APA ots „Zeltstadt der Frauen – Occupy Patriarchy! Participate!“

Am 12. Mai wird die Wiener Ringstraße zum Frauenring

Wien (OTS) – Am Samstag, dem 12. Mai 2012, wird die Plattform
20000frauen von 10 bis 22 Uhr die Wiener Ringstraße (Universitätsring
bis Opernring) besetzen und mit frauenpolitischen Inhalten bespielen.
Mit Themenzelten, Diskussionen, Straßenaktionen und Kulturprogramm
wird der öffentliche Raum besetzt, über 30 Organisationen beteiligen
sich an der Zeltstadt.

„Die Zeltstadt der Frauen schafft Raum für Diskussion – über die
Stellung der Frau in unserer Gesellschaft und den Kampf für
Frauenrechte. Denn darauf zu warten, dass irgendjemand anders als wir
Frauen für diese Rechte eintritt, ist eine Illusion. In diesem Sinne:
Auf in die Zeltstadt, “ meint Frauenministerin Gabriele
Heinisch-Hosek.

Der Ring ist ab 10 Uhr gesperrt, vor dem Maria-Theresien-Denkmal
wird es einen Info-Point der Plattform im Medienzelt geben. Das
Programm mit allen Aktionen der teilnehmenden Initiativen wird am 10.
Mai auf der Website der Plattform 20000frauen (www.20000frauen.at)
veröffentlicht.

„Engagierte Frauen weisen seit über 100 Jahren darauf hin, dass
die Verhältnisse grundlegend zu verändern sind. Einmal mehr machen
wir mit der Zeltstadt deutlich, wo die Probleme liegen und dass es
viele alternative Wege der Politikgestaltung und des Wirtschaftens
gibt. Ein gutes Leben für alle ist möglich, wenn Überfluss besteuert
und in soziale, ökologische und demokratiepolitische Alternativen
investiert wird“, sagt Michaela Moser von der Armutskonferenz.

Christa Pölzlbauer vom Österreichischen Frauenring: „Der
Frauenring als Dachorganisation österreichischer Frauenvereine
begrüßt die Frauenring-Aktion. Die Namensgleichheit ehrt uns – ein
sichtbarer Protest ist dringend und wichtig. Alle unsere
Mitgliedsvereine sind seit Jahren und Jahrzehnten um Gleichstellung
und faires Miteinander bemüht. Derzeit sind aber auf vielen
frauenpolitischen Ebenen Rückschläge zu vermerken, selbst manche
Medien werden zu Werkzeugen des Backlash. Daher wollen wir uns
sichtbar und hörbar machen – mit vielen Frauen, die das gleiche Ziel
haben.“

Vor einem Jahr jährte sich in Österreich der erste Frauentag zum
100. Mal. Die Plattform 20000frauen organisierte am 19.3.2011 die
größte Frauenrechts-Demonstration der letzten 30 Jahre mit mehr als
10.000 DemonstrantInnen. Ziel war es, frauenpolitische Forderungen zu
sammeln und möglichst viele Frauen verschiedenen Alters, Herkunft,
Bildung und sexueller Orientierung auf die Straße zu bringen. Denn
die vielen 100 Jahre alten Forderungen (siehe auch www.20000frauen.at
– Petitionstexte) sollen nun umgesetzt werden. Geredet und verhandelt
haben wir lange genug.

Unter dem Motto AUS! Aktion Umsetzung! Sofort! wiesen wir darauf
hin, dass es hunderte Studien, Gleichstellungsinitiativen, Debatten
und Expertisen zu jedem dieser Themenfelder gibt. Es fehlt nur an der
realen Praxis. Die Geschlechterverhältnisse bleiben in Österreich –
trotz rhetorischer Modernismen und stumpfer Berichterstattung –
rückwärtsgewandt, auch wenn vereinzelt Frauen in Führungspositionen
gehievt werden. Die überwiegende Mehrheit der Frauen in Österreich
zahlt die Finanzkrise und das damit verbundene Sparpaket, während sie
weiterhin den größten Anteil an unbezahlter Arbeit für die
Gesellschaft leisten.

„Wir wollen eine feministische nachhaltige Wirtschafts- und
Bildungswende, die in eine demokratische, menschenrechtswürdige
Gesellschaftskultur eingebunden ist, in der auch MigrantInnen
Arbeits- und Aufenthaltsrechte erhalten, und nicht an den Rand
gedrängt, abgewertet und ausgebeutet werden. Wir gehen gemeinsam, und
sind dennoch so verschieden!“, betont Ulli Weish von der
Plattform20000frauen.

Mobilisierungsvideo: Zeltstadt der Frauen
Muttertags-Teaser

Podiumsdiskussion im Medienzelt

Zum aktuellen Backlash im Male/Mainstream-Journalismus
– Nachrichtenwerte und Feminismen
mit Ina Freudenschuss (diestandard), Lisa Mayr (Ö1), Irene Suchy
(Ö1) und Susanne Riegler (ORF)
Alle Infos zur Zeltstadt: www.20000frauen.at

Datum: 12.5.2012, 14:30 – 16:00 Uhr
Ort: Maria-Theresien-Denkmal
Ringstraße, 1010 Wien

Quelle