26. Oktober 2022, 13:30 vor dem Burgtheater

FEMINISTISCHER AUFRUF ZU FRIEDEN, NEUTRALITÄT UND GEWALTFREIHEIT

26. OKTOBER 2022
Treffpunkt um 13:30 BURGTHEATER


Flyer zum Downloaden: Frieden machen – 20221026

Wie wird Frieden gemacht?

In der medialen Öffentlichkeit hat diese Frage angesichts der gefährlichen militärischen Eskalation in Europa wenig Aufmerksamkeit. Im Mittelpunkt stehen vielmehr die Fragen, wie der Krieg mit militärischen Mitteln weitergeführt wird und welche weiteren Sanktionen beschlossen werden könnten. Maßnahmen, deren Wirksamkeit sehr umstritten ist und uns alle belasten: beängstigende Preisanstiege bei Energie und Lebensmitteln, zögerliche, stolpernde Maßnahmen der Regierung zur Entlastung der Bevölkerung in dieser Teuerungswelle. Nachhaltige Schritte, z.B. die Sicherung der Energiegrundversorgung durch Abkoppelung von profitorientierten Konzernen, werden nicht bedacht.
Gleichzeitig werden enorme Hochrüstungsaufwendungen in den NATO-Ländern, aber auch im neutralen Österreich vorgenommen. Über die nächsten vier Jahre soll das Verteidigungsbudget um 5,3 Milliarden erhöht werden. Geld, das in der Aufwertung der Pflege, in der Elementarpädagogik und im Bildungsbereich dringend notwendig wäre.

„Krieg ist das Gegenteil von Leben – Frieden ist Leben“

„Frieden ist das, was wir als sehr kleine Kinder zum Überleben brauchen. Warm, weich, trocken und so geborgen. Das ist der Frieden, den das Aufwachsen braucht. Das ist der Frieden, den jede Person erlebt haben sollte. Das ist ein vorhandenes Modell des Friedens. Aber. In der Abwertung des Kosmos der Pflege und der darin tätigen Personen. Also in der Abwertung der Frauen und der Pflege- und Lehrberufe. In dieser Abwertung wird diese grundlegende Lebensform sprachlos gehalten. Und in Abhängigkeit“, schreibt Marlene Streeruwitz in ihrem „Handbuch gegen den Krieg“.

Wir brauchen Solidarität für unser Menschsein:

• Mit allen, die von den Auswirkungen kriegerischer Auseinandersetzungen betroffen sind!
• Mit allen KriegsdienstverweigerInnen!
• Mit allen Geflüchteten, egal welcher Nationalität – mit und ohne Pass!
• Mit allen, die von Gewalt betroffen sind!
• Mit allen, denen immer weniger zum Leben bleibt, weil die Profitgier einiger weniger unersättlich bleibt!
Der Kapitalismus braucht nicht nur den Krieg, um neue Absatzmärkte zu schaffen. Die NATO dient den Interessen der Rüstungsindustrie! Der Kapitalismus braucht auch die geschlechterhierarchische Arbeitsteilung, die durch das Patriarchat produziert wird und Gewaltverhältnisse schafft. So können die Kosten der Pandemie auf die Frauen abgeladen werden, während das Gesundheitssystem privatisiert und nach der Logik des Profits organisiert wird und die Pharmakonzerne mit ihren Patenten Milliarden in die Hände weniger scheffeln.
„Wir werden unsere Leben ernster nehmen müssen darin, in welchen Zusammenhängen und mit welchen Folgen wir in der Welt sind. Das Recht auf Frieden gilt weltweit. Das Recht auf Frieden durchzusetzen, bedeutet gleichzeitig, die Erhaltung der Welt demokratisch mitzudenken. Frieden für alle hieße alle Ressourcen für alle. Frieden ist ein anderes Wort für Gerechtigkeit.“ (aus dem „Handbuch gegen den Krieg“)
Wir brauchen die weltweite Zusammenarbeit von Frauen für Gerechtigkeit und das Überleben künftiger Generationen. Frieden wird gemacht durch Verständigung sowie Unterstützung aller Friedenskräfte und nicht durch Aufrüstung. Frieden heißt Brücken bauen. Das erwarten wir von einer aktiven Neutralitätspolitik.

Flyer zum Downloaden: Frieden machen – 20221026