Eilaktion Freilassung der Menschenrechtsaktivistin Soni Sori

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TERRE DES FEMMES setzt sich ein für die sofortige Freilassung von Soni Sori, einer Lehrerin und Ureinwohneraktivistin im indischen Bundesstaat Chhattisgarh.

Bereits im Oktober 2011 wurde sie von der Polizei festgenommen unter dem Vorwurf der Zusammenarbeit mit den als terroristische Gruppierung eingestuften Naxaliten. Während ihrer Haft und der Verhöre wurde sie von Polizisten gefoltert und erfuhr sexuelle Gewalt. Seit Monaten wartet sie in Haft auf ihren Prozess.
Warum wurde Soni Sori verhaftet?

Soni Sori zählt zur Gruppe der indischen UreinwohnerInnen (Adivasi). Seit vielen Jahren setzt sie sich für die Rechte der Adivasi ein und kämpft im Besonderen für die Umsetzung von Mindestlöhnen in den Betrieben der Region und gegen Landraub durch Großkonzerne. Die Polizei und die staatlichen Sicherheitskräfte sehen in Adivasi-AktivistInnen wie Soni Sori oft eine Bedrohung und Infragestellung ihrer Macht und bedienen sich daher häufig politisch motivierter Anschuldigungen. So wurde Soni Soris Name von den Behörden wiederholt in Zusammenhang mit terroristischen Angriffen der Naxaliten genannt. Am 04. Oktober 2011 wurde sie schließlich festgenommen unter dem Vorwurf an einer Schutzgeldübergabe eines Rohstoffkonzern-Mitarbeiters an die Naxaliten beteiligt gewesen zu sein. Als Grundlage für die Verhaftung dienten die Sondergesetze „Unlawful Activities Prevention Act“ und „Chhattisgarh Special Public Security Act“.

Im Gefängnis wurde Soni Sori unter der Aufsicht des Polizei-Offiziers Ankit Garg in der Nacht vom 8. auf den 9. Oktober bis zur Bewusstlosigkeit gefoltert. Aufgrund ihrer schweren Verletzungen war Soni Sori am Tag ihrer Anhörung nicht in der Lage vor Gericht zu erscheinen. Trotzdem blieben die lokalen Richter und Behörden tatenlos. Erst nach einer Petition an das Oberste Gericht in Delhi ordnete dieses eine unabhängige medizinische Untersuchung in einer Klinik in Kolkatta an. Die Ärzte bestätigten dort die Folterungsanschuldigungen.

Nach weiteren sechs Monaten Haft in Chhattisgarh erreichte Soni Sori durch zahlreiche Protest-Briefe ans Oberste Gericht in Delhi, dass sie im All India Institute of Medical Sciences Delhi behandelt wird. Laut Nachforschungen der indischen Frauenrechtsgruppe Saheli bestätigte das Gefängnispersonal, dass Soni Sori am 9. Mai mit dem Flugzeug nach Delhi verbracht wurde und ein Tag später im Krankenhaus angekommen sei.

Unterstützen Sie die Forderungen von TERRE DES FEMMES mit Ihrer Unterschrift

Wir fordern in einem Protestbrief an Frau Sujatha Singh (Botschafterin Indiens in Berlin), Herr Manmohan Singh (Premierminister Indiens), Herr Shekar Dutt (Gouverneur des Bundesstaates Chhattisgarh), Herr Konakuppakatil Gopinatha Balakrishnan (Vorsitzender der Menschenrechtskommission in Indien)

Eine unabhängige Untersuchung der Folteranschuldigungen. Die Verantwortlichen müssen gerichtlich verurteilt und gerecht bestraft werden.
Soni Sori in einer Umgebung unterzubringen in der sie weiterhin vor Folter geschützt ist und in der die adäquate medizinische Versorgung sichergestellt ist.
Soni Sori muss freigelassen und alle politisch motivierten Anschuldigungen müssen sofort fallengelassen werden.
Eine Untersuchungskommission einzusetzen, welche die Lage von Frauen in Polizeihaft untersucht, denn Soni Soris Schicksal ist kein Einzelfall!
Notstandsgesetze, welche die Bürgerechte weitgehend einschränken, abzuschaffen!

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