UN Women: Neue Organisation für Frauenrechte startet ins Jahr 2011
UN Women: Neue Organisation für Frauenrechte startet ins Jahr 2011
2011 stehen Frauenrechte ganz oben auf der Agenda. Mit der Gründung der Abteilung „UN Women“ wird der Einsatz für Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen weltweit von bisher vier Organisationen gebündelt. Der „World‘s Women 2010“ Bericht erfasste im letzten Jahr erfreuliche Fortschritte bei den MDGs 3 und 5. In den Bereichen Mutterschutz und medizinische Versorgung muss bis 2015 aber noch viel erreicht werden.
Mit der Neugründung der “UN Women“ Abteilung der Vereinten Nationen werden seit dem ersten Januar 2011 die Kräfte von bisher vier Organisationen gebündelt, um Gleichberechtigung und Mutterschutz weltweit zu stärken. Damit wird eine Entscheidung vollzogen, die von der UN-Generalversammlung einstimmig gefällt wurde, wie wir im Juli 2010 berichteten. Der Zusammenschluss besteht aus der Abteilung Frauenförderung (DAW), dem Internationalen Forschungs- und Ausbildungsinstitut zur Förderung der Frau (INSTRAW), dem Büro der Sonderberaterin für Gleichstellungsfragen und Frauenförderung (OSAGI) und dem Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen für die Frau (UNIFEM).
Der Zusammenschluss dient unter anderem der gezielten Unterstützung der Millenniumsziele. Insbesondere das dritte Millenniumsziel, die umfassende Gleichberechtigung in Schulbildung, kann von der Kräftebündelung profitieren. Auch das fünfte Ziel, Zugang zu Reproduktionsmedizin und die Senkung der Müttersterblichkeit, gehört zum Aufgabenbereich von „UN Women“.
Wie wichtig die Arbeit von „UN Women“ ist, zeigte die Veröffentlichung des Berichts „The World‘s Women 2010“ im vergangenen Jahr. In vielen Ländern sind positive Entwicklungen für Frauen zu verzeichnen. Fast 90 Prozent aller Mädchen haben inzwischen Zugang zu Schulbildung und die Zahl von medizinisch betreuten Schwangerschaften hat sich deutlich erhöht. Doch noch immer sterben jährlich mehr als 300.000 Mütter aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung an den Folgen eine Schwangerschaft. Auch bei der Repräsentanz von Frauen in Parlamenten gibt es noch viel Verbesserungsbedarf: weltweit sind nur 17 Prozent aller Abgeordneten Frauen.
„Nach wie vor hat Armut ein weibliches Gesicht. Weit über 70% der Menschen, die in extremer Armut leben sind Frauen. Deshalb müssen Armutsbekämpfungsprogramme sich gezielt an Frauen richten.“, betont Dr. Renée Ernst, Leiterin der deutschen UN-Millenniumkampagne. „UN Women nimmt mit vereinten Kräften und der Expertise von vier verschiedenen Organisationen die Arbeit auf. Sehr wichtig wird das Engagement auf lokaler Ebene sein. In der Arbeit mit einzelnen Ländern und vor Ort ansässigen Nichtregierungsorganisationen liegt der Schlüssel für umfassende medizinische Versorgung und wirkungsvolle Gleichstellungspolitik“, sagt Ernst zum Start von „UN Women“.
Zur 55. Konferenz „Commission on the Status of Women“ im Februar 2011 werden erste Berichte und Empfehlungen der neuen Organisation erwartet. Die Direktorin von „UN Women“ ist Michelle Bachelet, ausgebildete Ärztin und bis im letzten Jahr Präsidentin Chiles. Anlässlich ihrer Ernennung sagte Bachelet mit Blick auf die Millenniumsziele: „Ich bin eine realistische Frau und mir der Herausforderungen für UN Women vollkommen bewusst.“ Die große Unterstützung der Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen im Aufbau von „UN Women“ ermutige sie aber sich dafür einzusetzen, die politischen Versprechen Realität werden zu lassen, sagte sie in New York.
Quelle:
www.un-kampagne.de