derPlan: „Can we fix it?“ von Elke Krasny
Nº 22 Oktober 2011
Das zentrale Problem dieses Textes ist, dass er im Jahr 2011 immer noch, oder schon wieder, geschrieben werden muss. Dieses Problem wirft uns alle dorthin zurück, wo wir uns mit ungelösten Ungerechtigkeiten auseinandersetzen müssen. Längst schon sollte so ein Text unzeitgemäß sein, sich selbst überholt haben, vollständig antiquiert sein. Doch, leider, das Gegenteil ist der Fall. In ihrer Studienzeit in den identitätspolitisch aufgeregten, verhandlungsfreudig aufgeladenen und ebenso gesellschafts-wie geschlechterbewegten 1980er Jahren vermutete die Autorin dieses Textes, dass die Forderungen nach Geschlechtergerechtigkeit in Repräsentation, in Anerkennung
für geleistete Arbeit, in Arbeitsteilung und in Karriereverläufen bald gelöst sein würden. Die Autorin war sich sicher, dass die Forderungen obsolet werden müssten. Dann vermutete sie, dass diese Fragen sich auflösen wurden. Dann hoffte sie, dass die Fragen sich auflösen würden. Sie vermutete, dass die Fragen sich in Luft auflösen würden. Dann hoffte sie, dass die Fragen sich in
Luft auflösen würden. Im Jahr 2011 ist die Autorin noch immer eines anderen belehrt. Sie gelangte zur Einsicht, dass die Arbeit
an diesen Veränderungen eine langwierige, eine unabschließbare ist, dass die Schritte des Erreichten nie ein Grund zum Ausruhen
sind, dass sich immer neue Fragen durch immer neue Ungerechtigkeiten stellen. …Mehr…