dieStandard : „Wie wäre es mal mit Arbeit ohne Leistung?“
Artikel vom 09. Oktober 2011
Visionen zum Thema Arbeit und Frauen standen bei einer Frauenenquete im Zentrum – Die Frauenministerin horchte unter anderem den Ideen der Marxistin Frigga Haug
Der Ansturm auf die Frauenenquete „Arbeit.Neu.Denken“ war groß, die Räumlichkeiten des Schlosses Laudon in Wien mehr als nur voll. Die Plattform „20000frauen“ und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek luden vergangenen Freitag zu Expertinnen-Vorträgen, Workshops, Performances und Diskussionen.
Mit der seit Herbst 2010 bestehen Zusammenarbeit zwischen Gabriele Heinisch-Hosek und den Aktivistinnen von „20000 frauen“ demonstriert die Frauenministerin mehr Offenheit gegenüber feministischen Konzepten, die sich schon auch mal über einfache integrationistische Rezepte, also die Einbindung von Frauen in die herrschenden Verhältnisse, hinaus trauen. Mit einer kontinuierlichen Zusammenarbeit zwischen einer Frauenministerin und aktiven Feministinnen möchte Heinisch-Hosek an eine Tradition von Frauenenqueten anschließen, die Johanna Dohnal pflegte und auf die die FrauenministerInnen vor Heinisch-Hosek gänzlich verzichteten. Die Wiederaufnahme von Frauenenqueten war schon seit den ersten Annährungen (dieStandard.at berichtete) zwischen interessierten Frauen und einer nicht minder interessierten Ministerin im Gespräch.
Zu dieser nun umgesetzten Frauenenquete fand sich eine bemerkenswerte Mischung ein – die meisten zwar frauenpolitisch oder frauenbewegt beschäftigt, manche unbezahlt, manche sehr gut, andere hingegen sehr schlecht bezahlt.