrationsgesellschaft, gemeinsam sollen redaktionelle Strategien wie auch politische Anliegen einer antirassistisch-queer-feministischen Medienproduktion erörtert werden.
Assimina Gouma, Sozialwissenschaftlerin. Sie unterrichtet, publiziert und forscht zu Medien, Migration und Antirassismus. Sie ist Redakteurin bei migrazine.at und bei Kurswechsel.
Gamze Ongan, Chefredakteurin von STIMME – Zeitschrift der Initiative Minderheiten und Obfrau von Peregrina – Bildungs-, Beratungs- und Therapiezentrum für Migrant_innen. Vina Yun, freie Redakteurin (u. a. bei migrazine.at) und Autorin in Wien. Sie schreibt über Feminismus/Antirassismus/Queer, Medien und Pop.
WS 6 – Feministische Medienproduktion, Bericht als pdf
Workshop 7: Orientalische Frauen im Abseits – Flucht vor wem?
In der Fluchtdebatte sind Frauen selten Subjekte der Kommunikation. Bei der Fremdzuschreibung ist die Inferiorität der orientalischen Frau zentral, die einen anti- muslimischen Rassismus begründet. Die irakische Frauenbewegung wurde vom Baath- Regime unterstützt. Die reaktionären und religiösen Kräfte im Nahen Osten drohen alle gesellschaftspolitischen Fortschritte zu beseitigen. Die U.S.-Besatzung war weit davon entfernt irakische Frauen zu befreien: neben hunderttausend weiblichen Kriegsopfern wurden Millionen Frauen zu Gefängnisinsassinnen im eigenen Heim, oder sind zur Flucht gezwungen. Doch sie werden nicht ausschließlich von religiösen Agenden diskriminiert, sondern erliegen machtpolitischen und neoliberalen Interessen.
Myassa Kraitt, 1985 im Irak geboren. Arbeitete in Traiskirchen, bei Hemayat und Sintem. Mitbegründerin der Beratungsstelle Extremismus (BMFJ), Vorträge und Beraterin zu Extremismus und Fanatismus.
WS 7 – Orientalische Frauen im Abseits, Bericht als pdf
Workshop 8: „Freiwillig helfen“ zwischen Trauma und Rassismus, Notwendigkeit und Empathie, Smartphones und Plastiktellern, privaten Initiativen und Großorganisationen
Die „Willkommenskultur“ war nur möglich, weil sich zahllose Menschen „ehrenamtlich“ zur Verfügung gestellt haben, um das Notwendige – wie Lebensmittel beschaffen und Kleider ausgeben, Sortieren und Aufräumen, Begleitungen u.ä. – zu übernehmen. Ein halbes Jahr später haben manche HelferInnen in den Organisationen eine soziale Heimat gefunden, andere engagieren sich politisch oder haben keine Zeit mehr. Viele allerdings haben sich zurückgezogen, ernüchtert von der Kooperation mit den Hilfsorganisationen, von der Politik und nicht zuletzt auch von Flüchtlingen, mit denen sich der Kontakt nicht immer positiv gestaltete. Der WS soll motivieren und ermutigen, Differenzen auszuhalten und politisch aktiv zu bleiben bzw. zu werden.
Christa Kleiner, Supervisorin, Beraterin mit Schwerpunkt Diversität, Dipl. Sozialarbeiterin, Feministische Aktivistin, ehrenamtliche Helferin.
WS 8 – Freiwillig-helfen, Bericht als pdf
Bildergalerie 1.4.2016, Frauenenquete „Frauen. Flucht/Migration. Rassismus.“
Alle Fotos: ©2016 Bettina Frenzel
2. Feministische Tischgesellschaft
Zwei Bildergalerien mit Fotos von der Feministischen Tischgesellschaft sind online:
Film und AudioCollage über unsere Tischgesellschaft
Ein wunderschöner Film von WienTv über unsere Tischgesellschaft auf der Facebookseite von WienTV: WienTV auf Facebook
Und im CBA-Archiv von Radio Orange abgelegt von Mobilreporterin Klaudia eine AudioCollage zur Tischgesellschaft
https://cba.fro.at/318745
Der Beitrag kann ab sofort geteilt, downgeloadet und eingebettet werden – natürlich unter Creative Commons!
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Das Programm ist online
Programm A4 Tischgesellschaft 2016
Samstag, 4. Juni 13-17 Uhr, Mariahilferstraße / Wien, Höhe Zieglergasse:
Invitation -Feminist Table Round – Einladung in englischer Sprache
السبت 4 يونيو – Einladung in arabischer Sprache
Frieden schaffen ohne Waffen
„Wenn du mehr hast als du brauchst, errichte einen längeren Tisch statt eines höheren Zaunes“
Unter diesem Motto findet am Samstag, 4. Juni 2016 auf der Wiener Mariahilferstraße die 2. Feministische Tischgesellschaft der Plattform 20000 Frauen statt.
Für diesen Tag laden wir Euch alle herzlich ein, gemeinsam mit Flüchtlingsfrauen und ihren Familien eine möglichst lange Tafel auf der Mariahilferstraße zu bilden. Bringt Essen und Getränke mit und lasst uns ein Gastmahl der Freundinnenschaft im öffentlichen Raum feiern!
Damit wollen wir demonstrieren, dass es auch anders geht: ohne Zäune und Mauern, ohne Hetze und Ignoranz, dafür aber mit Solidarität und Interesse am Leben von Frauen und ihren Angehörigen, die ihr Weg zu uns geführt hat. Denn in diesen finsteren Zeiten verwirken ihre Menschlichkeit diejenigen, die der Unmenschlichkeit untätig zusehen oder sie gar noch befördern.
„Wenn du mehr hast als du brauchst, errichte einen längeren Tisch statt eines höheren Zaunes!“ – dieser Spruch der spanischen Zivilgesellschaft, die ein Netzwerk der Solidarität gebildet hat, das Geflüchteten mit Wohnungen und anderer Unterstützung zur Seite steht, hat uns zur diesjährigen Feministischen Tischgesellschaft inspiriert. Er wurde zusammen mit dem Foto von einer langen Festtafel, das ein öffentlich zelebriertes Gastmahl der Begegnung zeigt, über die sozialen Netzwerke verbreitet.
Neben Gesprächen und Begegnungen mit Flüchtlingsfrauen und den Frauen der solidarischen Netzwerke, die mit ihnen zusammenarbeiten, wollen wir die Feministische Tischgesellschaft 2016 zum Anlass nehmen, um eine neue Friedensbewegung mit zu begründen. Denn Kriege, hauptsächlich in Form Bürgerkriegen, die von Europa und den USA angezettelt wurden, gehören – neben der strukturell fixierten Ausbeutung des globalen Südens durch den globalen Norden – zu den wesentlichsten Gründen, die Menschen zwingen, ihre Heimat zu verlassen.
Daher laden wir alle Fraueninitiativen und -organisationen für den 4. Juni dazu ein, das Thema „Frieden“ mit uns zu gestalten. Dies kann bspw. in Form von Aktionen, Collagen, Diskussionsrunden, Ausstellungen etc. geschehen.
Wenn ihr euch an der Feministischen Tischgesellschaft 2016 beteiligen wollt, meldet euch bitte gleich unter tisch@20000frauen an. Lasst uns auch wissen, ob euer Beitrag ein inhaltlicher oder ein aktionistischer sein wird oder einfach nur darin besteht, Essen zur gemeinsamen Tafel mitzubringen.
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Saturday, 4 June, 1 pm – 5 pm, Mariahilferstrasse / Zieglergasse, Vienna
Making Peace without Weapons
“When you have more than you need, build a longer table, not a higher fence!”
This is the motto for the Second Feminist Table Round of Platform 20000 Women which will take place on Saturday, 4 July 2016 on Mariahilferstrasse.
We warmly invite you for this day to set up a long table on Mariahilferstrasse together with refugee women and their families. Bring food and drinks to celebrate this feast of friendship among women in public space!
By that we want to demonstrate that it is possible to do things differently than official politics wants to make us believe: with open fences and borders, with respect, solidarity and interest in the lives of those women and their family members whose path has led them our way. Because in those dark times those are losing their humanity who stand by and watch inhumanity gaining ground or contributing to it.
“When you have more than you need, build a longer table, not a higher fence!” this slogan used by Spanish civil society which has formed a network of solidarity supporting refugees providing accommodation and other assistance, has inspired us to this year’s Feminist Table Round. The slogan has been shared and distributed in the social networks in combination with the picture showing an endlessly long table with people eating a festive dinner together.
Besides organizing a setting where the participants of the Table Round can meet and talk to refugee women and women of the solidarity networks who work together with them, we want this year’s Table Round to be an occasion to help re-found a new peace movement. Because it is wars, nowadays especially taking the shape of civil wars, kindled and perpetuated by Europe and the USA, which are among the most important causes forcing people to leave their countries, along with the relations of structural exploitation of the global South by the global North.
That is the reason why we invite all women’s initiatives and organisations for 4 June to make prominent the issue of peace in the public of Vienna’s Mariahilferstrasse. This can be done by means of activities, flash-mobs, collages, discussions, exhibitions etc.
If you want to be part of the Feminist Table Round 2016, please announce your participation by sending an e-mail to tisch@20000frauen.at Let us know, if your contribution will be an idea, a statement, an activity or if it will consist in bringing along food to share at the table.
Femme Fiscale
Pressemitteilung 24. November 2015
Femme Fiscale: Investitionen in Menschen statt Geschenke an Unternehmen
Budget: Arbeitsmarktgipfel der Femme Fiscale sieht 1 Mrd. Investitionen in Bildung, Pflege und Arbeit mit Menschen mit 15.000 neuen Jobs vor
Übermorgen beschließt das Parlament das Budget 2016 mit den falschen Prioritäten. Daher präsentiert die Initiative Femme Fiscale auf einem eigenen Arbeitsmarktgipfel heute vor dem Parlament ein Beschäftigungspaket unter dem Titel „Care Revolution“. BILDER unter http://bit.ly/21dG7VJ (© Attac)
„Beim offiziellen Arbeitsmarktgipfel wurde den Unternehmen durch die geplante Kürzung der Dienstgeberbeiträge zum Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) fast eine Milliarde geschenkt. Das ist volkswirtschaftlicher Unsinn und wird unweigerlich zu Kürzungen bei sozialen Leistungen führen“, kritisiert die Femme Fiscale. Femme Fiscale fordert stattdessen eine Milliarde Euro im Bildungs- und Care-Bereich zu investieren. Damit werden kurzfristig 15.200 neue Jobs geschaffen – mittelfristig durch Zweitrundeneffekte noch viel mehr. „Mit unserem Beschäftigungspaket fließt das Geld dorthin, wo wir es am dringendsten brauchen und es die meiste Beschäftigung schafft: Bei Bildung, Pflege und im Flüchtlingsbereich. Damit werden gleichzeitig Frauen von unbezahlter Arbeit entlastet“, betont die Femme Fiscale.
Das Beschäftigungspaket von Femme Fiscale beinhaltet:
– Mehr Einkommen für Arbeit mit Menschen: Als erster Schritt Anheben der Löhne im Pflegebereich an das durchschnittliche Einkommen von Angestellten (150 Millionen Euro)
– Investitionen in Pflege (u.a. mobile Pflege, Pflegedienst): (300 Millionen Euro für 2016): rund 3.500 Jobs
– Mehr mehr und bessere Kinderbetreuung und -bildung: mehr Plätze und Personal, längere Öffnungszeiten (135 Millionen Euro vom Bund, gleicher Betrag von den Ländern): rund 10.000 Jobs
– Ausbau Ganztagsschulen für alle Schulstufen (350 Millionen Euro): 1.700 Jobs
– Investitionen in Ausbildung und Beschäftigung von Flüchtlingen (kurzfristig Verdopplung der vorgesehenen 70 Millionen Euro) schafft Hunderte weitere Jobs
Zwtl.: Akzente in Richtung Umbau der Wirtschaft
Angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen muss das Budget 2016 einen Schwerpunkt auf Bildung und Care-Bereich setzen. Die Maßnahmen des Beschäftigungspaketes „Care Revolution“ wären ein wichtiger kurzfristiger Schritt in diese Richtung, weitere Investitionen müssen mittelfristig folgen.
* Femme Fiscale ist eine Initiative von Gruppen und Netzwerken, die sich für geschlechtergerechte Steuer- und Budgetpolitik einsetzt.
Bestehend aus FeministAttac, Attac, Frauenring, Plattform 20.000 Frauen, AG Frauen/Armut der Österreichischen Armutskonferenz, Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen, OBRA (One Billion Rising Austria), Frau im ÖGV, Watch Group. Gender und öffentliche Finanzen, Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser, AÖF
Rückfragehinweis:
Elisabeth Klatzer
Mail: femme.fiscale@gmx.at
Telefon: 0650/5050565
Femme Fiscale im Internet:
hier!
Frauen.Punkt 2015
Volksstimmefest 5./6. September 2015, Jesuitenwiese, Prater
www.volksstimmefest.at
Auch heuer wird die Plattform 20000Frauen in Kooperation mit anderen Initiativen den Frauen.Punkt gestalten:
Samstag, 5. September, ab 15h:
Refugee Welcome: Diskussion und Information zum großen aktuellen Thema Flucht/Geflüchtete – Schwerpunkt: Refugee Women
Mit dabei: Dagmar Schindler, Expertin in Flüchtlingsfragen
Was können wir tun, was sind die nächsten Aktionen, wo können wir uns einklinken?
Beiliegend ein Forderungspapier und ein Redebeitrag zum Thema Refugee Women. (pdfs zum Downloaden)
28. September – Internationaler Aktionstag für freien Zugang zu legalen und sicheren Schwangerschaftsabbrüchen
Brainstorming und Planung – Kundgebung ist für diesen Tag vor dem Parlament angemeldet.
Nähere Infos in der Facebook-Gruppe Schwangerschaftsabbruch raus aus dem Strafrecht: https://www.facebook.com/groups/Schwangerschaftsabbruchrausausdemstrafrecht/
website: http://www.september28.org/
Sonntag, 6. September, ab 15h:
„Alleinerziehende – Schluss mit Allein und Arm!“ mit Maria Stern
In Österreich bilden die Alleinerziehenden (93% Frauen) die erwerbstätige Bevölkerungsgruppe, die am stärksten von Armut betroffen ist. Trotz überdurchschnittlichem Arbeitspensum. Der Hauptgrund ist das Unterhaltsgesetz, das große Lücken aufweist, die die Politik, trotz jahrelanger Versprechen, nicht gewillt ist, zu schließen. Das Forum Kindesunterhalt hat sich zum Ziel gesetzt, ein großes Netzwerk von Betroffenen und SympathisantInnen aufzubauen und weiterhin in die Medien zu drängen um die Politik an ihre Verantwortung zu erinnern. Ziel ist eine Kindesunterhaltssicherung nach Schwedischem Modell.
Feministische Tischgesellschaft in Wien am 30. Mai 2015
Video von der Feministischen Tischgesellschaft
© Dominique Doujenis
Bilder von der Feministischen Tischgesellschaft
Programm für die feministische Tischgesellschaft
vorbehaltlich kleiner letzter Änderungen
hier zum Download in A3!
Plattform 20000frauen lädt zur Feministischen Tischgesellschaft am 30. Mai
Von 13 bis 17 Uhr verwandelt sich die Mariahilfer Straße in eine feministische Begegnungszone
Im Gedenkjahr 2015 jähren sich auch zwei bedeutende frauenpolitische Ereignisse: Vor 40 Jahren wurde der Schwangerschaftsabbruch in Österreich mit der Einführung der Fristenlösung straffrei gestellt, im selben Jahr fand in Mexiko City die erste UN-Weltfrauenkonferenz statt. Anlässlich dieser beiden Jubiläen lädt die Plattform 20000frauen zu einer Feministischen Tischgesellschaft am Samstag, den 30. Mai 2015. Von 13 bis 17 Uhr werden auf der Mariahilfer Straße zwischen Schottenfeldgasse und Andreasgasse Tische aufgebaut, die von feministischen Organisationen bespielt werden – alle Interessierten sind dazu eingeladen, sich zu beteiligen und mitzudiskutieren.
Das Veranstaltungsformat
Über 30 Initiativen und Organisationen haben sich zur Tischgesellschaft angemeldet – darunter etwa Die Sicherheitsnadel, die Plattform Alleinerzieherinnen, das Sexworker Forum, die feministischen Magazine an.schläge und fiber, die Gleichbehandlungsanwaltschaft, LEFÖ und der Österreichische Frauenring. Sie alle gestalten das Programm an ihren Tischen autonom, so werden zum Beispiel Diskussionsrunden zu spezifischen Themen (z.B. Pflege, Schwangerschaftsabbruch, Frauen auf der Flucht, Feministische Generationen) veranstaltet oder kreative Aktionen geplant. Zu jeder vollen Stunde wird das laufende Programm unterbrochen und es finden kurze Performances feministischer Künstlerinnen statt. Eine Programmübersicht mit allen Inhalten wird einige Tage vor dem 30. Mai auf der Website der Plattform 20000frauen (www.20000frauen.at) veröffentlicht und auch bei der Tischgesellschaft aufliegen.
Alle interessierten Frauen* sind eingeladen, die Tischgesellschaft zu besuchen, sich vor Ort zu beteiligen und mit anderen in Austausch zu treten!
Auch das Essen und Trinken soll bei einer Tischgesellschaft nicht zu kurz kommen: Die einzelnen Gruppen bieten an ihren Tischen eigenverantwortlich Leckereien an, die Plattform 20000frauen stellt allen Wasser, Fladenbrot und Schafskäse zur Verfügung.
Bei Schlechtwetter
Die Tischgesellschaft findet im Freien statt, eine alternative Location im Falle von Schlechtwetter steht nicht zur Verfügung. Vor Ort wird allerdings ein Zelt aufgebaut, sollte es durchgehend regnerisch sein, wird sich das Programm auf einen kleinen Austausch in diesem Zelt beschränken.
Die Plattform 20000frauen
Die Plattform 20000frauen ist eine überparteiliche feministische Plattform, die 2010 gegründet wurde. Einzelne Frauen fanden zusammen, um eine große Demonstration zum 100. Internationalen Frauentag am 8. März 2011 am Wiener Ring zu veranstalten. Seit dieser Frauen*Demonstration trifft sich die Plattform regelmäßig einmal pro Monat an wechselnden Orten, um Aktionen zu planen und verschiedene Themen zu diskutieren. Feministisches und antirassistisches Engagement stehen im Zentrum der Plattform-Aktivitäten, die Bandbreite der Aktionen reicht von der Herausgabe einer feministischen Satirezeitung über Flashmobs und Podiumsdiskussionen bis hin zur Veranstaltung der Frauenenquete gemeinsam mit der Frauenministerin.
Warum eine Feministische Tischgesellschaft
Die Plattform 20000frauen vereint Aktivistinnen* aus ganz unterschiedlichen Zusammenhängen, mit unterschiedlichen Biografien – und damit auch vielfältigen politischen Positionen. Zentrale Anliegen der Plattform sind es, immer wieder miteinander in Austausch zu treten und (temporäre) Bündnisse zu knüpfen. In diesem Sinne schafft die Plattform regelmäßig Räume für feministischen Diskurs. Nach der Frauen*Demonstration am 19. März 2011 und der Zeltstadt der Frauen 2012 ist die Feministische Tischgesellschaft die dritte Großveranstaltung im öffentlichen Raum.
Aufruf Ulli Weish
Alltagslabor – Diskussionen im öffentlichen Raum zu Frauen/Körper/Konsum/Praktiken
Idee: Wir diskutieren über Alltagsgegenstände und Verbrauchsgüter, die uns nerven.
Aufruf: Objekte mitbringen! Allerlei willkommen!
Ablauf: Objekte werden auf Tisch gesammelt und gemeinsam kommentiert; bleiben auf Tisch oder werden auf Wäscheleinen gehängt. Gerne am Ende der Veranstaltung wieder mit heim nehmen oder in einem kollektiven Akt weg schmeißen……..
Am Beispiel von Damenunterhosen, BHs, Schuhen, Bekleidungs-Modewellen (verschiedener Röcke, Hosen in der Mini- bis Maxi-Variante mit Fokus auf unbequem und unpraktisch), Körperlotions und Enthaarungs-, Hautlotions und Antischweiss-Produkte, zu den sog. Hygiene-Artikeln (wie Tampoons und Binden bis zur Slipeinlage) also wieder mal zum alten Klassiker der Sauberkeitserziehung, die sich aktuell mit der Behaarungskontrolle verkoppelt und Produkte kreiert, die den Warenkreislauf und die Alltagspraktiken des täglichen Körperbeobachten am Laufen halten…….Auch gerne Kinderspielsachen in der aktuellen Trennung von Pinkplastikzeug mit Rüschen für Mädchen und Militäroutfit für den kleinen Babyboy von heute; gerne auch Kinderzeitschriften und elektronisches Freizeitvergnügen (also Abschussspiele für Jungs und Schöner Stylen für Mädchen)
Ziel: Debatte mit zufälligen Passantinnen und Shoppenden auf der Maria Hilfer Strasse sowie mit Aktivistinnen und NGOFrauen, die bei der feministischen Tischgesellschaft mitmachen, zu initiieren. Alltagsdebatte zu Körperkontrolle und Konsumzwang vertiefen, Freiheiten und Vielfältigkeiten von Gewohnheit und Aussehen verstärken; im 21. Jahrhundert kann das Projekt „Körperbasteln für den Aufstieg“ als dominant beschrieben werden, der die Sehnsüchte von (jungen) Frauen radikal bindet (ökonomisch, Zeitressourcen, Selbstwahrnehmung etc.)
Bitte Mail an Eure Netzwerke weiterleiten bzw. an alle Gruppen, die bei der Fem. Tischgesellschaft mitmachen werden und/oder im Verteiler der Plattform sind!
Ich hoffe auf viele Replys und mitgebrachte Objekte; auf kritische Inputs und auf rege Beteiligung;
meine geplante Rolle ist das Sammeln, mit-kommentieren, Beginn und Ende der ‚Performance‘ mit Megaphon
ich bin am 20.5. beim Organisationsplenum um 18uhr (diesmal bei den Grünen in der Lindengasse) dabei;
glg
ulli weish
1. Aufruf:
Beteiligt euch
am 30. Mai 2015
in Wien
bei der
Feministischen Tischgesellschaft
anlässlich
40 Jahre UN-Dekade der Frau
und
40 Jahre Schwangerschaftsabbruch in Österreich
1975 fand in Mexiko City die erste UN-Weltfrauenkonferenz statt, mit dem Ziel, die Stellung der Frauen weltweit zu verbessern. Die auf der Konferenz entworfene Konvention zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frauen (CEDAW) wurde 1979 von der UNO verabschiedet und bis heute von fast allen 190 UNO-Mitgliedsstaaten ratifiziert (1982 von Österreich). Auf der vierten und bislang letzten UN-Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 verpflichteten sich die Staaten die Gleichstellung der Geschlechter in allen Bereichen zu fördern. Doch die Realität schaut anders aus: weltweit leisten Frauen 2/3 der Arbeit, produzieren die Hälfte der Lebensmittel, verfügen über 10% des Einkommens und nur 1% des Vermögens.
1975 wurde in Österreich der Schwangerschaftsabbruch legalisiert, d.h. bis zur 12. Schwangerschafts-woche straffrei gestellt. Ein großer Sieg für Frauen: das Ende von lebensgefährlichen Abtreibungen sowie Straffreiheit für ungewollt Schwangere und Ärzte/Ärztinnen, die Abtreibungen durchführen. Die Fristenlösung ist aber ein Kompromiss, denn bis heute steht der betreffende Paragraf im Strafgesetzbuch. Darüber hinaus ist die Forderung nach einer Durchführung von Abbrüchen in allen aus öffentlichen Geldern finanzierten Spitälern in ganz Österreich nach wie vor nicht erfüllt, ebenso wenig wie jene nach Kostenübernahme für einen Abbruch durch die Krankenkasse.
2015 gibt es also genügend Anlässe für Begegnung und Austausch zwischen Vertreterinnen aus Frauen- und Mädcheneinrichtungen, öffentlichen Institutionen und Interessensvertretungen sowie interessierten Einzelfrauen. Die Aktivistinnen der Plattform 20000frauen laden daher am
Samstag, den 30. Mai von 13.00 bis 17.00 Uhr zu einer Feministischen Tischgesellschaft auf die Mariahilfer Straße
– zwischen Schottenfeldgasse und Andreasgasse – ein. Die Tischgesellschaft wird im öffentlichen Raum stattfinden, zahlreiche Tische bieten Platz für diskursive und kulinarische Genüsse, umrahmt wird die Aktion von künstlerischen Performances, verschiedenste Formate wie etwa Speed Dating oder Weltcafè bieten spannende und vielfältige Diskussions- und Begegnungsmöglichkeiten.
Diese Aktion wird gelingen, wenn sich viele viele viele beteiligen! Daher suchen wir
Einzelfrauen und Fraueninitiativen, die ihre Themen lustvoll einbringen möchten,
Musikerinnen, Theaterfrauen und Clowninnen, die den künstlerischen Rahmen gestalten,
Köchinnen, die kulinarisch verwöhnen,
Frauen, die mitorganisieren und mitgestalten wollen.
Wir stellen die benötigte Infrastruktur (Tische, Bänke, kulinarische Grundversorgung, Equipment für Redebeiträge etc.) zur Verfügung und sorgen für ein festliches Flair.
Bei Interesse bitte an office{at}20000frauen.at wenden oder bei einem Plenum vorbeikommen – Termine und Orte rechts oben!
Frauenenquete 2014 „Frauen. Bilden. Kritik.“
Samstag, 22. November 2014 von 8.30 – 17.00 Uhr
PH Wien
Daumegasse 8 / Grenzackerstraße 18
1100 Wien
Eine Zusammenarbeit der Plattform 20000frauen mit dem Bundesministerium für Frauen und Bildung!
Genaueres Programm auf Webseite der Frauenministerin
Einladungs-pdf hier zum Download!
Keynote-Sprecherinnen:
Susanne Dermutz „Bildet Schule Frauen?“
Michaela Judy „Polyphonie. Oder: Feministische Bildung zwischen Autonomie, Dialog und Solidarität“
Wiltrud Gieseke „Genderverhältnisse in Bildung. Zwischen Entwicklung und Stillstand – wo befinden sich die Frauen?“
Workshops:
Workshop I: Dekonstruktivistische/ queere/ normativitätskritische Perspektiven in der feministischen Bildungsarbeit – Claudia Schneider (EfEU – Verein zur Erarbeitung feministischer Erziehungs- und Unterrichtsmodelle)
Inhalt: Wie können pädagogische Konzepte aussehen, die – ohne das System der Zweigeschlechtlichkeit zu reproduzieren – dazu beitragen, Normativität aufzubrechen und Handlungsspielräume zu eröffnen, indem eine Entscheidung für EIN Geschlecht in den Hintergrund gerückt bzw. in Frage gestellt wird? Welche theoretischen Grundlagen, welche Methoden und welche didaktischen Settings sind dafür geeignet?
Zielgruppen: Pädagog_innen
Zur Person: Mag. Claudia Schneider
Studium der Europäischen Ethnologie an der Unversität Wien;
seit 1995 Mitarbeiterin beim Verein EfEU (Verein zur Erarbeitung feministischer Erziehungs- und Unterrichtsmodelle) und dessen Vorstandsmitglied, seit 2004 Gründungs- und Vorstandsmitglied der ASD – Austrian Society for Diversity, Lektorin an der Universität Wien und der Universität für Angewandte Kunst Wien.
Arbeitsbereiche: Aus- und Fortbildung, Organisationsberatung und Forschung.
Themenschwerpunkte an der Schnittstelle von Theorie und Praxis: gender- und diversitysensible Pädagogik, Gender-und Diversity-Trainings im Rahmen der Erwachsenenbildung, Beratung und Evaluation von Bildungsprozessen sowie Diversity Management in Bildungsinstitutionen.
www.efeu.or.at, www.societyfordiversity.at
Workshop II: Qualifikation und tatsächliche Berufschancen von Frauen – Gerlinde Hauer (Abteilung Frauen und Familie der AK Wien)
Inhalt: Wie haben sich die Bildungsbeteiligung und die Erwerbsbeteiligung in den letzten drei Jahrzehnten entwickelt? In welchem Ausmaß haben Frauen und Männer einen Job entsprechend Ihrer Ausbildung? Und wie wirken sich diese Entwicklungen auf die Einkommen aus?
Es zeigt sich, dass Frauen immer besser ausgebildet sind. Beim erreichten Bildungsniveau gibt es nur mehr geringe Unterschiede zwischen Frauen und Männern, bei höheren Ausbildungen haben Frauen die Männer mittlerweile sogar überholt haben. Allerdings spiegelt sich das nur unzureichend in den Berufschancen von Frauen wider.
Was sind die Gründe dafür und welche Maßnahmen braucht es um Gleichstellung am Arbeitsmarkt voranzutreiben?
Zur Person: Mag. Gerlinde Hauer
Studium der Geschichte mit Schwerpunkt Frauenforschung an der Universität Wien; von 1991 bis 1999 freiberufliche wissenschaftliche Mitarbeiterin in verschiedenen Forschungs- und Ausstellungsprojekten; seit 1999 Referentin in der Arbeiterkammer Wien mit Schwerpunkt „Frauen und Arbeitsmarkt“, u. a. Konzeption und Betreuung von Studien, wie z.B. das „AK-Wiedereinstiegsmonitoring“ (erstellt von L & R-Sozialforschung); Mitautorin der Studie „Frauen-Bildung-Arbeitsmarkt. Die Entwicklung der Qualifikationsstruktur von Frauen und Männern 1981-2010 in Österreich und Wien (2014)“.
Workshop III: Feministische außerschulische Jugendarbeit – Tanja Eckhardt/Gudrun Rothschedl (*peppa Mädchenzentrum der Caritas Wien)
Inhalt: Die Mädchenarbeit ist Gegenstand zahlreicher Diskussionen und sieht sich immer wieder mit kritisch gestellten Fragen und Forderungen konfrontiert. Vertreterinnen des *peppa – Mädchenzentrums der Caritas Wien diskutieren aktuelle Themen und Anforderungen in der Arbeit mit jugendlichen Mädchen. Vor dem Hintergrund der Erfahrungswerte im *peppa – Mädchenzentrum sowie ausgehend von theoretischen Ansätzen der Mädchenarbeit soll der Workshop Impulse für die pädagogische Praxis in der Mädchenarbeit geben und Raum für Fragen und Diskussion bieten.
Die Auseinandersetzung mit der Gestaltung „zeitgemäßer“ und „zielgruppengerechter“ Inhalte und Angebote und die damit verbundenen Fragen „Was kann die Mädchenarbeit heute bieten?“ bzw. „Welchen Herausforderungen muss sich die Mädchenarbeit stellen?“ sind zentrale Themen des Workshops.
Die vielfältigen und oft widersprüchlichen Anforderungen an Mädchen und insbesondere junge Migrantinnen und die ständig im Wandel begriffenen Lebenswelten jugendlicher Mädchen erfordern eine Schärfung des Blickes für die Lebensrealitäten der jungen Frauen. „Wo stehen die Mädchen heute?“ „Welchen Mädchenbildern begegnen wir heute?“ „Welche Anforderungen lassen sich daraus für die Mädchenarbeit ableiten?“
In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach der Diskrepanz zwischen den Anliegen der Mädchenarbeit und der Selbstdefiniton der Mädchen. „Was bedeuten feministische Positionen für Jugendarbeiterinnen bzw. für die Mädchen selbst?“ „Welche Haltung und Sprache verbindet bzw. trennt sie?“ Im Rahmen des Workshops sollen Möglichkeiten zum Umgang mit den Herausforderungen und Widersprüchen in der feministisch orientierten Mädchenarbeit erarbeitet werden. Ein weiterer Aspekt ist die gesellschaftliche Bedeutung feministischer Mädchenarbeit. Auch die Frage nach der Notwendigkeit von Mädchenräumen zur Vervielfältigung von Mädchenbildern und -kulturen ist damit eng verknüpft.
Zur Person: Mag. Gudrun Rothschedl
Studium der Soziologie (Johannes Kepler Universität Linz, Humboldt-Universität zu Berlin)
Aufbaulehrgang Jugendarbeit (wienXtra Institut für Freizeitpädagogik Wien)
Lehrgang Mainstreaming Gender und Diversity in modernen Organisationen Anwendung und strukturelle Verankerung im Berufsalltag
ImKontext Institut für Organisationsberatung, Gesellschaftsforschung, Supervision und Coaching
Teamleitung *peppa – Interkulturelles Mädchenzentrum der Caritas Wien
Schwerpunkte: Feministische Mädchenarbeit, Genderpädagogik, Genderstudies, Feministische Theorie, Diversität, Migration
Mag. Tanja Eckhardt
Studium Psychologie (Universität Wien)
Grundkurs Jugendarbeit (wienXtra Institut für Freizeitpädagogik Wien)
Ausbildung Motopädagogik im Kindesalter (Verein Motopädagogik Wien)
Online Beratung Lehrgang (wienXtra Institut für Freizeitpädagogik Wien)
Betreuerin *peppa – Interkulturelles Mädchenzentrum der Caritas Wien
Schwerpunkte: Feministische Mädchenarbeit, Freizeitpädagogik, Psychosoziale Beratung, Vernetzungs- und Kooperationsarbeit
Workshop IV: Zwischen „Genderwahnsinn“ und weiblicher Freiheit: Gender-Arbeit an Schulen – Hilde Grammel (FS 12 und Plattform 20000frauen)
Inhalt: An den Wiener Humanberuflichen Schulen wurde von 2006-2013 Gender Mainstreaming als Top-Down-Prozess implementiert. Der Workshop befasst sich mit der inzwischen wieder gestoppten Umsetzung dieses Themas vor Ort und bettet diese Arbeit in einen aktuellen gesellschaftspolitischen Kontext zwischen politischen Gender-Diskursen rechter und konservativer Kreise einerseits und der feministischen Kritik am Gender Mainstreaming andererseits ein.
Zielgruppen: PädagogInnen, an feministischer und Frauenpolitik Interessierte
Zur Person: Mag. Hilde Grammel
Studium der Anglistik/Amerikanistik und Geschichte an der Universität Wien, seit fast 3 Jahrzehnten als Lehrerin berufstätig, Gender- und Diversity-Beauftragte ihrer Schule.
Politische Aktivistin in zahlreichen feministischen und linken Zusammenhängen, u.a. von 1993-2008 in der Redaktion von [sic!], Forum für feministische GangArten, Mitarbeit in Frauencafé und Frauenzentrum Wien, Mitbegründerin der Plattform 20000 Frauen und Mitherausgeberin von 100 Jahre Frauenfragen. Bewegung – Reflexion – Vision (Promedia, Wien 2012) und der aep-informationen 01/2014 zu Prostitution oder Sexarbeit. Realitäten, Rechte, Richtungen. Aktivistin von EL-Fem, dem feministischen Netzwerk der Europäischen Linksparteien.
Alleinerziehende Mutter einer inzwischen erwachsenen Tochter.
Workshop V: Feministische Bildung verliert den Internetanschluss. Gründe und Aussichten – Maria Zimmermann/Karin Kuchler (Genderraum)
Inhalt: Wir möchten zu einem niederschwelligen Austausch darüber einladen, was feministische Bildung im Internetzeitalter bedeuten kann. Gemeinsam wollen wir auch erarbeiten was feministische Orte im Internet können sollen und wollen. Teilnehmerinnen* jeden Kenntnisstandes sind herzlich willkommen, benötigte Grundinformationen stellen wir sehr gerne zur Verfügung.
Maria Zimmermann: Politikwissenschaftsstudentin, Sachbearbeiterin im Referat für Menschenrechte und Gesellschaftspoltik der Bundesvertretung der Österreichischen HochschülerInnenschaft, Mitgründerin vom kritischen, journalistischen und medienaktivistischen Kollektiv prozess.report & Koordinatorin im Verein Genderraum
Schwerpunkte: (Netz)Feminsimus, Netzpolitik, Datensicherheit, (Online)-Aktivismus
Organisation: Genderraum
Karin Kuchler: Studium der Philosophie, Bibliotheks- und Informationswissenschaft in Triest, Wien und Honolulu, dort auch Assistenzbibliothekarin im wissenschaftlichen Journaldienst. Wissenschaftliche Mitarbeiterin unter anderem am Institut für Höhere Studien, politische Erwachsenenbildnerin, als solche durch ÖH/bm:wf im Unabhängigen Tutoriumsprojekt zertifiziert. Gegenwärtig OeAD-Lektorin an der Alexandru Ion Cuza Universität, Iași. Organisation: Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit
Workshop VI: Frauenbildung als Praxis der Beziehung. Vermittlung zwischen Autorität und Freiheit – Birge Krondorfer (Frauenhetz – Feministische Bildung, Kultur und Politik)
Inhalt: In unseren sogenannten postautoritären Gesellschaften wird ‚Autorität’ zumeist mit Herrschaft gleichgestellt und damit die Vorstellung von Bedürfnissen nach Orientierung, Geborgenheit und Stabilität abgewiesen. (Was dann in Angeboten von ideologischen Manipulierern sich doch hinter den Kulissen krude einen Weg bahnt.) Auch kann bloße Abwehr von Autorität Tyrannei durch Majoritäten produzieren, inklusive eines damit einhergehenden Konformismus.
Wird ‚Autorität’ nicht verstanden als Durchsetzung eines ‚autoritären Charakters’, sondern als ein ethisches Konzept, so wäre die Reanimierung eines bewussten Autoritätsbegriffs dort für pädagogisches Handeln relevant, wo Bildung als Produkt abgelehnt und ihr Prozesscharakter zur Entwicklung von Selbstbestimmung und Kritik an frauenschädlichen Verhältnissen im Vordergrund steht.
Bei einer Bildung von/für/durch Frauen, die im- oder explizit männlich dominierte Systeme hinterfragt, kommt den Beziehungen zwischen Frauen eine eigene Bedeutung zu: erst durch die Anerkennung gegenseitiger Abhängigkeiten wird die Bildung eigenständiger Denk- und Handlungsweisen ermöglicht. Wird Bildung nicht nur als Vermittlung von Wissen, sondern auch als Beziehungsgebilde verstanden, so bedeutet ‚weibliche’ Autorität ein Sich-zur- Verfügung stellen durch die Position des Unterschieds: ein Lehr- und Lernverhältnis, das abstrakte Unabhängigkeitsfantasien hinterfragt und damit konkrete Freiheit eröffnet. ‚Aufgabe der Autorität ist es immer gewesen, Freiheit zu begrenzen und gerade dadurch zu sichern’ (Hannah Arendt). Diesen Paradoxien möchte sich die Denkwerkstatt annähern.
Zur Person: Mag. Dr. Birge Krondorfer
Politische Philosophin und feministisch Tätige. Universitätslektorin und Autorin. Moderatorin, Trainerin, Supervisorin, Mediatorin. Ehrenamtlich arbeitend u.a. in der Bildungsstätte Frauenhetz, der Plattform 20000frauen, Verband feministischer Wissenschafterinnen, der Arge Demokratie braucht Bildung. Temporäre Redakteurin und Herausgeberin. Letzte Co.Herausgaben: Frauen und Politik. Nachrichten aus Demokratien, Wien 2008; Frauen-Fragen. 100 Jahre Bewegung, Reflexion, Vision, Wien 2012; Prekarität und Freiheit? Feministische Wissenschaft, Kulturkritik und Selbstorganisation, Münster 2013; Gerburg Treusch-Dieter Ausgewählte Schriften, Wien/Berlin 2014.
Workshop VII: Kritische Bildungsarbeit mit Migrantinnen – Selma Mujić (LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen)
Inhalt: LEFÖ, als feministische, politische Erwachsenenbildungseinrichtung, ist um kritische Ansätze in der Bildungsarbeit mit Migrantinnen bemüht (www.lefoe.at). Diese Grundhaltung war Ausgangspunkt des Projektes mehr.sprache_dazmaterial, das hier vorgestellt werden soll (http://mehrsprachen.wordpress.com/daz-materialien/).
Inhalte, Themen, Methoden, Materialien und die Sprache selbst, als ein Wissens- und Ordnungssystem, sind ideologisch und nie neutral. Deshalb gilt es, die Texte und Inhalte um Aspekte des Politischen zu erweitern und aus einer postkolonialen, intersektionalen, rassismuskritischen und feministischen Perspektive neu zu betrachten. Dabei rücken die strukturellen Rahmenbedingungen, die individuelle Handlungsmöglichkeiten mitbestimmen, ins Blickfeld der Auseinandersetzung. Im Unterricht soll der strukturelle Herrschaftszusammenhang eingeblendet und Mechanismen der Ausgrenzung und Diskriminierung, die Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe sowie zu Bildung und Arbeitsmarkt erschweren, erkannt, benannt sowie kritisch reflektiert werden. Ein Feld, in welchem die hegemoniale Sprache (Deutsch) vermittelt wird, kann nicht getrennt von Migrations-/„Integrationspolitik“ und vom bildungspolitischen Kontext betrachtet werden. Im Sinne eines hegemoniekritischen Anspruchs in der Erwachsenenbildungsarbeit gilt es, eine Auseinandersetzung mit macht- und wissenskritischen Fragen bezogen auf die Inhalte, Methoden, Materialien und das pädagogische Herangehen zu fördern. Das verlangt nach kritischer Aneignung, Intervention und Um-/Neugestaltung. Ins Zentrum eines wissenskritischen Zugangs rücken u.a. folgende Fragen: Welches Wissen wird (dominanz-) gesellschaftlich anerkannt und welches nicht? Wer definiert Wissen? Wer hat Zugang zu welchem Wissen? Welches hegemoniale Wissen wird über bestimmte Inhalte/Sprachen/Methoden/Materialien reproduziert? Was will ein DaZ-Kurs vermitteln? Welche Inhalte finden Platz? Welche Annahmen über «die Kursteilnehmerinnen» bestehen? Werden Teilnehmerinnen defizitär in ihrem Wissen wahrgenommen? Durch Zuschreibungen und Stereotypisierungen werden Bilder über „die Anderen“ produziert und bestehende Bilder gefestigt; damit ihre vermeintliche „Andersartigkeit“ erst konstruiert. Unter Berücksichtigung der hierarchischen pädagogischen Verhältnisse in Lernprozessen zwischen Lernenden und Lehrenden plädieren wir für eine Pädagogik, die die zugeschriebenen Rollen reflektiert, die dichotomen Kategorien von wissend/unwissend in Frage stellt und nicht nur ein bestimmtes Wissen als Wissen erscheinen lässt.
Nach einem kurzen theoretischen Input und der Vorstellung des Projektes werden die Workshop-Teilnehmerinnen eingeladen, sich daran zu probieren, die Theorie mit der Praxis zu verknüpfen – Material zu analysieren, zu „kritisieren“ und umzuschreiben, neue Kontexte einzubauen und zu intervenieren. An das normalisierte (Lehrbuch-)Sprechen soll das kontextabhängige Sprechen, die Sprache des Aufbegehrens, Widersprechens, Ausverhandelns, Konfliktes, der Kritik, Verteidigung, Abweichung anknüpfen.
Zur Person: Mag. Selma Muji
Kursleiterin bei LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen
Interessensschwerpunkte: Basisbildung; Mehrsprachigkeit; Sprachbiographisches Arbeiten; kritische Bildungsarbeit; pädagogische Verhältnisse; Theater der Unterdrückten; Bildungspolitische Rahmenbedingungen; strukturelle Benachteiligungen in Bezug auf Bildungsarbeit mit Migrantinnen …
Kultur- und Sozialanthropologin
Themenschwerpunkte: Migration, Diaspora, Transnationalismus; Macht, Gewalt, Krieg, Peace Studies; Ausgrenzungsmechanismen; Gender; Afrikanische Geschichtswissenschaft; Rassismus, Nationalismus, Islamophobie; Erinnerungsarbeit/„-kulturen“ …
Workshop VIII: Die fördernden und hemmenden Faktoren in der Emanzipation von muslimischen Migrantinnen – Zeynep Elibol (Islamische Fachschule für soziale Bildung)
Inhalt: Musliminnen stehen unter Generalverdacht unterdrückt zu sein. Die Emanzipation,die Chancengleichheit und Gleichbehandlung sind für sie genauso wichtig wie für andere Frauen auch. Aber müssen Musliminnen mehr dafür kämpfen als andere Frauen? In diesem Workshop soll Raum geboten werden die hemmenden und fördernden Faktoren in der Arbeit mit muslimischen Frauen in Bereich Schule, am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft zu reflektieren, Synergien für neue Ansätze und neue Konzepte zu schaffen. Dabei werden an Stereotypen und konkreten Fallbeispielen gearbeitet.
Zur Person: Zeynep Elibol studierte Physik, Pädagogik und Politikwissenschaften in der Türkei und in Wien. Ihre Diplomarbeit beschäftigte sich mit den sozialen und Bildungsproblemen türkischer Mädchen und Frauen in Österreich. Seit 1988 arbeitet sie als Lehrerin, seit 2002 leitet sie die „Islamischen Fachschule für Soziale Bildung“ in Wien, eine dreijährige Ausbildung für Sozialberufe. Sie ist Dozentin für Sonderpädagogik an der IRPA Wien und Universität Salzburg. Im Jahr 2008 wurde sie gemeinsam mit der in Amerika lebenden jüdischen Schriftstellerin Ruth Klüger mit dem „Frauenpreis der Stadt Wien“ ausgezeichnet. Begründet wurde diese Auszeichnung mit ihrem Einsatz zur Stärkung muslimischer Mädchen in Österreich und ihrer interkulturellen und interreligiösen Verständigungsarbeit.
Workshop IX: Einblicke in die Praxis feministischer Erwachsenenbildung für Frauen mit Lernschwierigkeiten – Susanne Bali/Esther Weinberger (Ninlil – Empowerment und Beratung für Frauen mit Behinderung)
Inhalt: Der Verein NINLIL bietet seit seiner Gründung 1996 Empowermentseminare für Frauen mit Lernschwierigkeiten an. Im Zentrum stehen die Frauen mit ihren Stärken und Bedürfnissen. Frauen tauschen sich innerhalb der Frauen-Gruppe aus und stützen sich untereinander. In diesem Workshop wollen wir die Empowermentseminare vorstellen und auch darauf eingehen, was es braucht, um alle Frauen inklusiv an feministischen Erwachsenenbildungsangeboten teilhaben zu lassen.
Zur Person:
Susi Bali ist Psychologin und feministische Selbstverteidigungstrainerin. Sie leitet seit 2000 Empowermentseminare bei Ninlil und ist dort auch im erweiterten Vorstand. Im Selbstvertretungszentrum für Menschen mit Lernschwierigkeiten im WUK arbeitet sie als Unterstützerin.
Esther Weinberger: Behindertenfachbetreuerin, Mediatorin, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Verein Ninlil, Leiterin von Empowermentseminaren
Barbara Blaha in „Die Furche“, 4.9.2014
Die Farce rund um Nachbesetzung des Nationalsratsmandats von Barbara Prammer zeichnet ein Sittenbild der Sozialdemokratie und zeigt, wie es um die Partei frauen- und demokratiepolitisch bestellt ist. Beides müsste die Basis alarmieren. Wenn – durchaus auch von Frauen – zu hören ist, Feminismus sei unnötig, weil doch die Gleichstellung schon längst erreicht, empfiehlt sich der Verweis auf den Umstand, dass die Hälfte der Bevölkerung in leitenden Positionen der Politik immer noch völlig unterrepräsentiert ist. Hier versagen nicht zuletzt jene Strukturen, die sich Gleichberechtigung auf die Fahnen schreiben.
Denn ob und in welchen Ausmaß Frauen am politischen Geschehen beteiligt werden, liegt zuvorderst an den Parteien. Sie bestimmen nicht nur, wer überhaupt zur Wahl steht, sondern bestimmen über den Erfolg der Nominierten, indem sie diesen etwa „sichere“ Listenplätze zuweisen. Etwa in der Hälfte aller Länder der Welt existieren Quotenregelungen, um den Anteil von Frauen in den nationalen Parlamenten zu steigern. Mehrheitlich handelt es sich dabei um parteiinterne Quoten, in vielen Fällen aber um gesetzliche Regelungen wie etwa in Belgien, Frankreich, Portugal oder Slowenien. Wo der Staat sich für unzuständig erklärt, sind die Parteien am Zug. Die schreiben statutarisch fest, wie die Zuweisung von Mandaten zu erfolgen hat.
Das ist auch innerhalb der SPÖ geschehen: Seit 1985 gilt – Johanna Dohnal sei Dank – eine Quotenregelung. Eben weil die österreichische Wahlordnung einen derartigen Automatismus nicht vorsieht, sieht sie die SPÖ selbst vor und garantiert damit ihren Wählerinnen angemessene Vertretung von und durch Frauen. 2010 wurde die Quote im Parteistatut nochmals nachjustiert und hielt fortan fest, dass bei der Nachbesetzung eines Mandats die Quote zu beachten sei. Bundesfrauenvorsitzende Heinisch-Hosek feierte den Beschluss etwas überschwänglich aber durchaus nicht unberechtigt als „historischen Tag für die Sozialdemokratie.“ Heute hört sich das freilich ganz anders an: Die von ihr selbst durchgesetzte Quotenregelung sei nicht mehr als „ein zahnloser Tiger“. Allein: Die Regelung selbst schreibt klar fest, wie Nachbesetzungen zu passieren haben, nur braucht es eine Frauenorganisation die sich zu ihr bekennt und für sie kämpft, statt im Parteivorstand dienstbeflissen einen (und keineswegs den ersten) Beschluss mitzutragen, der der selbstverordneten Quote zuwiderläuft.
Das ist die eine Lehre aus der Causa Ablinger: Die besten Regelungen sind das Papier nicht wert auf dem sie geschrieben stehen, wenn Frauen aus Rücksicht auf die Parteiräson anderen Frauen die Solidarität aufkündigen. Auf den Beistand der Männer brauchen diese – auch das wurde deutlich – jedenfalls nicht zu hoffen. Johanna Dohnal sagte einmal, dass eine Frauenbewegung, die nicht lästig sei, über keinerlei Existenzberechtigung verfüge. Dieses Urteil kann mittlerweile wohl auch für die zahnlose Bundesfrauenorganisation der SP unterschrieben werden. Vom Standpunkt der Frauen ist die Causa Ablinger also in mehrfacher Hinsicht ein Skandal. Die Schmierenkomödie die hier zur Aufführung gelangte, sorgt zu Recht für Ärger. Sie illustriert einmal mehr, dass die SPÖ es mit dem, was sie sonst gerne mit erhobenem Zeigefinger predigt in der Praxis selbst nicht so ernst nimmt. Das ist für jede Bewegung mit einem moralischen Anspruch unweigerlich mit einem schweren Glaubwürdigkeitsverlust verbunden. Was bei alldem aber leicht außer Sicht zu geraten droht: Die Vorgangsweise des SP-Parteivorstandes wirft ein Schlaglicht auf den Zustand der innerparteilichen Konflikt- und Demokratiekultur.
Und dabei kann einem erst recht gruseln. Denn Sonja Ablinger wurde nicht verhindert, weil sie eine Frau ist. Ablingers Wiederbestellung als Nationalrätin wurde torpediert, weil sie sich in der Vergangenheit mehrmals für eine inhaltliche Neuausrichtung der Sozialdemokratie stark gemacht hat – und sich damit auch gegen die Linie der Parteispitze stellte. Auf der Website der oberösterreichischen Landespartei liest man in herzerfrischender Offenheit dann auch: „Offenbar geht es nicht „nur“ um die Einhaltung einer Quotenregelung und die Förderung von Frauen, sondern vielmehr um den Umgang der Partei mit innerparteilichen Kritikerinnen und Kritikern.“ Es ist dieser „Umgang der Partei“ mit kritischen Stimmen der die Basis alarmieren sollte: Wer sich innerhalb der SP für eine Orientierung nach links ausspricht, sich den Grundsätzen und Werten der Sozialdemokratie verpflichtet fühlt und die Führungsriege weniger an Worten als an ihren Taten misst, wird bei nächster Gelegenheit entfernt – und draußen gehalten – koste es, was es wolle.
In seltener Einigkeit ziehen nun sämtliche Jugendorganisationen gemeinsam mit kritischen Teilen der SP wie der Wiener Sektion 8 vor das parteiinternes Schiedsgericht. Doch wie das statutarisch verbriefte Recht der Frauen auf Repräsentanz, verkommt die innerparteiliche Demokratie zur Farce, wenn gilt: wo kein Gericht, da kein Rechtsanspruch. Zuständig für die Einsetzung des Schiedsgerichts ist der Bundesvorstand der SP. Dass eben jener Bundesvorstand, der sich in der Vorwoche noch lässig über die eigenen Statuten hinwegsetzte, sich nun eines besseren besinnt und an demokratiepolitische Spielregeln hält, darf bezweifelt werden.
Kommentar zur Nachbesetzung des Nationalratsmandats von Barbara Blaha, erschienen am 4.9.2014 in der Zeitschrift „Die Furche“
Bildergalerie „Land der Söhne“, 2.9.2014
Performance „Land der Söhne“ von den Quotenfrauen, Maren Rahmann mit dem „Quotenlied und „Die Kümmerinnen“ mit Auszügen aus „Leuchtkraftformel“ von Katharina Tiwald
alle Fotos: Bettina Frenzel
(Honorarfreier Abdruck in Zusammenhang mit Berichterstattung über dieses Ereignis erlaubt. ©Bettina Frenzel)
Die Wächterin schlägt Alarm – 1.9.2014
ulrike truger
DIE WÄCHTERIN SCHLÄGT ALARM !!!
QUOTENALARM !!!
die missachtung der frauenquote im parlament ist demokratiepolitisch alarmierend und zeichen eines gesellschaftlichen rückschritts , den wir nicht hinnehmen wollen.
die quotenmissachtung ist nicht isoliert zu sehen und nicht nur eine angelegenheit der sozialdemokratischen frauen : sie ist ausdruck eines autoritärer werdenden führungsstils, einer sich verselbständigenden machtpolitik, die unbequemen diskussionen aus dem weg geht und kritikerinnen und kritiker ausschließt .
frauen zuerst.
QUOTENALARM !!!
die WÄCHTERIN als symbol der wachsamkeit gegenüber gesellschaftlichen veränderungen SCHLÄGT ALARM !!!!
WIR SCHLAGEN ALARM !!!!
1.september 2014
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