Ö1 Morgenjournal vom 10.07.2011: Beschäftigung von Pflegerinnen mit Migrationshintergrund in Österreich
Balder Martin (ORF): Nach Österreich und zum Dauerthema Pflege: die 24-Stundenbetreuung, die vor gut vier Jahren geschaffen wurde um Betreuungskräfte aus der Illegalität zu holen, scheint sich zu bewähren. Seit es diese neue Beschäftigungsform gibt steigt die Zahl der Legalisierungen stetig an. Andreas Jölli informiert:
Jölli Andreas (ORF): Immer mehr Betreuerinnen von pflegebedürftigen Personen melden sich an, vor allem als selbstständige Betreuungskräfte. Mittlerweile gibt es schon fast 37000 Gewerbeberechtigungen, heißt es von der Wirtschaftskammer, das sind um ein Drittel oder knapp 10000 mehr als vor einem Jahr. Diese Betreuungskräfte kommen vor allem aus den östlichen EU-Nachbarstaaten. Von den knapp 37000 sind derzeit allerdings nur etwa 30000 aktiv tätig, die anderen haben ihr Gewerbe ruhend gestellt, etwa weil sie wieder in ihrem Heimatland sind und sich Abgaben ersparen. Zusätzlich zum Selbstständigenmodell gibt es noch die Möglichkeit als unselbstständige Betreuerin von pflegebedürftigen Personen angemeldet zu werden. Das wird aber vergleichsweise wenig angenommen. Seit Einführung dieser Beschäftigungsform sind es nicht einmal 550 Personen und das, obwohl beim Sozialamt um eine Förderung für die Betreuerinnen angesucht werden kann. Für unselbstständige Betreuerinnen gibt es 1100 Euro Unterstützung pro Monat, für selbstständige 550 Euro. Dieses Betreuungsmodell wurde eingeführt, nachdem im Sommer 2066 bekannt geworden war, dass viele pflegebedürftige Personen illegal betreut werden. [Anm. Red.: Nachdem bekannt wurde dass der damalige Bundeskanzler Schüssel illegal Pflegekräfte beschäftigte] Die Zahl der illegalen Pflegekräfte wurde damals auf 40000 geschätzt.