Angriff auf Budapest Pride Teilnehmer_innen war lange geplant!
Stellungnahme zum rechtsextremen Angriff auf die LGBTIQ Aktivist_innen aus Wien
Der am 18. 6. auf der Gay and Lesbian Pride in Budapest stattgefundene Angriff war nach weiteren Erkenntnissen eine gut geplante und vorbereitete Aktion. Involviert waren offensichtlich Mitglieder der rechtsextremen Organisation „64 Burgkomitate Jugendbewegung“ (HVIM), die die Gegendemonstration bei Oktogon organisiert und angemeldet hat, sowie der Abgeordnete der rechtsextremen ungarischen Partei Jobbik, Gyula Györyg Zagyva, und die Jobbik-Anwältin Andrea Borbély. Die rechtsextremen Demonstrant_innen hatten sich bereits während der Parade gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert und versucht, die Parade mit homophoben und antisemitischen Sprechchören zu stören.
Der Angriff nach der Veranstaltung traf nur zufällig die Pride Teilnehmer_innen aus Wien, die dabei waren, die bisher gut verlaufende und von der Polizei beschützte Parade zu verlassen. “Dass es ausgerechnet die Teilnehmer_innen aus Wien traf, war reiner Zufall!” meint Rosa Stern, Presssprecherin des Bündnisses radicalqueer, das den Bus aus Wien organisiert hat, “es hätte jeden treffen können und es war leider nicht der einzige Angriff, der nach Ende der Parade von statten ging.”
Neben einem Angriff mit einem Reizspray, der von zwei Frauen durchgeführt wurde, kam es zu verbalen und gestischen Bedrohungen, wie nonverbalen Morddrohungen und Hitlergrüssen durch Mitglieder von „64 Burgkomitate“. Trotz der vorangegangenen Angriffe stilisierten sich die Rechtsextremen als Opfer und die Polizei behandelte die Gruppe aus Wien, offenbar aufgrund einer Intervention des Jobbik Abgeordneten, forthin als Verdächtige. Diese Umkehrung von Schuld setzt Jobbik als juristische Strategie systematisch um.
Die österreichischen LGBTIQ-Aktivist_innen fordern die sofortige Einstellung der Ermittlungen gegen die zwei Beschuldigten. “Unsere Solidarität gilt weiterhin den LGBTIQ-Aktivist_innen in Ungarn, die mit derartigen Übergriffen im Alltag vermehrt konfrontiert sind!” hält Rosa Stern in ihrem abschließendem Statement fest.
Quelle: radicalqueer